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Mehr als fürs Wochenende ? Der Einkauf für die Mensen

An article published in SPIEGEL-EI edition5/2004, valid from 01.03.2004 to 14.03.2004.

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Die Dresdner Mensen verbrauchen riesige Mengen an Lebensmitteln. Alles muss zur richtigen Zeit in der benötigten Menge am Bedarfsort bereitstehen. Frische steht für Qualität. Niedrige Warenbestände sind ein betriebswirtschaftliches Erfordernis. Günstige Einkaufs-Preise sind die Basis für günstige Essenpreise.
Pro Jahr werden unter anderem 85 t Fleisch, 6 t Kaffee und 35 t Teigwaren verarbeitet.

Seit 12 Jahren koordiniert diese anspruchvolle logistische Meisterleistung Katharina Horöld von der Abteilung Verpflegungsbetriebe. Beruflich gewachsen in den Studentenclubs der TU, mit ersten betriebswirtschaftlichen Erfahrungen ausgestattet, wechselte sie im April 1991 als Food-Einkäufer in den Gründungsstab des Studentenwerks. Es war die Zeit, in der sich der Markt in Ostdeutschland neu ordnete, um Marktanteile gekämpft wurde. Manch offensiver Verkäufer musste in Frau Hörolds Büro in seiner Euphorie gebremst und sanft auf den Boden der Realität zurück- gebracht werden.
Ständig wechselt die Nachfrage in den Mensen und die Preisstruktur am Markt ändert sich. Neue Ernährungstrends, schlechte Ernten, Schweinepest und BSE machen den Einkäuferjob richtig spannend. Eine besondere Herausforderung stellte sich 2002 mit der Einführung einer neuen Warenwirtschaftssoftware. Von der Bedarfserfassung, über die Bestellung und Warenannahme bis zur Lieferschein- und Rechnungsbearbeitung lief nun alles über ein System. In unzählige Mitarbeiterschulungen und Abstimmungen in den einzelnen Objekten, manchmal gehandicapt durch Softwareprobleme, entwickelte sich aus einer Idee insbesondere durch den Einsatz von Katharina Hörold ein funktionierendes System mit vielen betriebswirt- schaftlichen Vorteilen.

Für Katharina Hörold beginnt der Morgen meist mit einem sportlichem Fahrradsprint zur Arbeit. Dreimal die Woche wird die Hörsaalbank gedrückt. Betriebswirt mit VWA-Diplom heißt das Studienziel. Rückhalt für die Umsetzung ihrer Ziele findet sie in der Familie mit dem Ehemann als Ruhepol und dem 17-jährigen Sohn. Dieser absolviert zur Zeit in den USA sein Highschooljahr. In South Dakota testet er in der Freizeit regionale Gerichte, um künftig mit mexikanischen Gerichten in den familiären Speiseplan eingreifen zu können.

Steffen Klöß

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