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Die Psychosoziale Beratungsstelle wächst - zwei neue Fachkräfte komplettieren das Team der PSB

An article published in SPIEGEL-EI edition5/2010, valid from 01.03.2010 to 14.03.2010.

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Betritt man das Verwaltungsgebäude des Studentenwerks und wendet sich im Foyer nach rechts, so trifft man nach drei Stufen auf die Räume der Psychosozialen Beratungsstelle (PSB). Seit gut vier Monaten arbeitet hier ein Team von Psychologen und Sozialpädagogen, um Studierenden in Krisensituationen Hilfe anzubieten.

Auf dem Gang der PSB hängt seit kurzem eine große Pinnwand, dort findet sich auch der Informationsflyer der Beratungsstelle, ein Satz daraus lautet:"Unsere Beratungen setzen im Hier und Jetzt an." Ein gutes Motto für Dr. Stiehler und ihre KollegInnen: "Vom ersten Tag an wurde die Beratungsstelle gut angenommen. Die Anfragen stiegen von Woche zu Woche, allein bis Dezember 2009 gab es 221 Anmeldungen - dabei 105 von männlichen Studierenden." Natürlich ist es für niemanden leicht, über die sprichwörtliche Schwelle zu treten und Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen. Viel zu verbreitet ist immer noch die Durchhalteparole "Augen zu und durch". Aber es wird besser. Das zeigt auch der Anstieg der männlichen Studierenden bei den Beratungssuchenden. Hier hat tatsächlich ein Wertewandel eingesetzt. War es vor Jahren noch undenkbar, dass sich "harte Männer" mit ihren Problemen an Fachleute wandten, scheint es im 21. Jahrhundert langsam Normalität zu werden. Und warum sollten Männer weniger Probleme mit den heutigen Studienanforderungen haben als Frauen?

Sabine Stiehler berichtet, dass die häufigsten Anlässe der Kontaktaufnahme Prüfungsangst und Zweifel an der richtigen Studienwahl sind. Hier setzt sie mit ihren Kollegen an. Den Studierenden sind drei Wege der Kontaktaufnahme möglich: Zweimal wöchentlich findet eine "Offene Sprechstunde" statt. Jeder Student und jede Studentin kann persönlich ohne Anmeldung kommen, und in einem Clearinggespräch wird das Anliegen erfasst, anschließend wird ein Termin vereinbart oder es gibt eine Weitervermittlung. Des Weiteren sind Terminvereinbarungen per E-Mail oder Telefon möglich. Zur Unterstützung von Dr. Stiehler und ihren Mitarbeiterinnen begann im Januar Dipl. Psych. Torsten Sandau mit Beratungsstunden. Im März komplettiert dann Dipl. Sozialpädagogin Stefanie Langnau die Runde der Ansprechpartner in der PSB.

Zusätzlich zur Beratungsarbeit bieten die Mitarbeiter Seminare an. So z.B. Kurse "Fit für Prüfungen", Zeitmanagement und Autogenes Training (Anmeldungen hierfür ab 17. März auf der Website des Studentenwerks möglich). Ein weiteres Feld ist der Aufbau von sogenannten Lerngruppen. "Wir möchten den Studierenden nach Abschluss der Einzelberatung die Möglichkeit geben, in einer Gruppe von etwa acht Teilnehmern ein Semester lang das wissenschaftlicher und soziale Lernen einzuüben", erklärt Dr. Stiehler. Sie und ihre Mitarbeiter versprechen sich davon einen nachhaltigen Erfolg für die Studierenden. "In einer Gruppe, gemeinsam mit anderen, erkennt man möglicherweise eher, dass man mit seinen Ängsten und Problemen nicht allein auf der Welt ist - und die Schwierigkeiten relativieren sich." Ein Erfolg in der Beratungsarbeit ist ja nicht so einfach ablesbar. In einer bestandenen Prüfungen sieht man ein Ergebnis, aber bei Problemen in der Wohngemeinschaft, mit dem Partner oder den Eltern, wo ist da ein Erfolg ablesbar? In der Trennung oder im Umzug? "Wir wollen den Studierenden helfen, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren und aus eigener Kraft eine Lösung zu finden, wie immer diese im konkreten Fall aussieht", antwortet Sabine Stiehler salomonisch.

Anja Buch

PSB des Studentenwerks Dresden

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