Freundliche Beratung im Servicebüro

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Ende März dieses Jahres geht die langjährige BAföG-Amt-Mitarbeiterin Hannelore Hamann in den Ruhestand. Vorher hat sie der Spiegel-Ei-Redaktion noch ein kurzes Interview gewährt.

Spiegel-Ei: Wie lange arbeiten Sie schon im Studentenwerk Dresden?

Hannelore Hamann: Ich bin seit den Anfängen dabei, also seit der Neugründung des Studentenwerks Dresden 1991 im BAföG-Amt beschäftigt. Ich habe wohl Tausende Studenten beraten...
Hannelore Hamann in ihrem Element - Beratung zum Thema Studienfinanzierung
Hannelore Hamann in ihrem Element - Beratung zum Thema Studienfinanzierung

Spiegel-Ei: Was haben Sie vorher für eine Tätigkeit ausgeübt - war es Zufall, dass Sie beim Studentenwerk "gelandet" sind?

Hannelore Hamann: Nein, das war kein Zufall, wohl eher ein logischer Schritt. Ich habe bis zur Gründung des Studentenwerks in der damaligen Pädagogischen Hochschule in Dresden gearbeitet und war dort auch schon für die Finanzierung der Studierenden zuständig, in der "Stipendienstelle".

Spiegel-Ei: Seit wann ist Ihre "Spezialstrecke" das Servicebüro?

Hannelore Hamann: Als das Servicebüro vor 10 Jahren gegründet wurde, habe ich mitgewirkt. Ich finde es interessant, die Studierenden hier zu beraten und damit die ganze Bandbreite der Problematik Studienfinanzierung abzudecken. Zu uns kommen die Studenten ja nicht nur mit Fragen zu ihrem konkreten BAföG-Antrag. Oft sind wir eher eine Art Clearing-Stelle und es stellt sich heraus, dass die Studenten nach ihrem Besuch im Servicebüro sehr viel mehr Antworten bekommen haben, als sie vorher Fragen hatten.

Spiegel-Ei: Haben sich die Studenten, die zu Ihnen ins Servicebüro kommen, im Laufe der Jahre verändert?

Hannelore Hamann: Die Studierenden kommen nach wie vor zu uns, weil sie Beratung haben möchten, wie sie ihr Studium finanzieren können, da hat sich nichts geändert. Aber ich stelle fest, dass neben den Fragen der Finanzierung die komplexe Frage der Studienorganisation so viel Aufwand kostet, dass die Studenten das BAföG-Problem nur als eines unter vielen betrachten. Für mich als Berater bedeutet das, dass ich es schwerer habe, mir Gehör zu verschaffen. Oft gehen Vorschläge zur Problemlösung "ins Leere", weil die Studenten in Gedanken schon beim nächsten Termin sind...

Spiegel-Ei: Wie finden Sie die gerade in Kraft getretene BAföG-Novelle?

Hannelore Hamann: Konkret bedeutet die Novelle maximal 13 Euro mehr für jeden Studenten, es kommen viele Nachfragen von den Studierenden zu den Einzelheiten. Für die Studierenden ist es ein wichtiges Zeichen, dass das Thema Studienfinanzierung in der aktuellen Politik eine Rolle spielt.

Spiegel-Ei: Lassen Sie uns träumen: Wenn Sie Ministerin wären - was würden Sie am BAföG ändern?

Hannelore Hamann: Ich würde einheitlich 300 Euro Grundstipendium zahlen an jeden Studierenden unabhängig von Herkunft und Status und weitere 300 Euro maximal, abhängig von den erbrachten Studienleistungen.

Spiegel-Ei: Wird Ihre Kollegin Sigrid Schreier als "Einzelkämpferin" allein weiterberaten, wenn Sie in den Ruhestand gehen?

Hannelore Hamann: Das Servicebüro ist eine wichtige Einrichtung für die Studierenden, denn hier bekommen sie Rat und Hilfe auch außerhalb der Öffnungszeiten des BAföG-Amtes. Es wird also auf jeden Fall erhalten bleiben und neben meiner Kollegin Sigrid Schreier werden die Mitarbeiter des BAföG-Amtes sich abwechseln und hier Beratungen durchführen.

Die Spiegel-Ei-Redaktion bedankt sich bei Hannelore Hamann für das Gespräch und wünscht für 2011 alles Gute!

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