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18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks gestartet

An article published in SPIEGEL-EI edition12/2006, valid from 05.06.2006 to 18.06.2006.

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Wie leben die Studierenden in Deutschland heute? Aus welchen sozialen Schichten kommen sie? Wie finanzieren sie ihr Studium? Auf diese und viele andere Fragen will die 18. Sozialerhebung des DSW, die alle drei Jahre durchgeführt wird, Antworten liefern. Ein reales Bild der sozialen und wirtschaftlichen Lage der rund zwei Millionen Studierenden soll gezeichnet werden.

Mit den Ergebnissen der Sozialerhebung wird das DSW Politik und Öffentlichkeit darüber informieren, was es heißt, heute zu studieren. Gestützt auf die vorgelegten Daten setzt sich das DSW dafür ein, die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen des Studiums zu verbessern.

70.000 Studierende, nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, erhielten vor kurzem die Fragebögen der Sozialerhebung zugeschickt. DSW-Präsident Prof. Hans-Dieter Rinkens appelliert: „Wir hoffen, dass möglichst viele Studenten den Fragebogen ausfüllen. Schließlich geht es um ihre ureigensten Interessen.“

Durchgeführt wird die Sozialerhebung vom HIS (Hochschulinformations-System GmbH), finanziert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Ergebnisse der 18. Sozialerhebung werden im Sommer 2007 veröffentlicht. Das Studentenwerk Dresden lässt dann wieder – falls genügend Studierende aus dem Dresdner Hochschulen sich beteiligen – von TU-Soziologen eine spezifische Auswertung vornehmen.

Seit 1951 gibt es die Sozialerhebung. Damals studierten in Westdeutschland und Berlin/West gerade mal 108.000 junge Leute, die soziale Lage könnte im Vergleich zu heute unterschiedlicher nicht sein, aber eines gilt noch immer: Die Eltern tragen den Hauptteil der Studienfinanzierung. Lt. der 17. Sozialerhebung 2003 erhalten ca. 25 % der Studenten Förderung durch das BAföG, 89 % werden von ihren Eltern mit durchschnittlich 435 € monatlich unterstützt, gut 12 % leben ausschließlich von den Eltern.

63 % aller Studenten jobben nebenher, um einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Das Jobben neben dem Studium hat im Laufe der Jahre erheblich zugenommen, 1951 arbeiteten lediglich 11,7, % laufend neben dem Studium, 49 % gelegentlich und fast alle nur in den Semesterferien. Im Schnitt wenden Studenten heute 10 Stunden die Woche für den Nebenjob auf. Traditionell am meisten verbreitet sind klassische Aushilfstätigkeiten wie Kellnern, Taxi fahren, Verkaufen oder Hilfsjobs im Büro.

Mit so wenig Geld wie 1951 könnte heute keiner mehr durchs Studium kommen. Bei bescheidener Lebensführung benötigten 47 % der Studenten damals nicht einmal 100 Mark! Heute verfügen Studierende im Durchschnitt über 767 € pro Monat. Allerdings muss ein Viertel der Studenten mit weniger als 600 € im Monat auskommen, 14 % dagegen haben mehr als 1000 € zur Verfügung.

Nun geht es also darum, die Lage der Studierenden im Jahr 2006 zu erfragen. Bitte beteiligen Sie sich an der Sozialerhebung, wenn Sie einen Fragebogen erhalten haben!

Vielen Dank, Ihr Studentenwerk Dresden

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