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"Die enge Kommunikation mit den Studierenden ist mir wichtig" - Martin Richter nimmt Tätigkeit als Geschäftsführer des Studentenwerks auf

An article published in SPIEGEL-EI edition2/2010, valid from 18.01.2010 to 31.01.2010.

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Am 4.1.2010 hat Herr Martin Richter seine Tätigkeit als neuer Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden aufgenommen. Spiegel-Ei befragte ihn zu seinen Zielstellungen.

Spiegel-EI: Herr Richter, als Erstes herzlichen Glückwunsch zur neuen Arbeitsaufgabe und viel Erfolg in Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer des Studentenwerks! Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Martin Richter: Vielen Dank. Das Studentenwerk Dresden ist als Dienstleister für Studierende auf einem sehr guten Weg. Daran wird es auch künftig keine Abstriche geben. Wir haben eine "dienende" Funktion für alle Dresdner und Zittauer/Görlitzer Studierende, die es kompetent und innovativ zu erfüllen gilt. Deshalb möchte ich eng mit den Studenten zusammenarbeiten, möchte wissen, was sie bewegt. Unsere Arbeit erfolgt ja nicht losgelöst von den Problemen der Studierenden, diese sind auch in unseren Arbeitsbereichen zu spüren.

Spiegel-EI: Wie soll die enge Zusammenarbeit mit den Studierenden aussehen?
Martin Richter: Ich habe mir Antrittsbesuche bei den Studentenräten der neun Hochschulen, für die das Studentenwerk zuständig ist, vorgenommen. Im persönlichen Gespräch mit den STURA-Mitgliedern - deren Arbeit ich übrigens für immens wichtig erachte - sollen anstehende Fragen und Probleme in Bezug auf das Studentenwerk besprochen werden. Die bewährten monatlichen Treffs mit den Studentenräten im Studentenwerk werden natürlich weitergeführt. Eine enge Zusammenarbeit mit den fünf Studenten im Verwaltungsrat versteht sich von selbst.

Spiegel-EI: Wo möchten Sie intern im Studentenwerk Akzente setzen?
Martin Richter: Das Studentenwerk braucht eine effiziente Verwaltung, hier wird es immer wieder neue Herausforderungen, auch struktureller Art, geben. Wir müssen uns immer fragen: Was verbessert unsere Arbeit? Wichtig ist mir die gute Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vorhaben sollen ohne Denkverbote diskutiert werden, und im Ergebnis soll das bessere Argument zählen. Wichtig ist dann aber auch, Entscheidungen gut zu kommunizieren, damit sie von allen mitgetragen werden.

Spiegel-EI: Wie wollen Sie auf die prognostizierten stark rückläufigen Studentenzahlen reagieren?
Martin Richter: Die Entwicklung der Studentenzahlen muss im Auge behalten werden, aber die demographische Entwicklung ist nicht allein entscheidend. Ich hoffe auf den schon begonnenen Wandel im Studierverhalten, d.h. immer mehr Abiturienten nehmen ein Studium auf. Es zeichnet sich auch eine Akademisierung der Ausbildung ab, es entstehen neue Studienrichtungen, z.B. bei der Erzieherinnenausbildung. Und die Hochschulen gehen aktiv gegen den möglichen Rückgang der Studierendenzahlen an - überhaupt ist der Studienstandort Dresden aus verschiedenen Gründen sehr attraktiv. Und letztlich gibt es auch hier einen Wettbewerb unter den Hochschulstandorten. Der wird natürlich in erster Linie unter den Hochschulen geführt, aber als Studentenwerk möchten wir gern den mit uns verbundenen Hochschulen überzeugende Argumente liefern, sich für ein Studium in Dresden, Zittau oder Görlitz zu entscheiden. Insofern denke ich nicht, dass dem Studentenwerk perspektivisch die Kunden fehlen werden, aber wir brauchen natürlich jeden Studierenden, der unseren Service nutzt und ihn mit seinem Semesterbeitrag für das Studentenwerk ermöglicht.

Spiegel-EI: Abschließend möchte ich Sie noch nach Ihrem bisherigen beruflichen Werdegang fragen.
Martin Richter: Ich habe von 1991 bis 1997 Rechtswissenschaft in Münster und an der TU Dresden studiert. Während meines Studiums habe ich mich im TU-Studentenrat engagiert, war zeitweise Geschäftsführer Soziales und führte Sozial- und BAföG-Beratung durch. Von 1999 bis 2003 war ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juristischen Fakultät der TUD tätig und studierte im Fernstudium Evangelische Theologie. Von 2003 bis 2009 leitete ich als Geschäftsführer das Diakonische Werk Dippoldiswalde e.V.

Spiegel-EI: Herr Richter, vielen Dank für das Gespräch und nochmals viel Erfolg für Ihre Tätigkeit.

Das Gespräch führte Hannelore Stephan.

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