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Was 2004 im Studentenwerk passierte - Der Lagebericht und die Leistungszahlen für 2004

An article published in SPIEGEL-EI edition3/2005, valid from 31.01.2005 to 13.02.2005.

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Das Studentenwerk Dresden als Dienstleistungsunternehmen für 47.200 Studierende
(Stand WS 2004/05) an neun Hochschulen in Dresden, Zittau und Görlitz hat auch im Jahr 2004 unter dem Motto „Service rund ums Studium“ dazu beigetragen, das Studium zu erleichtern. Die Angebote der Hauptabteilungen Wohnen, Verpflegung und Studienfinan- zierung sowie der Bereiche Beratung, Kultur und Kinderbetreuung wurden in vielfältiger Weise genutzt.

Wirtschaftliches Ergebnis
Insgesamt ist das wirtschaftliche Ergebnis zufrieden stellend einzuschätzen. Im Bereich der Mensen wurden von 2,53 Mio. geplanten Essen 2,28 Mio. ausgegeben, das Ergebnis 2003 wurde trotz Schließung der Mensa Mommsenstraße leicht übertroffen. Im Zuge fortlaufender Zuschusskürzungen betrug der Landeszuschuss für die studentische Verpflegung nur 77 % des Vorjahres. Der Zuschuss pro Essen wurde damit um 0,31 € auf 1,45 € vermindert. Dennoch wird in diesem Bereich ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis erwartet.
Auch die Abteilung Wohnen rechnet mit einem annähernd ausgeglichenen Ergebnis. Die geplanten Erträge wurden zu fast 100 % erreicht. Im Bereich der Energiekosten wird jedoch aufgrund wiederum gestiegener Marktpreise eine Überziehung gegenüber den Planansätzen erwartet.

Wohnen
Zum Jahresende 2004 hatte das Studentenwerk insgesamt 8.197 Wohnplätze in Verwaltung. Dazu gehören in Dresden 6.613 Wohnheimplätze, 310 Betten im Internationalen Gästehaus, 24 Plätze in der durch Studenten selbst verwalteten Columbusstraße, 77 Plätze in der vom Studentenwerk verwalteten Wohnanlage Alträcknitz und 1.173 Wohnheimplätze in Zittau und Görlitz.
Mit insgesamt nur 142 freien Plätzen (71 in Dresden und 71 in Zittau und Görlitz) kann die Belegungssituation in den Wohnheimen als sehr gut eingeschätzt werden.
Weiter erhöht hat sich der Anteil ausländischer Bewohner. Von den 7 436 Wohnheimbewoh- nern sind 2.219 (29,8 %) ausländische Studenten aus 97 verschiedenen Ländern. Die größ- ten Ländergruppen bilden dabei China (685), Polen (324) und Vietnam (105).
Seit Beginn des Wintersemesters 2004/05 steht das Wohnheim Wundtstraße 3 nach erfolg-
reicher Sanierung mit 220 Plätzen wieder für die studentische Nutzung zur Verfügung.
Somit sind nunmehr 54 Prozent der Plätze in unseren Wohnheimen und 56 Prozent aller verwalteten Wohnplätze saniert.
6.868 der Wohnheimplätze verfügen über einen Internetanschluss, das sind 88,2 %. Mit der Internetanbindung in der Fritz-Löffler-Straße 16 und der Blasewitzer Straße wurde in allen Dresdner Wohnheimen die Möglichkeit einer leistungsfähigen Internetnutzung geschaffen. 5.782 (87,9 %) der in den Wohnheimen wohnenden Mieter machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Das Studentenwerk selbst betreibt das Internet in 18 und die AG DSN in 15 Wohnheimen.

Studienfinanzierung
17.654 Studierende stellten im Jahr 2004 einen Antrag auf Ausbildungsförderung (Vorjahr – 17.742 Antragsteller). Monatlich erhielten durchschnittlich etwa 11.500 Studenten BAföG. Insgesamt wurden 52,7 Mio. € an Fördermitteln ausgezahlt. Die Förderungsquote ist von
25 % im Jahr 2003 auf 26 % im Jahr 2004 angestiegen.
In 138 Fällen wurden zur Vermeidung sozialer Härten Darlehen für ausgebliebene BAföG-Zahlungen in einer Gesamthöhe von 89.590 € bewilligt.
Ein zusätzlicher Arbeitsschwerpunkt bestand in der weiteren Durchführung des Datenabgleichs für die Jahre 2001/2002. Nachdem für das Kalenderjahr 2001 2.418 Vermerke zum studentischen Vermögen abzuklären waren, wurden uns für 2002 vom Bundesamt für Finanzen 1.839 Aktenvermerke zur Prüfung übergeben. In ca. 80 % der Fälle waren unvollständige oder falsche Angaben zum Vermögen gemacht worden. Es wurden rund 660.600 € Buß- bzw. Verwarnungs- und Zwangsgeld eingefordert.

Obwohl die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BAföG-Amtes auch im Jahr 2004 mit der Durchführung des Datenabgleiches ein sehr hohes Arbeitspensum zu bewältigen hatten, konnte den meisten Studenten nach angemessener Antragsbearbeitungszeit das BAföG überwiesen werden. Durch das Service-Büro des BAföG-Amtes wurde auch im Jahr 2004 ein umfassender Beratungsservice angeboten. Dieser wurde durch 15.900 Ratsuchende genutzt. In 10.150
Fällen fand eine ausführliche Beratung statt. Hierbei erreichte der Anteil Rat suchender Eltern 18 %. Die Mitarbeiterinnen des Service-Büros führten 3.100 Vorabberechnungen über die zu erwartende Förderung durch.

Mensen und Cafeterien
Das Studentenwerk betrieb im Jahr 2004 ab dem Sommersemester sechs Produktions- mensen mit Cafeteriabereich und sieben Ausgabemensen inklusive der Zeltmensen als Ersatz für die Mensa Mommsenstrasse, die seit Februar durch den Freistaat Sachsen saniert wird. Daneben existieren noch acht selbstständige Cafeterien, so dass eine Flächen deckende Versorgung gewährleistet ist.
Der Bereich Mensen & Cafeterien ist von den Zuschusskürzungen des Freistaates ebenfalls betroffen. Deshalb mussten ab 01.01.2004 die Mensapreise um durchschnittlich 5 Cent angehoben werden.
Die Sanierung der Mensa Zittau wurde im Jahr 2004 abgeschlossen. Die Eröffnung fand am
15. März 2004 statt. Nun hat das Studentenwerk auch in Zittau eine leistungsfähige Mensa einschließlich Cafeteria, die nach modernen gastronomischen Gesichtspunkten für die Studierenden und Angestellte der Hochschulen Service rund ums Studium bietet.
Zwei große Vorhaben im Mensenbereich – die Sanierung der Mensa Mommsenstraße und der Neubau der Mensa / Bibliothek in Tharandt – wurden im Jahr 2004 begonnen und von der Abteilung Verpflegungsbetriebe begleitet.
Eine unter den Studierenden bekannte und beliebte Cafeteria - das U-Boot im Keller des Potthof-Baus - wurde im Sommer 04 durch das Studentenwerk renoviert und neu möbliert, so dass es jetzt seinem Namen alle Ehre macht.
Die Bauarbeiten auf der Bergstraße – Ausbau als Autobahnzubringer – wurden fortgeführt und brachten für die Mensa Bergstraße Lärm und Zugangsprobleme. Dennoch erfreut sich die Mensa Bergstraße als größte Mensa des Studentenwerks großer Beliebtheit.
Das 2003 eingeführte Pfandsystem für Kaffeepötte zeigte Erfolg, der Verlust an Geschirr ging bis zu zwei Drittel zurück.
Im zweiten Halbjahr 04 bekamen die Verpflegungsbetriebe das Qualitätssiegel des Deutschen Instituts für Gemeinschaftsverpflegung e.V. verliehen.
Mit dem Wintersemester wurde eine höhere Stufe bei der Emeal-Sicherheit eingeführt, Vorlage von Immabescheinigungen bei Neuerwerb bzw. Verlängerungen und systematische Kontrollen sollen den Emealmissbrauch drastisch einschränken.
Mit Neueröffnung der Mensa Zittau und mit dem Start des Wintersemesters in der Mensa Bergstraße wurde eine rechnergestütztes Informationssystem installiert, bei dem neben den Speisenangeboten Infos zu Aktionen der Mensa, Veranstaltungen des Studentenwerks sowie Werbung auf Monitoren dargestellt werden können.

Kulturförderung
Das Studentenwerk förderte auch im Jahr 2004 zahlreiche studentische Kulturprojekte und machte eigene Angebote wie Kurse, Ausstellungsmöglichkeiten, Raumvermietungen und Veranstaltungen.
Die 13. Dresdner Studententage fanden vom 23.04.-13.05.04 mit 26 Veranstaltungen und 16.070 Besuchern statt und waren die bisher erfolgreichsten. Das Highlight der Studenten- tage war die 5. Dresdner Nachtwanderung mit einem Besucherrekord von 6.019 Besuchern. Aber auch die anderen Veranstaltungen waren gut bis sehr gut besucht.
Im Jahr 2004 wurden 51 Projekte von Studentenclubs mit 52.500 € gefördert, außerdem 20 Projekte von künstlerischen Gruppen mit 14.200 €. Schwerpunkte der Clubförderung waren
die Festwoche „20 Jahre Klub Neue Mensa“ , die Veranstaltungen zum 40-jährigen Clubjubiläum des Gutzkowclubs und der Lüftungseinbau im Club Maus Görlitz. Der Studen- tenclub Bärenzwinger erhielt 10 T€ für eine Schallschutzmaßnahme im Innenhof des Clubs.

Das Kursprogramm des Studentenwerks enthielt im Sommersemester 2004 zwölf Kurse mit ca. 100 Teilnehmern, im Wintersemester 2004/05 waren es 18 künstlerische und andere Kurse mit ca. 130 Teilnehmern. Besonders beliebt waren die Kurse Rhetorik, Autogenes Training, Aquarell und Drechseln. Für die Kurse wurden 3.890 € ausgegeben.
16 Projekte von Hochschulen und Studentengruppen wurden mit 4.000 € gefördert.
Das Studentenhaus Tusculum wurde 123-mal vermietet, davon 95-mal an studentische Nutzer. An vier Tagen pro Woche nutzten insgesamt 20 studentische Gruppen das Tusculum für ihre Probentätigkeit. Im Oktober fand eine Festwoche zum 10-jährigen Bestehen des Studentenhauses Tusculum mit sechs Veranstaltungen und ca. 800 Besuchern statt, deren Resonanz aber insgesamt nicht zufrieden stellend war.
Die Veranstaltungsreihe MENSA TALK fand im Jahr 2004 acht Mal statt. Seit Dezember 2004 hat sich eine Projektgruppe des Institutes für Kommunikationswissenschaften etabliert, die gemeinsam mit dem Studentenwerk eine Neukonzipierung erarbeitet.
Soziales / Internationales / Rechtsberatung
Insgesamt 613 Rat suchende Studierende nahmen 2004 das Angebot der Sozialberatung persönlich in Anspruch. Dazu kommen noch einmal 274 Anfragen per Mail oder Telefon.
Das Studentenwerk half in unverschuldeten sozialen Notlagen mit zinslosen Darlehen, 12 Darlehen mit 13.250 € wurden ausgezahlt.
Die Anzahl der bewilligten Babybeihilfen stieg im Jahr 2004 kaum an, 162 Studentinnen erhielten insgesamt 32.400 €. Seit dem Jahr 2004 konnten nur noch 150,- € Beihilfe und 25 Freitischmarken an schwangere Studentinnen ausgegeben werden.
An 157 bedürftige Studenten wurden 4.100 Freitischmarken ausgegeben.
17 ausländischen Studierenden konnte mit einer Beihilfe von insgesamt 7.660 € in einer schwierigen Situation geholfen werden.
Der seit 2004 nur noch aus zwei Zivildienstleistenden bestehende Pool zur Unterstützung behinderter Studierender absolvierte 514 Einsätze.
Die psychotherapeutische Beratungsstelle in Dresden führte 120 Konsultationen durch.

Die Rechtsberatung führte 478 studentische Beratungen durch, dazu kommen noch einmal ca. 500 Anfragen per Telefon oder E-Mail hinzu. 53 studentische Versicherungsfälle waren zu bearbeiten.

Das Studentenwerk konnte ab September 2004 wieder vier Tutoren der Robert-Bosch-Stiftung aus Polen, Tschechien und den USA begrüßen, die für ein Jahr den deutschen Studenten mit Seminaren, Sprachtandems und Länderabenden ihre Heimat näher bringen werden. Erstmalig ist eine polnische Tutorin mit dem Schwerpunkt Kultur im Einsatz.

Im Bereich Soziales ist auch die Projektleitung von drei studentischen Projekten angesiedelt:
Family and International Friends (FIF) Programm, Studentisches Sozialprogramm und Tauschring. Die personelle Zusammenführung von Tauschring und Studentischem Sozialprogramm hat die Effektivität der Arbeit in beiden Projekten erhöht. Das FiF-Programm wurde bis Ende 2004 vom DAAD finanziell gefördert und soll ab 2005 mit eigenen Mitteln weiter geführt werden.

Im Jahr 2004 fanden drei internationale Austausche statt:
- Das Beyond Borders Programm mit der FSU Tallahassee/USA mit zehn deutschen und zehn
amerikanischen Studenten
- Der Sprachaustausch mit der Universität Trento/Italien mit 23 deutschen und 25
italienischen Studenten
- Der Sprachaustausch mit dem CROUS de Lyon/Frankreich mit 12 deutschen und drei
Französischen Studenten.

Die Leistungszahlen des Studentenwerks als pdf-Dokument:
http://www.studentenwerk-dresden.de/docs/spiegelei/spiegelei_0503_02.pdf

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