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Die Stimme im Netz - VoIP in drei Wohnheimen des Studentenwerks möglich

An article published in SPIEGEL-EI edition13/2005, valid from 20.06.2005 to 03.07.2005.

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Wenn ein Studentenwerk für die Studierenden an einem High-Tech-Standort zuständig ist, bleibt das meist nicht ohne Folgen. So hat sich das Studentenwerk Dresden entschlossen, im Zuge der Erneuerung und Erweiterung der Wohnheimnetze Güntzstraße 22, Marschnerstraße 12 und Fritz-Löffler-Straße 16 einen Vorgriff auf die Zukunft zu wagen. Die Bewohner dieser Wohnheime können jetzt via Internet miteinander, nach Hause und in alle Welt telefonieren.
Diese Technologie wird als Voice over IP bezeichnet und war d a s Thema auf der diesjährigen CEBiT.

Das Studentenwerk setzt bei der VoIP-Telefonanlage für die Wohnheime sowohl auf größtmögliche Sicherheit und Qualität (Technik von Cisco), als auch auf die Zusammenarbeit mit den studentischen Administratoren in den Wohnheimen. Daniel Rudolph, Ronny Hillmann und Matthias Brandt sind in dieser Funktion für die drei bisher angeschlossenen Wohnheime zuständig und haben die Anlage mit getestet. „Spiegelei“ wollte wissen, welche Vor- und Nachteile sie in diesem Angebot des Studenten-werks sehen.

S.E.: Würden Sie sich, nachdem Sie die Anlage getestet haben, für einen VoIP-Anschluss entscheiden?
Antwort: Ja, denn zurzeit ist viel Bewegung auf dem Telekommunikationsmarkt. Viele Anbieter stellen auf VoIP um. Der Trend geht zur multimedialen Vernetzung, und Voice over IP ist ein wichtiger Schritt in dieser Richtung. Außerdem hat die Sache für uns als Administratoren natürlich auch einen besonderen technischen Reiz – z.B. läuft alles über dieselbe Infrastruktur, man hat den Pflege- und Wartungsaufwand nur einmal.

S.E.: Das Studentenwerk stellt ja ein spezielles IP-Telefon gegen eine Kaution zur Verfügung. Ist diese Lösung Ihrer Meinung nach für Studenten überhaupt interessant?
Antwort: Sie bietet auf jeden Fall ein sehr hohes Maß an Sicherheit, da kann sich keiner dazwischenhängen, die Sprachqualität ist genauso gut wie bei einem normalen Telefon.
Außerdem muss der PC nicht ständig online sein, was beispielsweise bei einem Softphone nötig wäre. 100 € Kaution sind natürlich für Studenten kein Pappenstiel, aber die kriegt man ja zurück und hat auch Vorteile. Es gibt keine Anschluss- und Umzugsgebühren.
Auch für ausländische Studierende, die meist keinen PC haben, ist ein VoIP-Telefon eine interessante Lösung.

S.E.: Kann sich das VoIP-Telefon im Wohnheim gegen den Homezone - Tarif von O2 – Genion oder Call-by-Call – Anbieter behaupten?
Antwort: Das kann man jetzt noch nicht genau sagen, weil momentan zu wenig konkrete und vergleichbare Daten vorliegen. Die Tarife des Studentenwerks sind auf der Homepage einsehbar und bewegen sich in dem Rahmen, den man auch bei anderen VoIP-Anbietern findet. Fakt ist aber, dass man ja untereinander kostenlos telefoniert. Je mehr Leute angeschlossen sind, desto günstiger wird es. Es soll ja häufiger vorkommen, dass man als Student die Verwaltung umsonst fragt, aber kostenlos wäre top! Dazu müssten allerdings auch die Verwaltungen des Studentenwerks oder der Hochschulen VoIP-Anschlüsse haben und soweit ist es ja noch nicht.

S.E.: Welches Potential steckt noch in den IP-Telefonen?
Antwort: Sie haben eine Freisprechfunktion, die prima ist, wenn man gleichzeitig am PC zu tun hat. XML-Dienste sind ebenfalls kostenfrei, man könnte sich also den Speiseplan aus den Mensen übertragen lassen oder den Wetterbericht und die Lottozahlen, irgendwann vielleicht auch die Prüfungsergebnisse.

S.E.: Studenten sind also eine geeignete Zielgruppe für Voice over IP?
Antwort: Klar, einmal wegen des hohen Innovationsgrades, und dann ist es auch einfach cool, so ein Teil zu haben.

Das Gespräch mit den Admins führte Regina Heinrich, Leiterin der Abt. Interne Dienstleis- tungen im Studentenwerk Dresden.

Antrag, Tarifübersicht und Nutzungsordnung für VoIP finden Sie unter
http://www.studentenwerk-dresden.de/wohnen/internet.html

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