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Bei dem folgenden Text handelt es sich um einen Ratgeberbeitrag aus der Kategorie „Gesundheit“.

Kritische Prüfungssituationen im Studium sicher bewältigen

Veröffentlicht am 13.06.2025Autor: M. Herrmann

Foto von Element5 Digital auf Unsplash
Foto von Element5 Digital auf Unsplash

Studenten erleben im Verlauf ihres Studiums immer wieder Situationen, in denen Prüfungen zur Belastung werden. Leistungsdruck, formale Anforderungen und persönliche Unsicherheiten verstärken sich besonders in Prüfungssituationen. Eine zielgerichtete Vorbereitung, fundierte Information und rechtzeitige Beratung helfen, Überforderung zu vermeiden und angemessen auf Misserfolge zu reagieren.

Belastungssymptome erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten

Prüfungsphasen sind mit erheblichem mentalem Druck verbunden. Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Reizbarkeit und Schlafprobleme deuten auf eine Überlastung hin. Solche Anzeichen erfordern klare Reaktionen. Die Psychosoziale Beratungsstelle (PSB) des Studentenwerks Dresden bietet Gespräche zur Einschätzung der Lage und strukturiert Maßnahmen zur Entlastung.

Zur Reduktion von Stressbelastung tragen einige Routinen im Alltag bei:

  • Feste Tagesstrukturen, beispielsweise geregelte Pausen und bewusste Erholungsphasen mit Bewegung an der frischen Luft und digitalen Auszeiten reduzieren Stress und verbessern die geistige Leistungsfähigkeit.
  • Soziale Kontakte außerhalb des Studienumfelds stabilisieren die psychische Verfassung.
  • Entspannungstechniken wie Atemübungen oder kurze Meditationseinheiten lassen sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren.

Frühzeitige Selbstfürsorge beugt Eskalationen vor und schützt die Studierfähigkeit nachhaltig.

Prüfungen systematisch vorbereiten

Foto einer jungen Frau am Laptop
Foto von Anete Lūsiņa auf Unsplash

Ein verbindlicher Zeitplan mit festen Lernintervallen verhindert Desorganisation. Die Gliederung des Prüfungsstoffs nach Themen und Prüfungsformaten erleichtert die Vorbereitung. Karteikarten, Zusammenfassungen und feste Lernpartnerschaften strukturieren die Wissensaufnahme. Regelmäßige Selbstkontrollen decken Lücken auf und sichern den Fortschritt.

Zusätzlich sollten Unterstützungsangebote gezielt eingesetzt werden. Tutorien, Probeklausuren und Übungen vermitteln prüfungsrelevantes Fachwissen. Einrichtungen wie das Zentrum für Weiterbildung und der Career Service der Technischen Universität Dresden vermitteln studienbegleitende Kompetenzen. Prüfungsämter stellen Informationen zu Anmeldungen, Fristen, Rücktritten und Wiederholungsregelungen bereit. Studienfachberater klären individuelle organisatorische Fragen.

Umgang mit nicht bestandenen Prüfungen

Foto einer jungen Frau am Laptop
Foto von Magnet.me auf Unsplash

Ein negatives Prüfungsergebnis löst häufig Unsicherheit aus. Die Prüfungsordnungen der Hochschulen regeln verbindlich, ob Wiederholungen zulässig sind. In zahlreichen Studiengängen bestehen zwei Wiederholungsmöglichkeiten. Prüfungsämter informieren über verbleibende Versuche, Fristen und mögliche Konsequenzen. Bei drohender Exmatrikulation bietet die Studienberatung des Studentenwerks Dresden fachliche Unterstützung.

Ein einzelnes Scheitern bedeutet kein grundsätzliches Versagen. Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Prüfungsergebnis schafft Klarheit über Ursachen und ermöglicht gezielte Verbesserungen. Gespräche mit Lehrenden oder Fachberatern helfen, fachliche Defizite, methodische Schwächen oder Missverständnisse bei der Aufgabenstellung zu erkennen. Auf dieser Grundlage lässt sich eine differenzierte Vorbereitung auf den Wiederholungsversuch planen. Ein strukturiertes Vorgehen verhindert wiederholte Fehler und stärkt das Selbstvertrauen für den nächsten Termin.

Prüfungsanfechtung bei Verfahrensmängeln oder Bewertungsfehlern

Eine Prüfungsanfechtung erfolgt auf Grundlage der hochschulrechtlichen Prüfungsordnung in Verbindung mit dem Verwaltungsverfahrensrecht. Maßgeblich ist § 68 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO), soweit anwendbar. Bei unzulässigen Aufgabenstellungen, Bewertungswillkür oder Verfahrensfehlern ist ein schriftlicher Widerspruch innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Ergebnisses beim Prüfungsamt einzureichen.

Im Widerspruchsverfahren prüft die Hochschule, ob gegen formale oder inhaltliche Vorgaben verstoßen wurde. Wird der Widerspruch anerkannt, erfolgt entweder eine Neubewertung durch eine andere prüfungsberechtigte Person oder eine erneute Prüfung. Eine gerichtliche Überprüfung ist auf die Einhaltung des Verfahrens beschränkt; eine inhaltliche Neubewertung durch Verwaltungsgerichte erfolgt nicht.

Für eine wirksame Prüfungsanfechtung ist vollständige Dokumentation erforderlich. Dazu zählen Prüfungsaufgaben, eigene Lösung, Korrekturvermerke, Bewertungsrichtlinien, einschlägige Paragrafen der Prüfungsordnung und Gesprächsprotokolle mit Prüfenden. Fachschaften und AStA informieren über Abläufe und Formvorgaben. Juristische Beratungsangebote unterstützen bei der rechtlichen Einschätzung des Falls.

Studiengang wechseln oder abbrechen

Bleiben Prüfungen dauerhaft erfolglos oder entsteht der Eindruck grundsätzlicher fachlicher Fehlorientierung, führen Studienberatungen zur Neuorientierung. Die Technische Universität Dresden informiert über Wechselmöglichkeiten, alternative Studienrichtungen und Übergänge in Berufsausbildung oder duale Bildungswege. Die Sozialberatung des Studentenwerks Dresden klärt finanzielle Auswirkungen.

Ein Studienabbruch oder -wechsel bedeutet keine Niederlage, sondern eröffnet neue Perspektiven. Die Analyse der bisherigen Erfahrungen liefert wertvolle Hinweise auf persönliche Interessen, Fähigkeiten und berufliche Zielvorstellungen. Gespräche mit Studienberatern helfen, Fehlentscheidungen einzuordnen und realistische Alternativen zu entwickeln. Auch externe Stellen wie die Agentur für Arbeit oder Kammern stellen Informationen zu passenden Ausbildungswegen, Überbrückungsmöglichkeiten oder Einstiegsqualifizierungen bereit. Entscheidend ist eine fundierte Entscheidung auf Basis belastbarer Informationen – nicht aus kurzfristiger Frustration.

Anlaufstellen in Dresden

Folgende Stellen bieten Beratung in kritischen Prüfungssituationen:

  • Psychosoziale Beratungsstelle (PSB) des Studentenwerks Dresden
  • Zentrale Studienberatung der Technischen Universität Dresden
  • Fachschaften und AStA mit Angeboten zur Prüfungsorganisation und Rechtsberatung
  • Sozialberatung des Studentenwerks zur Absicherung des Studienverlaufs

Diese Einrichtungen strukturieren die weitere Vorgehensweise bei Prüfungsproblemen und sichern den Zugang zu rechtlich und organisatorisch fundierten Lösungen.

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