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“Ratgeber” student guide

The following text is a student guide article from the category „Finanzen & Versicherungen“.

Bonitätsauskunft: Warum sie wichtig ist und wie man sie verbessert

Published on 06.08.2024Author: M. Herrmann

Die eigene Bonität hat große Auswirkungen auf die finanzielle Zukunft. Eine gute Kreditwürdigkeit eröffnet nicht nur leichteren Zugang zu Krediten, sondern ermöglicht oft auch bessere Kreditkonditionen. Der SCHUFA-Score gibt Auskunft darüber, ob ein Kreditnehmer in der Lage ist, seine Schulden zurückzuzahlen oder ob ein erhöhtes Risiko für Zahlungsausfälle besteht. Wer einen Kredit aufnehmen möchte, sollte daher seine Bonitätsbewertung im Auge behalten und gegebenenfalls Schritte zur Verbesserung einleiten.

Was ist eine Bonitätsauskunft und warum ist sie wichtig?

Eine Bonitätsauskunft gibt Aufschluss über die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Kreditvergabe und beim Vertragsabschluss, da sie Banken, Vermietern und anderen Geschäftspartnern ermöglicht, die finanzielle Situation des potenziellen Kunden oder Vertragspartners einzuschätzen.

Die Bonität umfasst sowohl die wirtschaftliche als auch die persönliche Lage des Kunden. Ein hoher SCHUFA-Score und ausreichend verfügbares Einkommen nach Abzug aller Ausgaben deuten auf eine gute Bonität hin. Auch vorhandenes Eigenkapital kann ein positiver Indikator sein.

Eine gute Bonität ist in vielen Lebensbereichen von Bedeutung, insbesondere bei:

  • Beantragung eines Kredits
  • Abschluss von Miet- oder Leasingverträgen
  • Eröffnung eines Girokontos
  • Abschluss von Mobilfunk- oder Internetverträgen

Banken und Anbieter prüfen die Bonität, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren und eine Überschuldung des Kunden zu vermeiden. Eine positive Bonitätsauskunft erhöht die Chancen auf eine Kreditbewilligung oder den erfolgreichen Abschluss eines Vertrags zu günstigen Konditionen.

Im Gegensatz dazu kann eine schlechte Bonität zu höheren Zinsen, Sicherheitsleistungen oder sogar zur Ablehnung eines Antrags führen.

Wie wird die Bonität ermittelt?

Obwohl die genauen Methoden variieren können, basieren die meisten Bonitätsprüfungen auf einer Analyse der Einnahmen, Ausgaben und des SCHUFA-Scores.

In der Regel erfolgt die Bonitätsprüfung papierlos und in Echtzeit. Unternehmen mit einem berechtigten Interesse an der Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden, wie Banken, Kreditgeber, Online-Shops und Vermieter, können die Bonität überprüfen. Um selbst einen Überblick über die eigene finanzielle Situation zu erhalten, empfiehlt es sich, regelmäßig die Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen.

Ein wichtiger Bestandteil der Bonitätsprüfung ist der SCHUFA-Score. Dieser numerische Wert spiegelt die Kreditwürdigkeit wider und basiert auf Informationen über das Zahlungsverhalten, Kreditverpflichtungen und anderen relevanten Daten. Je höher der SCHUFA-Score, desto zuverlässiger erscheint man als Kreditnehmer. Zweimal jährlich hat man das Recht, kostenlos Auskunft über den SCHUFA-Score zu erhalten.

Neben dem SCHUFA-Score spielt auch der Beschäftigungsstatus eine entscheidende Rolle. Eine Festanstellung ohne Probezeit gilt als optimal, da sie finanzielle Stabilität signalisiert und das Risiko für Kreditgeber minimiert.

Infografik Bonität

Tipps zur Verbesserung der eigenen Bonität

Um die Kreditwürdigkeit zu verbessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jeder Einzelne ergreifen kann. Ein wichtiger Schritt ist die pünktliche Bezahlung von Rechnungen, um negative SCHUFA-Einträge zu vermeiden. Bestehende Schulden sollten nach Möglichkeit zeitnah getilgt werden, um das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben zu optimieren.

Eine sorgfältige Haushaltsplanung hilft dabei, den Überblick über die finanziellen Mittel zu behalten und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Überflüssige Girokonten und Kreditkarten sollten gekündigt werden, um die Anzahl der Verbindlichkeiten zu reduzieren. Ein weiterer Tipp ist die Nutzung des maximalen Dispokredits, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Wer einen Kredit aufnehmen möchte, sollte einen kostenlosen Kreditvergleich durchführen, um die bestmöglichen Konditionen zu finden. Eine Option zur Verbesserung der Kreditwürdigkeit ist auch die Aufnahme eines zweiten Kreditnehmers in den Vertrag, der über eine gute Bonität verfügt. Mehrere kleinere Kredite können zusammengefasst werden, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen und möglicherweise bessere Zinskonditionen zu erhalten.

Auskunfteien wie die SCHUFA speichern Daten über das Kreditverhalten von Verbrauchern. Daher ist es ratsam, häufige Wechsel von Bankanbietern und Wohnorten zu vermeiden, da dies negative Auswirkungen auf die Bonität haben kann. Bestehende negative SCHUFA-Einträge sollten überprüft und gegebenenfalls gelöscht werden, sofern sie nicht mehr aktuell oder fehlerhaft sind.

Kreditwürdigkeit verbessern: Langfristige Strategien

Eine gute Bonität ist das Ergebnis einer langfristigen finanziellen Planung und Disziplin. Um die Kreditwürdigkeit nachhaltig zu steigern, sollten Sie Ihr Einkommen erhöhen, indem Sie beispielsweise nach Möglichkeiten für eine Gehaltserhöhung oder zusätzliche Einnahmequellen suchen. Gleichzeitig ist es wichtig, die monatlichen Ausgaben zu senken und unnötige Kosten zu vermeiden. Erstellen Sie ein Budget und halten Sie sich daran, um Ihre Finanzen im Griff zu behalten.

Ein weiterer Schlüssel zur Verbesserung Ihrer Bonität ist das Ansparen von Eigenkapital. Legen Sie regelmäßig Geld beiseite, um finanzielle Reserven aufzubauen und Ihre Vermögenswerte zu stärken. Vermeiden Sie dabei die Aufnahme unnötiger Schulden und tilgen Sie bestehende Verbindlichkeiten konsequent. Pünktliche Zahlungen sind ebenfalls entscheidend für eine gute Bonität. Richten Sie Daueraufträge oder automatische Abbuchungen ein, um fristgerechte Zahlungen sicherzustellen.

Sollten Sie dennoch einmal Schwierigkeiten haben, Rechnungen pünktlich zu begleichen, kontaktieren Sie Ihre Gläubiger frühzeitig und suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung. Halten Sie die Anzahl Ihrer Kredite möglichst gering und sprechen Sie bei Rückzahlungsproblemen offen mit den Kreditgebern über alternative Zahlungsvereinbarungen.

Überprüfen Sie zudem regelmäßig Ihre Verträge und kündigen Sie jene, die Sie nicht mehr benötigen. Seien Sie vorsichtig mit Bürgschaften, da diese Ihre eigene Kreditwürdigkeit beeinträchtigen können, wenn der Hauptschuldner seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Auch ein stabiler Lebenswandel mit festem Wohnsitz und dauerhafter Beschäftigung wirkt sich positiv auf Ihre Bonität aus.

Wie man trotz schlechter Bonität einen Kredit erhält

Eine schwache Bonität bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Aufnahme eines Kredits unmöglich ist. Allerdings müssen Kreditnehmer in diesem Fall oft kreativ werden und alternative Wege finden, um ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern. Ein häufiger Ansatz besteht darin, einen zweiten Darlehensnehmer oder Bürgen hinzuzuziehen, der über eine bessere Bonität verfügt und somit das Ausfallrisiko für die Bank reduziert.

Darüber hinaus ist es ratsam, das eigene Zahlungsverhalten nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört, bestehende Schulden konsequent zu tilgen und zukünftige Rechnungen pünktlich zu begleichen. Auf diese Weise lässt sich die Bonität schrittweise aufbauen und das Vertrauen potenzieller Kreditgeber gewinnen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Zinsen eines Kredits nicht nur die Gewinnspanne des Darlehensgebers widerspiegeln, sondern auch als Ausgleich für das eingegangene Risiko dienen. Je schwächer die Bonität, desto höher das Ausfallrisiko und folglich auch die verlangten Zinsen.

Selbst bei guter Bonität kann es Gründe geben, warum ein Kreditantrag abgelehnt wird. Möglicherweise ist die beantragte Rate zu hoch, es fehlen wichtige Unterlagen oder die Einkommenssituation wird als unsicher eingestuft, was häufig bei Selbstständigen und Freiberuflern der Fall ist. Auch die finanzielle Verantwortung für weitere Personen, die vom Einkommen des Kreditnehmers abhängen, kann sich negativ auf die Kreditkonditionen auswirken. Um die Chancen auf eine Kreditzusage zu erhöhen, ist es daher wichtig, diese Faktoren im Vorfeld zu berücksichtigen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

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