Ein Tag im Leben des Mensaleiters Alte Mensa

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Michael Kittner, der Mensaleiter der Alten Mensa, hat einen arbeitsreichen, aber vielseitigen und interessanten Job zu bewältigen.

Der Arbeitstag von Michael Kittner, Mensaleiter der Alten Mensa, fängt täglich um 6.30 Uhr an. Am 19. April 2007 - einem Donnerstag - begleite ich ihn bei seiner Arbeit. "Zuerst muss ich meine E-Mails lesen und beantworten", der Mensaleiter fährt seinen Computer hoch und prüft, was er im ePostfach zu bearbeiten hat. Danach macht Michael Kittner wie jeden Tag seine Hausrunde. So kann er mit seinen Mitarbeitern vor dem großen Ansturm der Mensabesucher noch einmal in Ruhe sprechen und ihre Probleme und Sorgen anhören. Dann noch ein Blick auf das Küchenlager und das Außengelände. Alles in Ordnung? Fast, denn die Bauarbeiter sind immer noch da, und es ist noch jede Menge zu tun.

Um 7.40 Uhr treffen sich alle Mitarbeiter im Personalspeiseraum zum Frühstück. "Das gemeinsame Frühstück ist sehr wichtig für uns alle. Wir können dabei noch vieles besprechen." 15 Minuten später sitzt Michael Kittner schon mit Jacqueline Rößler, Küchenchefin, und Elke Burkhard, Serviceleiterin, im Beratungsraum und plant das Mitarbeiterfest. "Die ersten drei Monate in der Alten Mensa liegen hinter uns, und meine Mitarbeiter haben viel geleistet. Darum organisieren wir einen kleinen Ausklang am nächsten Freitag nach der Arbeit und weihen die Terrassen ein". Ständig klingelt das Telefon. Langsam wird es stressiger, es kommt die Zeit, in der viele Partner ihre Angelegenheiten klären wollen.

Noch ein kurzer Blick ins Postfach und schon klopft jemand an die Tür. Eine Lieferung mit schweren Geräten ist angekommen. Nur gibt es ein Problem dabei - das Auto hat keine Ladebordwand. Ein Telefonat an Beate Fiedler, Lagerverwalterin, an die das Problem delegiert wird. Nächster Termin 8.30 Uhr - die Einweisung für das Infosystem. Da klopft schon wieder jemand an die Tür. "In der Lieferung sind ein paar leere Kartons und es fehlen einige Geräte. Wo ist der Lieferschein?" Alles muss überprüft und geklärt werden.

Es ist schon 10.40 Uhr und Zeit für eine neue Hausrunde. Der Mensaleiter überwacht mit strengem Auge, ob alle Speisen fertig sind und ästhetisch präsentiert werden, die Angebotsschilder übereinstimmen, die Türen offen sind, die Displays laufen und das gesamte Tagesgeschäft für die Gäste vorbereitet ist. Unterwegs bemerken wir neue Probleme. An den Kassen dürfen keine Schoko-Riegel mehr liegen, da durch das gläserne Dach zu viel Sonne kommt. Auch das Dach muss gereinigt werden. Durch den Regenmangel und den Pollenflug entsteht Reinigungsbedarf. Auf einer Terrasse fehlt noch ein Türschalter. René Blümcke, der Haustechniker, ist für solche Aufgaben verantwortlich. "Das sollte schon längst erledigt werden, aber die Baufirma hat es wahrscheinlich vergessen."

Gleich danach befinden wir uns im Untergeschoss und schauen uns die Lieferung an. Da kommt uns Jacqueline Rößler entgegen und berichtet über die noch fehlenden Geräte. Es wird das Thema "Hygieneprotokoll" besprochen - und schon gehen wir weiter in die Küche. "Was ist mit den Konvektomaten? Sind sie einsatzbereit oder klappt die Reinigung immer noch nicht?" ruft im Vorbeigehen der Mensa-Chef und schon geht’s weiter zur Bankettküche. Hier laufen die Vorbereitungen zu einem Event auf höchstem Niveau.

Es ist 12 Uhr, Michael Kittner ist wieder im Büro und erledigt wichtige Telefonate. Der Verbesserungsbedarf bei der Lebensmittelüberwachung oder die Behebung von Baumängeln werden gründlich ausdiskutiert. Als es ruhiger wird, ist endlich Zeit für das Mittagsessen. Gleich danach steht schon ein Termin mit dem Fotografen einer Studentenzeitung auf dem Plan. Durch das gläserne Dach hindurch macht er Aufnahmen vom Ausgabebereich. Dann werden die Post bearbeitet und nächste wichtige Angelegenheiten geklärt. Kurz vor 16 Uhr kommt noch eine Person, um das bestellte Büfett abzuholen. Danach ist endlich Zeit, nach Hause zu gehen. "Heute war für mich ein wirklich guter Tag. Ich konnte mich um die Mensa insgesamt kümmern und musste mich nicht nur um die noch bestehenden Baumängel sorgen" sagt Michael Kittner zufrieden und schließt die Tür hinter sich.

Agnieszka Prosyniak

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