Mensa Klinikum - hier wird das Essen nicht auf einem goldenen Tablett serviert, hier hängen die Goldenen Tabletts an der Wand.
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Personaleinsätze müssen geplant werden für Semesterzeiten, Ferien- und Prüfungszeiten und Hochdruckphasen - 57 Leute sind insgesamt in den genannten Einrichtungen beschäftigt, davon nur 15 als Vollbeschäftigte, alle anderen mit Jahresarbeitszeitkonten. Täglich werden während des Semesters etwa 1.100 Essen auf die weißen Tischdecken der Mensa Klinikum gebracht, dazu kommen 500 - 600 Portionen für die Ausgabemensen Tusculum, Stimmgabel, Palucca Schule und Wiener Straße sowie für zwei Kindergärten.
Die Mitarbeiterinnen leiden also nicht unter Langeweile, ganz im Gegenteil. Beim UNICUM-Wettbewerb "Mensa des Jahres" landete die Mensa Klinikum 2007 auf dem ersten Platz in der Kategorie "Freundlichkeit". Die Goldenen Tabletts, die von dieser und anderen Auszeichnungen zeugen, hängen an der Stirnseite des großen Speisesaals. Besteht nicht die Gefahr des Sich-auf-den-Lorbeeren-Ausruhens? "Kein Problem," erklärt Erika Mäser, "es werden z.B. regelmäßig Austausche organisiert mit Kollegen aus anderen Bundesländern und sogar aus Frankreich. Dadurch bekommt man immer wieder aufs Neue mit, wo man selbst steht, wo etwas zu ändern ist, und es besteht nicht das Risiko, in Routine zu verfallen."
Zuletzt im Mai waren Köche aus Jena da und servierten Mutzenbraten, eine Thüringer Spezialität. Wenige Tage später reiste Erika Mäser mit zwei Köchen nach Jena und setzte den begeisterten Studenten dort Dresdner Sauerbraten mit Klößen oder alternativ Quarkkeulchen vor. Dies geschah im Rahmen der so genannten Aktion Tandem, die dem Austausch von Erfahrungen und Methoden in den verschiedenen Studentenwerken dient. Irgendetwas geschieht immer, das besondere Aufmerksamkeit erfordert. Zurzeit laufen die Vorbereitungen für die Erweiterung des Café Blau zur Ausgabemensa auf Hochtouren - dafür schließt das Tusculum seine mittägliche Pforte (siehe obenstehender Artikel).
Auch das Café Listig erweitert sein Angebot erheblich. Durch Umbauten entsteht dort eine völlig neue Angebotsvielfalt. All das muss neben den alltäglichen Aufgaben durchgeplant und kalkuliert werden. Trotzdem schafft es die Chefin, täglich Mittag essen zu gehen. Fast empört lacht sie bei der Frage nach dem Lunch: "Das wäre ja noch schöner, wenn ich nicht selbst auch das Essen probieren würde, das wir den Studenten anbieten!" Ihr Lieblingsessen: Linsen. Und Griesbrei mit Apfelmus (statt Kirschen - aber da bleiben Wünsche offen, in der Mensa wird Griesbrei nie mit Apfelmus angeboten.) In diesem Jahr erfüllte sich Erika Mäser mit ihrem Mann aber einen Wunsch: Sie fuhr mit dem Kreuzfahrtschiff in den hohen Norden, nach Spitzbergen. Wohl um Kraft zu tanken für all die Vorhaben, die sie in der Mensa und den ihr unterstellten Ausgabemensen und Cafeterien erwarten.
Anja Buch