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Künstlerische Gestaltung in der Cafeteria der Alten Mensa - Bedeutende Wissenschaftler der TU Dresden vorgestellt - Heute: August Toepler

An article published in SPIEGEL-EI edition6/2008, valid from 17.03.2008 to 30.03.2008.

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Sie betreten den Rundbau der Alten Mensa auf der Mommsenstraße, um in die Cafeteria zu gelangen. In der "Zebradiele", so heißt die Cafeteria wieder, findet der aufmerksame Betrachter seit einiger Zeit sechs Wandbilder, die die Porträts bedeutender Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden zeigen. Zahlreiche technische Entwicklungen haben wir diesen Wissenschaftlern zu verdanken. Die wichtigsten Verdienste findet man zusammen mit den Lebensdaten im Text unterhalb der Bilder. Wir möchten in loser Folge die Persönlichkeiten vorstellen, nach deren Namen die umliegenden Gebäude der Alten Mensa benannt wurden.

Gemalt wurden die sechs Wissenschaftler-Porträts von Jakoba Kracht. Die studierte Bühnenbildnerin (HfBK) gehört zur GbR "Das Kunstwerk", einem Zusammenschluss freischaffender Dresdner Künstler. Nach Archiv-Fotos der TU Dresden und einer Vorlage des Berliner Architektenbüros Maedebach, Redeleit & Partner (verantwortlich für die Sanierung der Alten Mensa) hat sie die Porträts gestaltet.
Beginnen möchten wir unsere Reihe mit August Toepler. Er wurde 1836 in Brühl bei Köln geboren. Trotz ausgeprägter musikalischer Begabung und Ausbildung zum Pianisten studierte August Toepler Physik, Chemie und Mathematik in Berlin. An der Universität Jena promovierte er zum Dr. phil. mit der Arbeit "Über das gleichzeitige Hin- und Rücktelegraphieren auf demselben Leitungsdraht". 1864 wurde er zum Professor nach Riga berufen. In dieser Zeit entwickelte er gemeinsam mit Ludwig Boltzmann die "Schlierenmethode", mit der Schallwellen in der Luft sichtbar werden. Anschließend folgte er einem Ruf nach Graz, wo er ein neues Physikalisches Institut einrichtete. Er galt als hervorragender Experimentator, was er für die Herstellung physikalischer Instrumente und das Erarbeiten neuer Versuche nutzte. So konstruierte er u. a. eine Quecksilberpumpe (1862) und eine Influenzmaschine (1865), welche die Grundlage für die spätere Erfindung der Dynamomaschine durch Werner von Siemens bildete.

Ab 1876 war er ordentlicher Professor für Experimentalphysik und Direktor des Physikalischen Institutes der Technischen Hochschule Dresden. Hier entwickelte er eine magnetische Waage und eine Drucklibelle zum Messen kleinster Gasdruck-Differenzen. 1905 wurde er Ehrendoktor der TH Dresden. August Toepler starb 1912 in Dresden, auf dem Johannisfriedhof ist er begraben. Sein Sohn, Maximilian Toepler, konnte sein wissenschaftliches Werk weiterführen.

An der Ecke Helmholtzstraße / Mommsenstraße findet man den Toepler-Bau, in dem u. a. das Akademische Auslandsamt der TU Dresden sein Domizil hat. (Quelle: CD-ROM "Bedeutende Wissenschaftler der TU Dresden", Kustodie der TUD)

Heike Müller

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