Richtfest am Neubau Mensa/Bibliothek in Tharandt

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Der Rohbau ist fertig – nun konnte ganz traditionell mit Setzen der Richtkrone und einem gereimten Richtspruch in Tharandt Richtfest gefeiert werden.

Das SIB (Sächsisches Immobilien- und Baumanagement) hatte am 3.11. dazu eingeladen, und viele Bauleute und offizielle Gäste waren der Einladung gefolgt.

Nach dem zünftigen Auftakt durch die Jagdhornbläser gab es, wie üblich bei solch einem Anlass, einige Ansprachen und Grußworte. Matthias von Rüdiger, der Niederlassungsleiter Dresden II vom SIB, und sein Chef, Joachim Hübner, Geschäftsführer des SIB, sehen nach der schlimmen Flut mit den zerstörerischen Folgen für die Institutsgebäude und die Mensa in diesem Neubau die Chance zur Neuordnung des Campus in Tharandt.

Die Zweigbibliothek Forstwesen, die das 1.OG und das DG des Neubaus beziehen wird, ist mit Gründungsdatum 1816 eine der ältesten Fachbibliotheken Europas und wird hier nun eine angemessene Präsentation finden können. Auch die Mensa des Studentenwerks wird durch ansprechendes Ambiente, größere Platzkapazität und moderne Küchentechnik mehr Gäste versorgen können als bisher.

Joachim Hübner vom SIB ging in seiner Rede auf die Lage des Gebäudes inmitten der schönen Talaue des Tharandter Waldes ein und verwies auf die geplanten begrünten Dächer des Neubaus, die von den Hängen gut sichtbar sein und zur umgebenden Natur passen werden. Auch an den Hochwasserschutz wurde natürlich gedacht – das Haus ist nicht unterkellert, es hat Distanz zum Flussufer der Weißeritz und liegt auch höher, so dass es hoffentlich niemals Probleme mit Hochwasser geben wird.

Ute Hoffmann, stellvertretende Generaldirektorin der SLUB, betonte in ihrem Grußwort, wie glücklich sie über die Zusammenführung des Buchbestandes aus 16 Standorten zu diesem zentralen Standort ist. Erstmalig können 40.000 Bände in Freihand für die Studierenden und Hochschullehrer angeboten werden.

Das letzte, etwas andere Grußwort an diesem Nachmittag kam von Dr. Rudolf Pörtner, dem Geschäftsführer des Studentenwerks. Er bescheinigte den Damen und Herren vom SIB eine bemerkenswerte Sensibilität bei der Wahl des Datums für das Richtfest, ist doch der 03. November der Hubertustag, ein Tag, an dem Hubertus, ein belgischer Bischof, im Jahr 743 heilig gesprochen wurde. Hubertus liebte in jungen Jahren das Jägervergnügen und wollte an Karfreitag einen kapitalen Hirsch erlegen, als ihm im Geweih des Hirsches das Kreuzeszeichen erschien und Christus durch den Hirsch zu ihm sprach: Hubertus, warum verfolgst du mich? Daraufhin fiel Hubertus auf die Knie, schoss nicht, bekehrte sich zu Christus und führte fortan ein heiligmäßiges Leben. Für die Forstleute ist der Hubertustag wie ein Feiertag, auch deshalb übergab das Studentenwerk jedem der Richtfest-Teilnehmer ein Fläschchen Jägermeister.

Über die Kombination von Bibliothek und Mensa – Geist und Körper - in einem Gebäude und den bekannten Ausspruch „Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach“ zu referieren hebt sich Dr. Pörtner für die Festrede zur Einweihung auf.

Auf den Epikur-Spruch „Der satte Bauch ist aller Sorgen frei“ und die damit verbundene Mensen-Philosophie des Studentenwerks ging Dr. Pörtner aber doch noch etwas ausführlicher ein: Satte Studenten, die preiswert und gut bei uns gegessen haben, studieren nun mal schneller und besser.

Die guten Wünsche aller am Richtfest Anwesenden begleiten den Architekten Ulf Zimmermann und die Bauleute bei der zweiten Hälfte des Baus bis zur Fertigstellung im Sommersemester 2005.

Hannelore Stephan

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