Steigende Semesterbeiträge und Angebotskürzungen drohen durch Doppelhaushalt
Pressemitteilung 1/2025 des Studentenwerks Dresden vom 28.03.2025
Massiv steigende Semesterbeiträge und Angebotskürzungen drohen an den Hochschulstandorten in Dresden und Ostsachsen als Folge des geplanten Doppelhaushaltes 2025/2026.
Der Sparkurs des Freistaates Sachsen stellt das Studentenwerk Dresden vor beträchtliche Herausforderungen. Als größtes der vier sächsischen Studentenwerke bietet es ca. 40.000 Studierenden an zehn Hochschulen mit seinen Mensen, Wohnheimplätzen und den Beratungsangeboten bei sozialen, rechtlichen und psychischen Problemen die notwendigen Rahmenbedingungen für Studierende. Der Erhalt dieser sozialen Infrastruktur wird allerdings durch den derzeit geplanten Doppelhaushalt massiv gefährdet.
Das Studentenwerk Dresden betreibt an den Standorten Dresden, Tharandt, Zittau und Görlitz 38 Wohnheime mit 6.521 Plätzen sowie 15 Mensen und 5 Cafeterien. Die Vielzahl von Standorten ergibt sich aus der Hochschulstruktur in Dresden und Ostsachsen. Die Bewirtschaftung all dieser Standorte ist mit großen logistischen Anforderungen und Kosten verbunden.
„Das bewusste Bekenntnis des Freistaat Sachsen zu dieser Hochschulstruktur hat selbstverständlich auch Folgen für die sozialen Rahmenbedingungen. Ich bin dankbar, dass der Regierungsentwurf eine Erhöhung des Zuschusses zum laufenden Betrieb von 12,85 Mio. Euro auf 13,5 Mio. Euro für alle sächsischen Studentenwerke vorsieht. Die Zuschüsse der vergangenen Jahre waren aber bereits nicht ausreichend. Beitrags- und Preiserhöhungen waren die Folge. Die Preiserhöhungen für Waren und Energie und vor allem die Tarifsteigerungen haben unsere Kosten in den letzten zwei Jahren weiter in die Höhe getrieben. Diese Faktoren führen faktisch zu einer erheblichen Realreduzierung des Zuschusses zum laufenden Betrieb.“, erläutert Geschäftsführer Michael Rollberg.
Wenn die noch bestehende Finanzierungslücke nicht geschlossen wird, sind drastische Erhöhungen der Semesterbeiträge oder Schließung zentraler Angebote für 2026 unausweichlich. Der Studentenwerksbeitrag als Teil des Semesterbeitrages müsste von derzeit 97,50 Euro um 47 Euro erhöht werden, um das bestehende Dienstleistungsangebot zu gewährleisten. Mit den 97,50 Euro liegen wir bereits jetzt deutschlandweit über dem Durchschnitt der 57 Studenten- und Studierendenwerke und belegen in Ostdeutschland sogar einen Spitzenplatz. Der Semesterbeitrag wird im Verwaltungsrat des Studentenwerks beschlossen. Dieses Gremium besteht aus zehn stimmberechtigten Mitgliedern, von denen fünf Studierende der Hochschulen sind. „Eine Erhöhung des Semesterbeitrages um fast 50 Euro ist aus meiner Sicht für die Studierenden nicht zumutbar und wird vermutlich auch nicht die notwendige Zustimmung im Verwaltungsrat finden. Alternativ dazu Angebote einzuschränken oder gar Einrichtungen zu schließen, wäre aus unserer Sicht auch das falsche Signal, denn wir sind überzeugt, dass die Verpflegungs-, Wohnraum- und Kulturangebote zu sozialverträglichen Preisen wichtige Standortfaktoren für unsere Hochschulen sind. Zudem tragen unsere Beratungsangebote entscheidend zur Sicherung des Studienerfolgs bei.“, ergänzt Michael Rollberg.
Daher appellieren wir an den Sächsischen Landtag als Haushaltsgesetzgeber, die Zuschüsse für die Studentenwerke zu erhöhen, um die sozialen Rahmenbedingungen für Studierende nicht zu verschlechtern.
Kontakt
Michael RollbergGeschäftsführer
Studentenwerk Dresden
Tel.: +49 351 4697-815
E-Mail: michael.rollberg@studentenwerk-dresden.de Dr. Heike Müller
Pressesprecherin
Studentenwerk Dresden
Tel.: +49 351 4697-529
E-Mail: heike.mueller@studentenwerk-dresden.de
Das Studentenwerk Dresden beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut mehr als 39.000 Studierende von sieben Hochschulen und einer Staatlichen Studienakademie in Dresden, Zittau und Görlitz. Das Leistungsspektrum umfasst die Studienfinanzierung, Verpflegung in Mensen und Cafeterien, Wohnheim-Bewirtschaftung, Kulturförderung und internationale Austausche. Darüber hinaus gibt es eine Sozial- und Rechtsberatung, Psychosoziale Beratungsstelle, zwei Kindertageseinrichtungen, eine Kinder-Kurzzeitbetreuung und Beratung für Studierende mit Kind.
Das Studentenwerk Dresden wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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