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Enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Hochschulbildung

An article published in SPIEGEL-EI edition16/2004, valid from 02.08.2004 to 15.08.2004.

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17. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerks liegt als Kurzbericht vor

Zum 17. Mal seit 1951 gab das Deutsche Studentenwerk (DSW) am 16.06.04 die Ergebnisse der Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in der BRD bekannt, und wie immer schon erwartet von der Politik, den Studentenwerken und natürlich der Presse. Diese Daten liefern den politischen Entscheidungsträgern empirische Handlungs- grundlagen für eine erfolgreiche Reform des Hochschulwesens. Jeder 32. deutsche Student erhielt einen Fragebogen, 21.060 deutsche und 364 ausländische Studenten haben sich an der Umfrage beteiligt.

Was sind die Länder übergreifenden Ergebnisse? Die soziale Herkunft bestimmt noch mehr als bisher den Zugang zur Hochschule, d.h. 81% der Studienanfänger haben Eltern mit höheren Ausbildungsabschlüssen, und nur 11 % kamen aus der sog. bildungsfernen Schicht.

Diese Ergebnis macht erneut deutlich, dass ein leistungsfähiges Hochschulsystem nicht ohne gesicherte soziale Rahmenbedingungen des Studiums funktioniert. Chancengleicheit herzu- stellen bleibt also auch künftig eine Kernaufgabe der Bildungspolitik.

Trotz steigender Studienanfängerzahlen ( 2003 waren es 276.000 Studienanfänger) ist die Anzahl der Studierenden in den Ingenieurwissenschaften seit 2000 weiter leicht gesunken (jetzt 16 %). Der Anteil in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist von 18 auf 20% gestiegen. Den höchsten Studierenden-Anteil verzeichnen die Rechts- und Wirtschafts- wissen mit 23 %. Nur 21 % der Frauen studieren ein ingenieurwissenschaftliches Fach.

Besonders interessant für die Studentenwerke natürlich die Aussagen zur Studienfinanzie- rung, zu den Lebenshaltungskosten und der Wohnsituation. Im Durchschnitt verfügen studenten monatlich über 767 €, ein Viertel verfügt über weniger als 600 € und ein weiteres Viertel über mehr als 890 €. Die Einnahmesituation hat sich gegenüber 2000 um 4,5 % verbessert. 89 % werden von den Eltern unterstützt. Mit Jobben bestreiten 63 % einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten, 4 % finanzieren ausschließlich mit Jobben ihr Studium. Der BAföG-Anteil an den monatlichen Einnahmen ist von 10,9 % (2000) auf 13,2, % (2003) angestiegen. 23 % aller Studenten erhielten 2003 Förderung nach dem BAföG, in den neuen Ländern sind es sogar 36 %.

Die Mietausgaben belasten das studentische Budget am stärksten. im Durchschnitt geben Studenten dafür 32,6 % aus. Wohnheim-Bewohner kommen mit Durchschnittlich 181 € am günstigsten weg. Die Sonderauswertung der Sozialerhebung für den Studienstandort Dresden ist in Auftrag gegeben und wird zum Wintersemester 04 vorliegen.

Hannelore Webel

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