Passt der Teddybär ins Wohnheim?

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Zurzeit wohnen in den Dresdner Wohnheimen 20 Familien mit einem Kind oder mehreren Kindern. Ein Viertel der Eltern stammt aus Deutschland, drei Viertel aus aller Welt. Die meisten Familien möchten in einer Wohnung mit zwei Zimmern wohnen. Diese Bedingungen findet man in den Häusern der Hochschulstraße, in der Gerokstraße 38, der Gutzkowstraße und in der Borsbergstraße. Die Abteilung Wohnen bittet um möglichst frühzeitige Anträge für Familienwohnungen, da trotz der vorrangigen Berücksichtigung dieser Anträge mit längeren Wartezeiten gerechnet werden muss. Bei Bedarf organisiert der Hausmeister auch ein Babybett.

Spiegel-Ei besuchte die Familie Prithbi Man Thapa aus Nepal in der Gerokstraße 38, um zu erfahren, wie es sich mit Teddybär und Co. im Wohnheim lebt. Herr Prithbi Man Thapa aus Nepal studiert seit Herbst 2007 Hydro Science and Engineering, ein englischsprachiger Studiengang an der TU Dresden. Über die Arbeit in einem Büro der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) kam er auf die Idee, in Deutschland zu studieren. Zu Studienbeginn wohnte er im Wohnheim Zellescher Weg, dann fragte er beim Studentenwerk nach, ob es auch größere Wohneinheiten gäbe, und sobald er die Zusage für die Gerokstraße hatte, holte er Frau und Kind nach Dresden. Auf der Garderobenablage im Flur liegen drei Fahrradhelme. Prithbi Man Thapa erzählt, dass die Familie ein Fahrrad besitzt, das vorwiegend seine Frau nutzt, während er mit dem Semesterticket Straßenbahn fährt. Töchterchen Prarthana ist während unseres Besuches noch im Kindergarten, sie spricht schon ganz gut Deutsch. Die kleine Familie wäre ein Musterbeispiel für jeden Integrationsbeauftragten: Sie besuchten schon Bamberg, Berlin und Hamburg, kennen die Sächsische Schweiz und waren bei der Museumsnacht dabei. Kein einziges Mal während des zweijährigen Masterstudiums wird Prithbi Man Thapa nach Hause fliegen, erst wenn 2009 das Studium beendet ist.

Anja Buch

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