Kunst am Bau - Mensa Klinikum wird zum Musentempel?

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In der Mensa Klinikum sind seit kurzem Kunstwerke einer Berliner Mensa zu bewundern.

Manchmal geht Kunst seltsame Wege. Es war einmal eine Berliner Mensa, die in den 70-er Jahren gebaut wurde. Und weil die DDR durchaus kunstfreundlicher war als mancher ahnt, wurden einige Werke für die Mensa in Auftrag gegeben. So entstanden die Applikation "Heitere Berliner Straßenszene" des Künstlers Fritz Freitag aus Halle und der Gobelin "Freundschaft der Völker" von Rosemarie und Werner Rataiczyk. (Schon der Titel lässt erahnen, aus welcher Zeit großer Visionen das Werk stammt).

Zurück ins Heute: Durch den geplanten Abriss der Mensa Nord und Vermittlung des Architekten Ulf Zimmermann erhielt das Studentenwerk Dresden die Möglichkeit, als Dauerleihgabe der Humboldt-Uni verschiedene Kunstwerke hier nach Dresden zu holen und vorerst in der Mensa Klinikum auszustellen, im Gourmed, dem all-you-can-eat-Restaurant im Erdgeschoss. Liebhaber dieser Epoche können sich auf einen weiteren Schatz freuen: Keramikreliefs mit "Szenen aus Essen und Trinken" von Marika Sängerlaub werden demnächst im Obergeschoss der Mensa Klinikum zu sehen sein.

Doch nicht nur das Auge der Speisenden wird ergötzt, auch das kulinarische Angebot des All-you-can-eat-Restaurants hat sich verändert. Seit Anfang April setzt man dort auf eine mediterrane Note. Der neue Küchenchef Jörg Bischoff kocht täglich zwei Sorten Pasta nebst verschiedenen Soßen, dazu kann der (sehr) hungrige Student Pizza und Gratin auf das Tablett stapeln, sich hinterher mit Kaffee und Kuchen verwöhnen und Desserts essen, bis der Arzt kommt. Dies alles bekommen Studierende für einmalige 3,21 EUR geboten, der Arzt (Bedienstete) zahlt 4,32 EUR.

Dass diese schöne Verbindung von gutem Essen und künstlerischem Ambiente aufgeht, zeigt sich in steigenden Portionszahlen des Gourmed, mittlerweile ist man bei 160 bis 170 pro Tag.

Anja Buch

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