Als polnische Kulturtutorin am Studentenwerk Dresden

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Seit November 2004 bis Oktober 2005 wird Agnieszka Surwillo den Dresdner Studenten und anderen an Polen Interessierten ihr Land und ihre Kultur nahe bringen – und sie tut dies als Tutorin der Robert Bosch Stiftung, die sie für ein weiteres Jahr bestätigte, dieses Mal mit dem Schwerpunkt Kultur. „Ich habe bereits im ersten Jahr meiner Tätigkeit als Bosch-Tutorin in Dresden neben den Konversationskursen und Exkursionen einige Kulturprojekte realisiert, zum Beispiel das Fotoprojekt „Wie deutsche Studenten Polen sehen“, an dem fünf Studentenwerke und Fotogruppen beteiligt waren. Deshalb bin ich froh, mich in diesem Bereich im Rahmen des Kulturmanagementprogramms der Robert Bosch Stiftung weiter engagieren zu können. Inzwischen kenne ich Dresden, das Studentenwerk, und ich habe viele Kontakte aufgebaut, an die ich jetzt anknüpfen kann“, freut sich Agnieszka, deren Begeisterung ansteckend wirkt.

Die 1976 in Ketrzyn in Masuren Geborene erwarb 2003 ihr Germanistik-Diplom in Danzig, nachdem sie ein zweijähriges Aufbaustudium in Musik im norwegischen Tromsø abgeschlossen hatte und dann nach Polen zurückkehrte, um ihren Deutsch-Abschluss zu machen.

Danach aber zog es sie nach Deutschland, um ihre Kenntnisse auch endlich anwenden zu können – und nun beherrscht sie die deutsche Sprache perfekt. Dies hilft ihr natürlich bei den vielen Gesprächen und Verhandlungen, die in Vorbereitung der Projekte zu führen sind – und da kann sie auch hartnäckig nachfragen, bis alles geklärt ist. Sie weiß, dass Kultur Spaß macht, aber viel Arbeit bedeutet – und dass es oftmals auf Kleinigkeiten ankommt, um eine Sache zum Erfolg zu führen.

Agnieszka sprudelt über von Ideen, die sie in diesem Jahr alle realisieren möchte, so z.B. Filmabende mit nichtkommerziellen polnischen Filmen oder Bekanntmachen mit polnischer Literatur. Ausstellungen über Polen stehen ebenfalls auf ihrem Plan. Außerdem plant sie gemeinsam mit der TU Dresden ein Projekt im Rahmen des Studium Generale, wo Film- und Fernsehbeiträge über Polen in Bezug auf Stereotype diskutiert werden sollen.

Sie unterstützt das Studentenwerk auch bei der Vorbereitung der polnischen Woche, die Anfang Mai 2005 stattfinden soll. Diese Woche wird sowohl eine Woche der polnischen Spezialitäten in der Mensa Reichenbachstraße als auch eine Kulturwoche sein, denn neben den polnischen Köchen kommen auch ein polnisches Folkloreensemble, Mitglieder eines Fotoclubs und eines studentischen Filmstudios nach Dresden. Diese werden im Rahmen der 14. Dresdner Studententage Ausstellungen präsentieren, einen Film über das Studentenleben in Breslau zeigen oder die polnische Folklore mit Tanz und Gesang vorstellen. Im Studentenclub Aquarium gibt es eine Internationale Party mit viel Musik und Kulturbeiträgen aus Polen. „Außerdem kommen offizielle Gäste der Breslauer Hochschulen mit, so der Prorektor der Polytechnischen Hochschule“, ergänzt Agnieszka, „ und wir planen mit ihnen eine Fragestunde für deutsche Studenten, die an einem Praktikum oder Teilstudium in Polen Interesse haben. Hierzu soll auch der DAAD eingeladen werden, der ganz konkrete Stipendienmöglichkeiten für Studienaufenthalte im Osten Europas anbietet.“

Agnieszka Surwillo wünscht sich natürlich, dass ihre verschiedenen Angebote zum Kennen lernen Polens von den Dresdner Studenten gut angenommen werden. „Polen ist ein interessantes Land mit aufgeschlossenen Menschen und einer spürbaren Aufbruchstimmung. Ich möchte ein differenziertes Bild Polens vermitteln und bestehende Vorbehalte oder Unkenntnis mit meiner Arbeit beseitigen helfen“, so ihr abschließender Wunsch.

Anregungen, Wünsche und Nachfragen können gern an ihre mail-Adresse agagd@yahoo.com gesandt werden. Auch über Partner für ihre Projekte würde sich Agnieszka freuen.

Hannelore Stephan

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