Was 2005 im Studentenwerk passierte

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Wirtschaftliches Ergebnis

Insgesamt ist das wirtschaftliche Ergebnis als zufrieden stellend einzuschätzen. Im Bereich der Mensen wurden von 2,54 Mio. geplanten Essen 2,31 Mio. Essen ausgegeben. Dies entspricht 91 % des Planansatzes Die Erträge in den Mensen liegen dennoch nur um 6 % unter den Plan, da im Jahr 2005 eine Verschiebung von studentischen auf Bediensteten-Essen stattgefunden hat und damit die Einnahmen je Essen höher waren. Der Zuschuss betrug der sinkenden Tendenz folgend im Jahr 2005 87,3 % des Vorjahres. Der Zuschuss je Essen wurde damit auf 1,32 € (2004: 1,45 €) vermindert. Den nicht realisierten Erträgen stehen jedoch hinter dem Planansatz zurückbleibende Aufwendungen gegenüber, so dass dennoch eine gute Bilanz erwartet wird. Ebenso wird in der Abteilung Wohnen mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet. Die geplanten Erträge wurden zu 97% erreicht. Die stetig steigenden Marktpreise bei den Energiekosten werden jedoch voraussichtlich zu einer geringfügigen Überziehung der Planansätze führen.

Wohnen

Zum Jahresende 2005 hat das Studentenwerk insgesamt 8 150 Wohnplätze in der Verwaltung. Dazu gehören in Dresden 6 588 Wohnheimplätze, 310 Betten im Internationalen Gästehaus, 24 Plätze in der durch Studenten selbst verwalteten Columbusstraße, 77 Plätze in der vom Studentenwerk verwalteten Wohnanlage Alträcknitz und 1 151 Wohnheimplätze in Zittau und Görlitz. Seit Beginn des Jahres 2005 verfügen alle Dresdner Wohnheimplätze über einen leistungsfähigen Internetzugang.

Mit insgesamt nur 118 freien Plätzen zum Jahresende 2005 (29 in Dresden, 31 in Tharandt, 58 in Zittau/Görlitz) ist die Auslastung unserer Wohnheime sehr gut. Zum Jahresende kommen 2288 (32,2 Prozent) der Bewohner aus dem Ausland; die größten Ländergruppen bilden unverändert China mit 709, Polen mit 308 und Vietnam mit 124 Mietern. In den ersten drei Monaten des Jahres 2005 zahlte die Abteilung Wohnen nunmehr zum fünften Mal im Auftrag der Stadt Dresden an insgesamt 2716 Studenten die Umzugsbeihilfe aus.

Nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss zur Erhebung der Zweitwohnungssteuer ab 2006 fanden im letzten Quartal des Jahres 2005 umfangreiche und konstruktive Absprachen mit den zuständigen Mitarbeitern des Steueramtes statt. Da das Studentenwerk Pauschal- mieten ausweist, dieser Steuer aber eine „Nettokaltmiete“ zugrunde gelegt wird, wird die Abteilung Wohnen jedem betroffenen Mieter eine Bescheinigung ausstellen, welche eine speziell ermittelte Bemessungsgrundlage für diese Steuer ausweist.

Im Oktober 2005 begann die Sanierung des Hauses Hochschulstraße 50. Im Vorfeld wurde der Umzug von 113 Bewohnern auf einen anderen Wohnheimplatz realisiert. In achtmonatiger Bauzeit wird das Haus mit einem Aufwand von ca. 6,6 Millionen Euro zum Internationalen Gästehaus des Studentenwerks mit dann 343 Plätzen auf modernem Standard umgebaut.

In allen Wohnheimen wurden umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen und Schönheitsreparaturen für insgesamt ca. eine Million Euro durchgeführt, wobei der Schwerpunkt im letzten Jahr in der Erneuerung der Küchen und Bäder in den drei unsanierten Häusern der Wundtstraße lag. Eine besondere Herausforderung an alle Beteiligten bedeutete die Sanierung des Wohnheimes Schliebenstraße 27/ Haus D in Zittau. Nachdem die Entscheidung zur Sanierung sehr kurzfristig Anfang des Jahres fiel, musste das Haus ebenso kurzfristig leer gezogen werden, um Baufreiheit zu schaffen. Nach nur sechsmonatiger Bauzeit stehen seit Beginn des WS 05 152 Wohnplätze in modernen Wohngruppen zur Verfügung.

Studienfinanzierung

Im Berichtszeitraum wurde von 16.929 (2004: 17.654) Studierenden Ausbildungsförderung beantragt. Damit wurde im Kalenderjahr 2005 eine leicht absinkende Zahl (~ 96%) von Anträgen registriert. Insgesamt sind im Rahmen des BAföG 52.706.173 EUR (2004: 52.689.996 EUR) an Studenten als Zuschüsse und Darlehen ausgezahlt worden. In 111 Fällen (2004: 138) bewilligten wir zur Vermeidung von sozialen Härten Darlehen für ausgebliebene Zahlungen von Ausbildungsförderung in einer Gesamthöhe von 79.758 EUR (2004: ~ 89.000 EUR).

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bestand wie bereits in den Kalenderjahren 2003 und 2004 in der Durchführung des Datenabgleichs auf der Grundlage der Aktenvermerke für 2001 (~2.430), 2002 (~1830), 2003 (~1300) des Bundesamtes für Finanzen. In der Mehrzahl dieser Fälle wurde inzwischen entschieden und entsprechende Rückforderungsbescheide erlassen. Bei den entsprechend gegebenen Voraussetzungen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren durchgeführt. Außerdem wurden im Zusammenhang mit der Durchführung des Datenabgleichs 71 Anzeigen an die Staatsanwaltschaft geleitet. Im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Datenabgleichsfälle stieg die Anzahl der eingelegten Widersprüche stark an. Im Kalenderjahr 2002 [noch kein Datenabgleich] gingen 692 Widersprüche im Amt ein, 2005 gingen ca. 1300 Widersprüche im Amt ein.

Das Servicebüro im Amt für Ausbildungsförderung bietet einen vielseitigen Beratungs- und Informationsdienst zum BAföG-Vollzug und zur Studienfinanzierung an. Im Jahr 2005 haben Rat suchende die Leistungen des Servicebüros 21.807 Mal in Form von Kontakten (Beratung, Telefonat, Abgabe von Unterlagen) in Anspruch genommen. Die Besucher ließen sich in 8.302 Fällen ausführlich beraten. 5.741 telefonische Auskünfte wurden erteilt.

Mensen & Cafeterien

Erstmals seit mehreren Jahren gab es keine Umsatzverlagerung von der Mensa zur Cafeteria. Im Gegenteil: In 2005 verlagerte sich auf Basis eines leicht gestiegenen Gesamtumsatzes von 7,16 Mio. € die Gästenachfrage in den Bereich Mensa. Der Cafeteriaumsatzanteil verringerte sich im Vergleich zu 2004 um reichlich 1%.

Bewährt hat sich der im Januar 2005 eingeführte 3% Rabatt für Emeal-Zahler, die Barzahlerquote ist deutlich gesunken. In 2005 wurden in den Cafeterien nur noch 22 % des Umsatzes bar gezahlt, 2004 waren dies noch 37 %. Zahlreiche Aktionswochen bereicherten das Angebot, so z.B. die Polnische Woche im Mai, die Französische Woche im Juni und die Tschechische Woche im November. Weitere kulinarische Sonderangebote in allen Mensen sorgten für Abwechslung und lockten zusätzliche Esser in die Einrichtungen.

Im Oktober wurde in Görlitz Richtfest für den Neubau Mensa/Bibliothek gefeiert, Eröffnung wird im Sommer 2006 sein. 2005 konnte die Abteilung Verpflegungsbetriebe das Thema Bewältigung der Flutfolgen 2002 mit der Eröffnung der neuen Mensa Tharandt abschließen. Die Cafeteria U-Boot erhielt 2005 eine neue Terrasse, in der Mensa Siedepunkt wurde die Ausgabestrecke umgebaut, und im Speisesaal entstanden 38 neue Sitzplätze. Die Sanierung der Mensa Mommsenstraße schritt 2005 weiter voran, im November konnte Interessierten aus Anlass des 80-jährigen Jubiläums ein Einblick in das Baugeschehen ermöglicht werden.

Kultur

Das Studentenwerk förderte auch im Jahr 2005 zahlreiche studentische Kulturprojekte und machte eigene Angebote wie Kurse, Ausstellungsmöglichkeiten, Wettbewerbe, Raumvermietungen und Veranstaltungen. Alle Angebote wurden gut angenommen. Die 14. Dresdner Studententage fanden vom 20.04.-12.05.05 statt, zu den 28 Veranstaltungen kamen 16.700 Besucher. Damit waren die 14. Studententage die bisher erfolgreichsten. Highlights waren die 6. Nachtwanderung mit 5183 Besuchern und der Band-Contest UNI-AIR mit 11 auftretenden Studentenbands und 3000 Besuchern. Aber auch die anderen Veranstaltungen und Aktionen waren gut besucht.

Im Jahr 2005 wurden 68 Projekte von Studentenclubs mit insgesamt 58.288 EUR gefördert, außerdem 23 Projekte von künstlerischen Gruppen mit insgesamt 15.190 EUR. So wurde z.B. im SS 05 der Club New Feeling auf der Budapester Straße nach umfangreichen Schönheitsreparaturen neu eröffnet, und der Club Aquarium erhielt neues Mobiliar. 15 Projekte von Hochschulen und Studentengruppen wurden mit 4100 EUR gefördert.

Das Kursprogramm des Studentenwerks enthielt im SS 05 20 Kurse und im WS 05/06 25 Kurse. Einige künstlerische Kurse wurden gemeinsam mit Partnern wie dem riesa efau oder dem ego-Wohlfühlhaus angeboten und deren Kursgebühren gestützt. Besonders gefragt waren der Kochkurs, der Workshop „Gesund und stressfrei durch die Prüfungszeit“, der Rhetorikkurs und der Workshop Zeichnen/Aquarellieren. Für die Kurse wurden 4425 EUR ausgegeben.

Im Studentenhaus Tusculum fanden 118 Veranstaltungen statt, davon 10 Eigenveranstaltungen, 84 studentische und 24 nichtstudentische Veranstaltungen. Die für künstlerische Gruppen zur Verfügung stehenden Räume wurden 2005 durch insgesamt 22 Gruppen und Einzelnutzer belegt. In der Galerie STUWERTINUM wurden 2005 acht Ausstellungen gezeigt. Der MENSA TALK fand 2005 vier Mal statt, davon ein Mal in Zittau. Ein besonders gefragter Gast war Prof. Patzelt vom Institut für Politikwissenschaften.

Soziales/Internationales/Rechtsberatung

Insgesamt 559 Ratsuchende fanden 2005 den Weg in die Sozialberatung des Studentenwerks. 265 Studierende baten per E-Mail um Rat. Studierenden, die in unverschuldeten Notlagen geraten waren, half das Studentenwerk mit 11 Darlehen in einer Höhe von insgesamt 13.423 EUR. 145 Studierende bekamen insgesamt 3.625 Freitischmarken, und für Studentinnen/Studentenfamilien, die ein Kind erwarteten, wurden 179 Beihilfen zur Erstausstattung mit insgesamt 34.010 EUR ausgezahlt. Ausländischen Studierenden in komplizierter sozialer Situation konnte 18 x geholfen werden, hier wurden insgesamt 7.137 EUR ausgegeben.

Der aus zwei Zivildienstleistenden bestehende Pool zur Unterstützung behinderter Studenten absolvierte 471 Einsätze. Die psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks führte ca. 200 Konsultationen mit ca. 135 Studenten durch. 428 Studierende ließen sich in der Rechtsberatung persönlich beraten, hinzu kamen ca. 500 Anfragen per Mail oder Telefon. 76 studentische Versicherungsfälle waren zu bearbeiten.

Im Jahr 2005 fanden an Internationalen Austauschen statt:
- Französische Woche im Juni 2005 in der Mensa Klinikum mit Köchen des CROUS de Lyon;
- Polnische Woche im Mai 2005 in der Mensa Reichenbachstraße mit Köchen der Polytechnischen Hochschule Breslau und Präsentation von polnischen Kulturgruppen;
- Sommersprachaustausch mit dem Studentenwerk Trient mit 23 italienischen und 27
deutschen Studierenden;
- Sommersprachaustausch mit dem CROUS des Lyon mit 12 deutschen und 7 französischen
Studierenden;
- Beyond Borders Austauschprogramm mit der Florida State University in Tallahassee mit
jeweils 12 deutschen und amerikanischen Studierenden im SS 05.

Das Bosch-Tutorenprogramm endete im Jahr 2005, letztmalig waren vier ausländische Tutoren im SS 05 in Dresden. Seit WS 05 gibt es ein neues Programm, den „Studentenservice International“, in dessen Rahmen eine polnische Tutorin am Studentenwerk Dresden ein neunmonatiges Praktikum absolviert.

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