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Bilder von TU-Wissenschaftlern in der Zebradiele - heute: Heinrich Barkhausen

An article published in SPIEGEL-EI edition8/2009, valid from 14.04.2009 to 26.04.2009.

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In der "Zebradiele", so heißt die Cafeteria in der Mensa Mommsenstraße wieder, findet der aufmerksame Betrachter seit einiger Zeit sechs Wandbilder, die die Porträts bedeutender Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden zeigen. Über die Porträts von drei der dort abgebildeten TU-Wissenschaftlern berichtete SPIEGEL-Ei schon. Nun soll die Vorstellung der drei noch fehlenden Persönlichkeiten folgen: Heinrich Barkhausen, Ludwig Binder und Johannes Görges.

Beginnen wir mit dem großen Physiker Heinrich Barkhausen, der am 2.12.1881 in Bremen geboren wurde. Nach seinem Physikstudium, das ihn zwischen 1901 und 1906 nach München, Berlin und Göttingen führte, übernahm er 1907 eine Tätigkeit bei der Firma Siemens & Haske. Hier widmete er sich den Problemen der Elektronenröhre und meldete Patente an. Mit dem 1. April 1911, also genau vor 98 Jahren, übernahm Barkhausen eine außerordentliche Professur für Elektrische Messtechnik, Telegraphie und Telephonie an der TH Dresden. Erstmals an einer deutschen Hochschule wurde hier ein Institut für Schwachstromtechnik eingerichtet. Als dessen Leiter entwickelte er das Konzept der neuen Fachrichtung Schwachstromtechnik. Zwischen 1923 und 1929 gab er das Lehrbuch "Elektronenröhren" heraus, das mit insgesamt vier Bänden zahlreiche Auflagen verzeichnet.

Es folgten grundlegende Arbeiten auf dem Gebiet der Akustik, wie z.B. Entwicklung eines subjektiven Geräuschmessers und die Einführung der Lautstärkeeinheit "Phon". 1938 reiste Heinrich Barkhausen nach Japan auf Einladung seiner Schüler, die in ihm einen der "Väter" der japanischen Elektronikindustrie ehrten. Nach dem Krieg übernahm er an der TH Dresden nach dem Neuaufbau des zerstörten Schwachstrominstituts erneut seinen Lehrstuhl bis zur Emeritierung im September 1953. Barkhausens Verdienste als Hochschullehrer sind bedeutend; das Lehrgebiet Schwachstromtechnik erweiterte er ständig entsprechend der technischen Entwicklung. Er zählte zu den Begründern der Nachrichten- und Fernsehtechnik; in der "Barkhausen-Gleichung" formulierte er alle zu seiner Zeit bekannten Röhrenkennwerte.

Heike Müller

Quelle: CD-Rom "Bedeutende Wissenschaftler der TU Dresden" Kustodie der TUD)

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