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Vorgestellt: Jens Lehmann - Leiter der Cafeteria Bergstraße

An article published in SPIEGEL-EI edition6/2008, valid from 17.03.2008 to 30.03.2008.

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Die Cafeteria Bergstraße ist die beliebteste Cafeteria auf dem Uni-Campus. Generationen von Studenten haben sich hier schon mit Kaffee und belegten Brötchen versorgt. Täglich wechseln die etwa 150 roten Holzhocker der Cafeteria Bergstraße wohl unzählige Male den "BeSitzer", und im Außenbereich sind die Steh- und Sitzplätze nicht zu zählen, aber Jens Lehmann, Chef der Snacks und Zwischenmahlzeiten, bleibt ganz gelassen: "So eine Cafeteria hat schon ihre eigenen Gesetze, aber in erster Linie heißt es natürlich Kaffee, Kaffee, Kaffee...". Egal, ob als Latte Macchiato oder Cappuccino, zum Mitnehmen oder im Becher mit Pfand, über das belebende Heißgetränk erfolgt das Hauptgeschäft. Wichtig sind auch die berühmten belegten Brötchen.

Schnell muss es hier gehen, zum Mitnehmen muss es sein und gut schmecken. In welcher Reihenfolge diese Kriterien eine Rolle spielen, wagt Jens Lehmann nicht zu sagen. Bei ihm strömt das studentische Leben in geballter Form herein - wenn im gegenüberliegenden Hörsaalzentrum eine Vorlesung zu Ende geht, dann kommen schon mal mehrere Hundert Studenten in die Mensa geschlendert, und ein großer Teil davon holt sich vor, nach oder statt des Hauptessens - einen Kaffee.

Seit 2000 ist Jens Lehmann beim Studentenwerk, erst war er als Veranstaltungskoch tätig, was Abend- und Wochenenddienste bedeutete, wann immer der Catering-Service des Studentenwerks gefragt war. Seit 2004 ist er in der Mensa Bergstraße tätig, seit Januar 2007 als Leiter der Cafeteria - und das Geschäft läuft gut. Die Cafeteria öffnet von Montag bis Freitag 8.00 - 18.00 Uhr ihre Pforten, was bedeutet, dass von 6.00 - 19.00 Uhr Personal im Einsatz ist. Jens Lehmann und seine 13 MitarbeiterInnen - davon viele in Teilzeit - betreuen außerdem die Getränkeinsel im Foyer der Mensa Bergstraße und das Bistro des Internationalen Gästehauses.

Vor zwanzig Jahren hätte es sich Jens Lehmann nicht träumen lassen, einmal wieder in dieser mittlerweile in Ehren ergrauten Einrichtung zu arbeiten. "Ich habe die Mensa kennen gelernt, als sie neu war, denn 1980 war die TU-Mensa, wie sie damals noch hieß, mein Ausbildungsbetrieb als Koch-Azubi" erzählt Jens Lehmann. Nach der Lehre wollte er in die "richtige Gastronomie", denn Mitte der 80-er Jahre hieß Kochen für Studenten Gemeinschaftsverpflegung, und es war keine Rede von gesunder, frischer, fettarmer oder vegetarischer Kost.

Die studentischen Gäste von heute begrüßen es, wenn fair gehandelter Kaffee verkauft wird, Frischkäse statt Sahne verwendet und auf Zusatzstoffe aufmerksam gemacht wird. Sie sind als Kunden anspruchsvolle, aber auch aufmerksame Gäste, haben weniger Zeit und kaufen preisbewusster. Jens Lehmann kennt seine "Kundschaft", versucht, das Angebot abwechslungsreich und günstig zu gestalten. Das wird in einer neu gestalteten Mensa in ganz anderer Vielfalt möglich sein. Deshalb sieht das Team gespannt der Sanierung entgegen.

Die Cafeteria wird während der Schließung mit einem Teil ihres Angebotes in den Interimseinrichtungen präsent sein - zwei Zelte, deren genauer Standort noch bekannt gegeben wird. Ab Wiedereröffnung der Mensa Bergstraße wird dann alles neuer, schöner und moderner daherkommen, auch wenn dem einen oder anderen Mensa-Fan liebgewordenen Details fehlen werden (siehe oben - die roten Hocker), insgesamt wird ein breiteres Angebot und viel mehr Platz darüber hinwegtrösten.

Jens Lehmann freut sich schon auf die neuen Herausforderungen für sein Team, und bis dahin hält sich der Mit-Vierziger mit Fahrradfahren fit, besonders gern auf dem Elberadweg. Wenn er auf Reisen geht, bevorzugt er den Süden und das Meer, am liebsten ist ihm der Strand von Grand Canaria.

Anja Buch

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