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Bilder von TU-Wissenschaftlern in der Zebradiele - heute: Fritz Foerster

An article published in SPIEGEL-EI edition14/2008, valid from 07.07.2008 to 20.07.2008.

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Über die Porträts von sechs TU-Wissenschaftlern, die in der Rotunde der Cafeteria Zebradiele in der Alten Mensa auf der Mommsenstraße abgebildet sind, berichtet Spiegel-Ei in loser Folge. Gemalt wurden die Wissenschaftler von Jakoba Kracht, die Bühnenbild an der HfBK studierte und zur GbR "Das Kunstwerk", einem Zusammenschluss freischaffender Dresdner Künstler, gehört.

Nach August Toepler und Walther Hempel möchten wir heute auf Fritz Foerster aufmerksam machen. Fritz Foerster wurde am 22. Februar 1866 in Grünberg in Schlesien geboren. Von 1884 bis 1886 studierte er Chemie an der Berliner Universität. Der Chemiker A. W. von Hofmann, als dessen Assistent er tätig war, weckte bei Foerster das Interesse für die physikalische Chemie. 1888 promovierte Foerster und wurde Mitarbeiter in der chemischen Abteilung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Dort untersuchte er das chemische Verhalten von Glas. Nach seiner Habilitation und einer kurzen Privatdozentur an der TH Berlin-Charlottenburg kam er 1895 nach Dresden, wo ihn Walther Hempel mit einem Lehrauftrag für spezielle Elektrochemie an die Technische Hochschule verpflichtete. Sein bescheidenes Laboratorium wurde bald zum Mittelpunkt der elektrochemischen Forschung in Deutschland. In den Jahren 1917 und 1918 war Fritz Foerster Rektor der TH Dresden, an der auch sein Bruder Max einen Lehrstuhl inne hatte. Foerster wirkte bei der Profilierung der Chemieausbildung in Dresden maßgeblich mit und setzte Maßstäbe für andere deutsche Hochschulen. Ab 1912 war er Mitglied der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, 1913 wurde er Ehrendoktor an der TH Stuttgart.

Zu seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Leistungen zählen die Erforschung der Halogensauerstoffsäuren auf elektrolytischem Wege sowie Beiträge zur Theorie der Akkumulatoren. Er arbeitete über Galvanotechnik und Elektroraffination. Untersuchungen der sächsischen Steinkohle unter seiner Leitung führten zur Entwicklung von Verfahren zur Fixiersalzherstellung. Insgesamt 34 Jahre - von 1897 bis 1931 - war Fitz Foerster Professor für Physikalische Chemie und Elektrochemie an der Technischen Hochschule in Dresden. Er starb am 14. September 1931.

Eines der größten Hochschulgebäude auf der Mommsenstraße - ein ehrwürdiger alter Backsteinbau - trägt den Namen "Fritz Foerster" und ist seit mehreren Jahrzehnten untrennbar mit der Ausbildung von Chemie-Studenten verbunden. Inzwischen haben sich Neubauten mit modernen Labors hinzugesellt. Fritz Foerster als "Vater" des Chemie-Studiums in Dresden würde staunen...

(Quelle: CD-ROM "Bedeutende Wissenschaftler der TU Dresden", Kustodie der TUD)

Heike Müller

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