Was 2003 im Studentenwerk passierte

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Der Lagebericht und die Leistungszahlen für 2003

Das Studentenwerk Dresden als Dienstleistungsunternehmen für 44.500 Studierende
(Stand WS 2003/04) an neun Hochschulen in Dresden, Zittau und Görlitz hat auch im Jahr 2003 unter dem Motto ?Service rund ums Studium? dazu beigetragen, das Studium leichter zu machen. Die Angebote der Hauptbereiche Wohnen, Verpflegung und Studienfinanzierung sowie der Bereiche Beratung, Kultur und Kinderbetreuung wurden rege genutzt.

Wohnen
Die Auslastung der 45 Wohnheime des Studentenwerks verbesserte sich im Jahr 2003 zunehmend, d.h. es gab weniger freie Plätze. Zum Wintersemesterbeginn 03 waren die Plätze total ausgebucht, und es musste im zur Abgabe vorgesehenen Wohnheim Semperstraße eine Übergangslösung für 79 Studenten eingerichtet werden. Die Vorteile des Wohnens im Wohnheim werden offenbar mehr erkannt als früher, und auch der Service in den Wohnheimen (z.B. Internetzugang) wird besser.
Zum Jahresende 2003 hatte das Studentenwerk 8.132 Wohnheimplätze, davon 1.218 in Zittau/Görlitz. Es gab zu diesem Zeitpunkt nur 135 freie Plätze in Dresden. Zum Sommersemester 03 wurden nochmals 450 Plätze in Doppelzimmern abgebaut. Der jetzige Bestand von 10 % an Doppelzimmern soll erhalten bleiben.
Von den 7.407 Mietern zum Jahresende 2003 kommen 2.098 (28,3 %) aus dem Ausland, aus insgesamt 104 Ländern. Die größten Ländergruppen sind hier China mit 629 Mietern und Polen mit 337.
Das Wohnheim Semperstraße wurde nach der Übergangsnutzung zum Semesterbeginn stillgelegt und soll an den Freistaat zurückgegeben werden.
Die Diskussionen um die Abgabe des Wohnheimes Weißiger Höhe haben Ende 2003 einen Abschluss gefunden, indem das Studentenwerk versuchen wird, das Haus bei eingeschränkter finanzieller Belastung bis zum Frühjahr 2007 weiter zu betreiben.

53 % der Wohnheimplätze sind saniert. Für die Wundtstraße 3 begann ab 01.09.03 die Generalsanierung. Neben diesem Großprojekt gab es in den Wohnheimen kleinere Instandhaltungsmaßnahmen und Schönheitsreparaturen, um den Wohnwert der unsanierten Häuser zu verbessern.
Wegen der drastischen Zuschusskürzungen des Freistaates für den Bereich Wohnen fielen diese allerdings geringer aus als in den Vorjahren, und Einsparungsmaßnahmen bei Personal, Sachkosten und Investitionen sowie Mieterhöhungen waren erforderlich. Zum 1.6.03 mussten wegen zu hoher Betriebskostenverbräuche die Mieten in 19 Wohnheimen angepasst werden. Zum Jahresende 2003 erfolgte die Ankündigung, dass ab 01.01.04 die Mieten um 1,5 % angehoben werden müssen, dies macht ca. 2,- bis 2,50 EUR pro Monat aus. Außerdem muss ein Kurzzeitmietaufschlag bei einer Vermietung für 11 Monate und weniger erhoben werden.
36 Wohnheime des Studentenwerkes Dresden haben Internetanschluss, davon betreibt das Studentenwerk 17 Häuser mit 2.793 Nutzern und die AG DSN 19 Häuser mit 2.3072 Nutzern. Insgesamt nutzen 5.165 Studenten (von möglichen 6.717) den Internetzugang, das sind ca. 77 %.


Mensen und Cafeterien
Das Studentenwerk betrieb im Jahr 2003 sieben Produktionsmensen mit Cafeteriabereich und sechs Ausgabemensen. Daneben existieren noch acht selbstständige Cafeterien, so dass eine Flächen deckende Versorgung gewährleistet ist.
Die Mensa Wettiner Platz konnte - langersehnt von den Musikstudenten - im April 2003 nach grundlegender Beseitigung der Flutschäden wieder eröffnet werden.
Eine bekannte Cafeteria - das U-Boot im Keller des Potthof-Baus - wurde mit Beginn des Sommersemesters 03 vom Studentenwerk übernommen und erfreut sich seither zunehmender Beliebtheit.
Seit Februar 2003 hat die Cafeteria in der SLUB einen Namen. Durch einen Namenswett- bewerb, an dem sich 38 Studenten beteiligten, wurde der Name ?Bib-Lounge? von der Jury ausgewählt.
Der Bereich Mensen & Cafeterien ist von den Zuschusskürzungen des Freistaates ebenfalls betroffen. Deshalb mussten ab 01.09.2003 die Cafeteriapreise um 6 % angehoben werden, und zum 01.01.2004 stiegen auch die Essenpreise um fünf bis zehn Cent.
Der studentische Semesterbeitrag musste in 2003 um 4 ? erhöht werden, davon fließt ein Großteil in die Stützung des studentischen Mittagessens.
Um auf die Probleme in den Mensen durch die Zuschusskürzungen hinzuweisen, wurden von den Studenten der Verwaltungsräte der sächsischen Studentenwerke vom 15. - 19.06.2003 Aktionstage mit einer großen Unterschriftensammlung gegen die Zuschusspolitik des Freistaates durchgeführt.
Die Sanierung der Mensa Zittau kam im Jahr 03 weiter voran, allerdings musste die für Ende 2003 geplante Eröffnung auf das Sommersemester 2004 verschoben werden.
Zwei große Vorhaben im Mensenbereich ? die Sanierung der Mensa Mommsenstraße und der Neubau der Mensa / Bibliothek in Tharandt ? wurden im Jahr 2003 planerisch zum Abschluss gebracht.
Die Bauarbeiten auf der Bergstraße ? Ausbau als Autobahnzubringer ? begannen und brachten auch für die Mensa Bergstraße Lärm und Zugangsprobleme. Dennoch erfreut sich die Mensa Bergstraße als größte Mensa des Studentenwerks nach wie vor großer Beliebtheit.
Ab Oktober 2003 wurde in fünf Cafeterien ein Pfandsystem für Kaffeegeschirr eingeführt, um den Schwund an Pötten und Tassen einzudämmen.
Auch im Jahr 2003 hat die Abteilung Verpflegungsbetriebe Neuerungen zur Serviceverbesse- rung eingeführt, so z.B. das Angebot einer Gemüsetheke in der Mensa Klinikum und die Anschaffung von Automaten für die beliebten Kaffeespezialitäten.


Ausbildungsförderung

17.959 Studierende stellten im Jahr 2003 einen Antrag auf Ausbildungsförderung, damit war im Vergleich zum Vorjahr ? 17.032 Antragsteller ? ein Anstieg zu verzeichnen. Monatlich erhielten im Schnitt 11.050 Studenten BAföG. Insgesamt wurden 50,03 Mio ? an Fördermitteln ausgezahlt.
In 142 Fällen wurden zur Vermeidung sozialer Härten Darlehen für ausgebliebene BAföG-Zahlungen in einer Gesamthöhe von 86.010 ? bewilligt.
Durch das Service-Büro des BAföG-Amtes wurde auch im Jahr 2003 ein umfassender Beratungsservice angeboten. Dieser wurde durch 15.030 Ratsuchende genutzt. In 8.320 Fällen fand eine ausführliche Beratung statt. Hierbei erreichte der Anteil ratsuchender Eltern 15 %. Die Mitarbeiterinnen des Service-Büros führten 2.900 Vorabberechnungen über die zu erwartende Förderung durch.
Ein zusätzlicher Arbeitsschwerpunkt bestand in der Durchführung des Datenabgleichs für das Jahr 2001. 2418 Vermerke zum studentischen Vermögen mussten abgeklärt werden. In ca. 80 % der Fälle waren unvollständige oder falsche Angaben zum Vermögen gemacht worden. Bisher wurden rund 3,5 Mio ? Rückforderungen beglichen und 57.000 ? Buß- bzw. Verwarngeld eingefordert.
Die MitarbeiterInnen des BAföG-Amtes hatten im vergangenen Jahr durch die höheren Antragszahlen und die Durchführung des Datenabgleiches ein sehr großes Arbeitspensum zu bewältigen, dennoch konnte den meisten Studenten nach der normalen Antragsbearbeitungszeit ihr BAföG überwiesen werden.

Kulturförderung

Das Studentenwerk förderte auch im Jahr 2003 zahlreiche studentische Kulturprojekte und machte eigene Angebote wie Kurse, Ausstellungsmöglichkeiten, Raumvermietungen und Veranstaltungen.
Die 12 Dresdner Studententage fanden vom 23.04 - 09.05.2003 mit 25 Veranstaltungen und 14.300 Besuchern statt. Das Highlight der Studententage war die 4. Dresdner Nachtwanderung mit einem Besucherrekord von 3.885 Besuchern. Aber auch die anderen Veranstaltungen waren gut besucht.
Die Erstsemesterwoche 2003 hatte in zehn Veranstaltungen 5.500 Besucher und ein ausgeglichenes wirtschaftliches Ergebnis.
Im Jahr 2003 wurden 55 Projekte von Studentenclubs mit ca. 35.000 ? gefördert, außerdem 19 Projekte von künstlerischen Gruppen mit 16.400 ?. Schwerpunkte der Clubförderung waren die Investitionen bei der Wiedereröffnung des Clubs Aquarium im März 2003 und die Neueröffnung des Internationalen Clubs Antarius zum Jahresbeginn.
Die künstlerischen Gruppen erarbeiteten eine Vielzahl von Programmen und wurden hierbei durch kostenlose Bereitstellung von Proberäumen und finanzielle Zuschüsse vom Studentenwerk unterstützt. Die BIG BAND musste aus dem Wohnheim Semperstraße ausziehen und nutzt jetzt die Räume im ehemaligen Med. Club in der Blasewitzer Straße.
Das Kursprogramm des Studentenwerks enthielt im Sommersemester 2003 neun Kurse, im Wintersemester 2003/04 18 künstlerische und andere Kurse. Besonders beliebt waren die Kurse Rhetorik, Autogenes Training, Aquarell und Drechseln.
13 Projekte von Hochschulen und Studentengruppen wurden zusätzlich gefördert.
Das Studentenhaus Tusculum wurde 111-mal an studentische Nutzer vermietet, außerdem 82-mal an Nichtstudenten. An vier Tagen pro Woche nutzten insgesamt 20 studentische Gruppen das Tusculum für ihre Probentätigkeit.
Die neue Veranstaltungsreihe MENSA-Talk fand im Jahr 2003 zweimal statt.


Soziales / Internationales / Rechtsberatung

Insgesamt 569 Rat suchende nahmen 2003 das Angebot der Sozialberatung persönlich in Anspruch. Dazu kommen noch einmal über 250 Anfragen per mail oder Telefon.
Das Studentenwerk half in unverschuldeten sozialen Notlagen mit zinslosen Darlehen, 14 Darlehen mit 25.839 ? wurden ausgezahlt.
Die Anzahl der bewilligten Babybeihilfen stieg im Jahr 2003 wiederum, 160 Studentinnen erhielten insgesamt 55.000 ?. An 147 bedürftige Studenten wurden 6.450 Freitischmarken ausgegeben. Neun ausländischen Studierenden konnte mit einer Beihilfe von insgesamt 4.537 ? in einer schwierigen Situation geholfen werden.
Der aus drei Zivildienstleistenden bestehende Pool zur Unterstützung behinderter Studierender absolvierte 780 Einsätze.
Die psychotherapeutische Beratungsstelle führte 116 Konsultationen durch.
Das Studentenwerk konnte ab September 03 wieder drei Tutoren der Robert-Bosch-Stiftung aus Polen, Tschechien und den USA begrüßen, die für ein Jahr den deutschen Studenten mit Seminaren, Sprachtandems und Länderabenden ihre Heimat näher bringen werden.
Im Bereich Soziales ist auch die Projektleitung von drei studentischen Projekten angesiedelt:
Family and International Friends (FIF) Programm, Studentisches Sozialprogramm und Tauschring.
Im Jahr 2003 fanden zwei internationale Austausche statt:
- Das Beyond Borders Programm mit der FSU Tallahassee mit 10 deutschen und vier
amerikanischen Studenten
- Der Sprachaustausch mit der Universität Trento/Italien mit 15 deutschen und neun
italienischen Studenten

Die Kindereinrichtung am Beutler-Park hatte bei vollem Betrieb von Juli bis Oktober 2003 ein umfangreiches Umbauprogramm zu bewältigen und steht nun nach Erfüllung der Brand- schutzauflagen verschönert mit 178 Plätzen für Studentenkinder zur Verfügung.

Die Rechtsberatung führte 506 studentische Beratungen durch, dazu kommen noch einmal so viele Anfragen per Telefon oder e-mail hinzu. 77 Studentische Versicherungsfälle waren zu bearbeiten.

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