Essen Musiker anders? In der Stimm-Gabel umgeschaut

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Mensa Stimm-Gabel in der HfM
Mensa Stimm-Gabel in der HfM

Stimm-Gabel – ein poetischer Name für eine Mensa

Ein später Vormittag Mitte Dezember in der Mensa der Hochschule für Musik (HfM). Es schwirrt in der Luft. Hinter Zimmertüren klingen Geigen, auf den Fluren laufen Studenten mit Noten und Instrumenten unter dem Arm Richtung Mensa, die hier passenderweise den Namen „Stimm-Gabel“ trägt. Der Name wurde mit Hilfe eines Wettbewerbs gefunden, den das Studentenwerk Dresden vor einigen Jahren auslobte. Die zukünftigen Stargeiger und weltbekannten Pianisten von morgen haben jedenfalls genauso Hunger wie alle anderen Studenten. Das Mittagessen wird von den Köchen der Neuen Mensa Bergstraße gekocht und geliefert, während des Semesters werden pro Tag 200 – 230 Portionen verkauft. Der helle Saal der Mensa trägt seit 2000 eine Glasüberdachung, die jedes Keller-Schummerlicht-Ambiente wegnimmt und zum fröhlichen Verweilen einlädt. Die Stirnseite des Raumes dominiert ein expressives Gemälde in Grün und Schwarz von Helge Leihberg

Leibgericht der Musiker?

Gibt es ein Musiker-Lieblingsessen? Das verneint Elke Hehne, die seit 2000 in der Stimm-Gabel arbeitet, aber Omelette mögen viele Studierende, und Kaffee geht immer. Ob Koreaner oder Bulgare (immerhin 40 % der Studenten kommen nicht aus Deutschland), Dresdner oder Berliner: Das Mittagessen darf gern vegetarisch sein, immerhin die Hälfte aller Esser greifen darauf zurück. Liegt das vielleicht daran, dass 50 Prozent der Studierenden Frauen sind? Andrea H. (studiert Musikpädagogik /Blockflöte) wünscht sich ein vielfältigeres Salatangebot. Karina S. (studiert Waldhorn) findet das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen: „Wenn wir bis weit in den Abend hinein Probe haben, tut es gut, noch schnell in der Mensa eine Suppe essen zu können.“ Isabell J. (studiert Gesang) ergänzt: „Ich gehe auch in die Mensa, um meine Kommilitonen zu treffen und einen Kaffee zu trinken. Aber schöner wäre es, wenn hier frisch gekocht würde.“ Das gibt die Kapazität der Küche leider nicht her, bestätigt Elke Hehne: „Es ist einfach kein Platz für große Küchentechnik“.

Stimm-Gabel hat auch ein Abendangebot und am Samstag geöffnet

Elke Hehne arbeitet in Vollzeit und das Klima gefällt ihr gut in „ihrer“ Stimm-Gabel. Sie teilt sich die Öffnungszeiten mit sieben Kolleginnen. Montag is Donnerstag kann schon ab 8.30 Uhr Kaffee getrunken werden, bis 20.00 Uhr halten die Kollegen die Türen offen und auch mal eine warme Suppe bereit. Abgesehen vom Mittagessen gibt es Salat, Snacks und belegte Brötchen und das eine oder andere Dessert. Freitags ist dann von 8.30 bis 18.00 Uhr und Samstag von 10.30 bis 14.00 Uhr geöffnet. Die musikalischen Studenten sind ein freundliches Publikum und durch die überschaubare Größe der Hochschule kennen Elke Hehne und ihr Team fast ihre ganze Kundschaft. Im nächsten Jahr sind kleine Veränderungen geplant, Grünpflanzen sollen den Raum mit der schönen Glasüberdachung noch freundlicher aussehen lassen. Außerdem werden Aktionen, die in der Neuen Mensa Bergstraße stattfinden, auch auf die Stimm-Gabel „ausstrahlen“. So gibt es schon im Januar eine Russische Woche und Gerichte wie Borschtsch und Rindergeschnetzeltes „Stroganoff“ werden auch auf dem Speiseplan der Stimm-Gabel zu finden sein.

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