Mehrsprachigkeit und Vorlesen in der Kita SpielWerk

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Die Kinder unserer KitaSpielWerk wachsen in ganz unterschiedlichen Familiensprachen auf und besitzen damit einen wertvollen Schatz, der ihnen im Leben Türen öffnen wird. Mehrsprachige Menschen machen Erfahrungen in mehreren Sprachwelten und haben mittels Sprache und Schrift einen anderen Zugang zu Wissen und Kultur. Sie lernen eher andere Sichtweisen kennen, das macht sie flexibler im eigenen Denken und Handeln. Zudem fällt ihnen das Erlernen weiterer Sprachen leichter.

Foto: Erwachsene Frauen und Männer sitzen mit Kindern an einem Tisch und erzählen, davor sitzen ebenfalls Kinder und hören zu.
Zum Internationalen Tag der Muttersprache wurden Eltern aus bilingualen Familien in die Kita SpielWerk eingeladen, um in ihren Muttersprachen vorzulesen. © SWDD

Den diesjährigen Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar nahm das Team der Kita zum Anlass, sich näher mit den derzeit 20 Familiensprachen der Kinder zu beschäftigen und ihnen Raum und Gehör zu verschaffen. Es wurden Eltern aus bilingualen Familien eingeladen, um in den Kindergartengruppen in ihren Muttersprachen vorzulesen. Sie kamen zahlreich und brachten den Kindern bekannte wie auch unbekannte Geschichten in Italienisch, Russisch, Bulgarisch, Englisch, Farsi, Estnisch, Telugu, Spanisch, Chinesisch, Französisch und Arabisch mit.

Nicht immer war es nötig, sofort Wort für Wort ins Deutsche zu übersetzen. Auch wenn die Vorlese-Sprache nicht unmittelbar verstanden wurde, war das Zuhören spannend. Manche Kinder erschlossen sich die Handlung allein durch die Bilder, andere achteten mehr auf Betonung, Sprachmelodie, Mimik und Gestik. Unter den größeren Kindern stießen vor allem die Knabbereien der „Raupe Nimmersatt“ auf Englisch und Arabisch auf große Begeisterung.

Ein Vorlesenachmittag als Angebot für alle Kinder und Eltern rundete das Projekt „Mehrsprachigkeit und Vorlesen“ ab. Hier wurde nicht nur erzählt und gelesen, die Vorleserinnen und Vorleser wurden auch, sehr zum Vergnügen der Kinder, durch Puppen ­unterstützt. Große wie kleine Bücherfreunde hatten gleichermaßen Freude und Gewinn, Geschichten in anderen Sprachen miteinander zu teilen.

Obwohl zu Zeiten Johann Wolfgang von Goethes die Welt eine andere war, gilt auch heute noch sein Spruch: „Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.“

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