Your Position:

Bilder von TU-Wissenschaftlern in der Zebradiele - heute: Walther Hempel

An article published in SPIEGEL-EI edition11/2008, valid from 26.05.2008 to 08.06.2008.

Please note: The information in this article may no longer be up to date
This article is from an older SPIEGEL-EI edition. Please note that information e.g. on opening hours or contact persons may have changed in the meantime.

Über die Porträts von sechs TU-Wissenschaftlern, die in der Rotunde der Cafeteria Zebradiele in der Alten Mensa abgebildet sind, berichtet Spiegel-Ei in loser Folge. Gemalt wurden die Wissenschaftler von Jakoba Kracht, die Bühnenbild an der HfBK studierte und zur GbR "Das Kunstwerk", einem Zusammenschluss freischaffender Dresdner Künstler, gehört.

Nach August Toepler möchten wir heute auf Walther Hempel aufmerksam machen. Walther Hempel wurde 1851 in Pulsnitz geboren. Nach dem Einsatz als Kriegsfreiwilliger 1871 in Frankreich nahm er ein Chemiestudium an der Berliner Universität und danach in Heidelberg auf. 1872 promovierte er zum Dr. phil. in Heidelberg. Ab 1873 begann sein Wirken in Dresden. 1878 habilitierte er, 1879 wurde er Professor für Chemische Technologie und 1880 Leiter des Anorganisch-Chemischen Laboratoriums.

Walther Hempel wirkte federführend bei der Neuorganisation des Chemiestudiums. Der Unterricht wurde nach wissenschaftlichen Hauptgebieten gegliedert. So entstanden neue Lehrstühle, wie z.B. der für Elektrochemie. Hempel unternahm mit seinen Studenten regelmäßig Exkursionen zu chemischen Fabriken - ein für die damalige Zeit fortschrittlicher Ansatz, das Studium praxisnah zu gestalten. 1910 erschien sein bedeutendes Werk "Über quantitative Spektralanalyse". Er gilt als geistiger Vater der Spektralanalyse in der Metallurgie und zusammen mit Clemens Winkler als Begründer der technischen Gasanalyse. Zu seinen besonderen Verdiensten gehört auch die Entwicklung verbesserter Messgeräte, wie die "Hempel-Bürette", die in Laboratorien vieler Länder Verwendung fand.

Walther Hempel war Mitglied der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig und Vizepräsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Von 1891 bis 1893 und dann noch einmal von 1902 bis 1903 führte er die Technische Hochschule Dresden als Rektor. Er starb 1916 in Dresden. Biegt man von der Bergstraße in die Mommsenstraße rechts ein, findet man in der Nummer 4 den Walther-Hempel-Bau. Natürlich sind dort die Chemiker zugange! Ganz im Sinne von Walther Hempel...
(Quelle: CD-ROM "Bedeutende Wissenschaftler der TU Dresden", Kustodie der TUD)

Heike Müller

Back to the overview of SPIEGEL-EI edition11/2008