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Bei dem folgenden Text handelt es sich um einen Ratgeberbeitrag aus der Kategorie „Lifestyle“.

Gut lüften, besser wohnen: Praktische Tipps für das Studentenwohnheim im Herbst

Veröffentlicht am 15.10.2025Autor: M. Herrmann

Foto: Andrii IURLOV - stock.adobe.com
Foto: Andrii IURLOV - stock.adobe.com

Der Herbst bringt frische Luft, bunte Blätter – und feuchte Zimmer. Zwischen Vorlesungen, Gruppenarbeiten und WG-Abenden bleibt oft wenig Zeit, um sich um das Raumklima zu kümmern. Dabei entscheidet genau das über Konzentration, Schlafqualität und Wohlbefinden. Besonders in Studentenwohnheimen, wo viele Menschen auf engem Raum leben, spielt richtiges Lüften eine zentrale Rolle. Denn in kleinen Zimmern sammelt sich schnell Feuchtigkeit, während geschlossene Fenster den Schimmelpilzen beste Bedingungen bieten. Ein paar einfache Routinen reichen aus, um das Raumklima im Gleichgewicht zu halten und Energie zu sparen.

Warum Lüften im Herbst nicht weniger wichtig ist

Wenn die Temperaturen sinken, wird das Fenster oft zum seltenen Gast. Der Gedanke, wertvolle Wärme zu verlieren, hält viele davon ab, regelmäßig zu lüften. Doch gerade im Herbst, wenn sich kühle Nächte mit milden Tagen abwechseln, ist das Risiko für Feuchtigkeit besonders hoch. Beim Schlafen, Lernen oder Kochen entstehen täglich mehrere Liter Wasserdampf, die in der Luft verbleiben. Kondensiert die Feuchtigkeit an kalten Wänden oder Fenstern, kann das langfristig zu Schimmel führen – und der ist nicht nur unansehnlich, sondern auch gesundheitsschädlich.

Die beste Lösung: Stoßlüften statt Dauerkippen. Mehrmals täglich das Fenster weit öffnen, am besten über Kreuz, sorgt für einen schnellen Luftaustausch ohne Energieverlust. Fünf bis zehn Minuten reichen in der Regel aus, um die verbrauchte, feuchte Luft gegen frische, trockene auszutauschen. Danach kann die Heizung wieder effizient arbeiten, weil die Wände nicht auskühlen. So bleibt die Wärme da, wo sie hingehört – im Raum.

Feuchtigkeit erkennen und vermeiden

Nicht immer lässt sich Feuchtigkeit sofort sehen. Beschlagene Fensterscheiben oder ein muffiger Geruch sind zwar deutliche Warnzeichen, doch oft sammelt sich die Nässe unbemerkt hinter Möbeln oder in Ecken. Ein kleines Hygrometer kann helfen, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. Ideal liegt sie zwischen 40 und 60 Prozent. Werte darüber begünstigen Schimmel, Werte darunter führen zu trockener Luft und gereizten Schleimhäuten.

Ein weiterer einfacher Trick: Möbel ein paar Zentimeter von den Außenwänden abrücken, damit Luft besser zirkulieren kann. Auch Wäsche sollte in kleinen Räumen nur sparsam getrocknet werden, am besten mit offenem Fenster oder in Gemeinschaftsräumen mit Abluftsystem. Wer regelmäßig lüftet, beugt nicht nur Feuchtigkeit vor, sondern verbessert auch die Luftqualität – ein Vorteil für Konzentration und Gesundheit.

Kleine Hilfen mit großer Wirkung

Gerade in den Herbstmonaten, wenn Feuchtigkeit und letzte Insekten zum Thema werden, lohnt sich ein verlässlicher Partner für Fliegengitter, um regelmäßig zu lüften und trotzdem ungestört zu wohnen. Solche einfachen Hilfsmittel lassen sich oft ohne Bohren montieren und halten auch in Mieträumen problemlos. Sie verhindern, dass sich Spinnen oder Mücken in den Zimmern einnisten, während gleichzeitig frische Luft hereinkommt.

Auch Fensterdichtungen verdienen in dieser Jahreszeit Aufmerksamkeit. Sie sorgen dafür, dass Zugluft und Lärm draußen bleiben, während das Stoßlüften weiterhin effektiv bleibt. Wer merkt, dass kalte Luft trotz geschlossener Fenster spürbar ist, sollte prüfen, ob die Gummilippen porös geworden sind. Kleine Reparaturen oder günstige Dichtungsstreifen aus dem Baumarkt genügen, um den Komfort deutlich zu steigern.

Energie sparen durch bewusstes Lüften

Viele Studierende heizen in den ersten kühlen Wochen nur unregelmäßig – oft, um Kosten zu sparen. Doch zu starkes Absenken der Raumtemperatur kann genau das Gegenteil bewirken. Kühlt ein Raum komplett aus, braucht die Heizung später mehr Energie, um ihn wieder zu erwärmen. Besser ist eine konstante Grundtemperatur von rund 19 Grad, kombiniert mit gezieltem Lüften.

Besonders effizient ist das Lüften in den wärmeren Mittagsstunden. Dann ist die Außenluft weniger feucht, und der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen sorgt für schnellen Luftaustausch. In Mehrzimmerwohnungen oder Wohngemeinschaften lohnt es sich, feste Lüftungszeiten abzusprechen – etwa morgens vor der Uni und abends vor dem Schlafengehen. So bleibt das Raumklima stabil, ohne dass jemand ständig an offene Fenster erinnert werden muss.

Frische Luft und Hygiene im Alltag

Lüften bedeutet mehr als nur Sauerstoffzufuhr. Saubere Luft trägt dazu bei, dass Gerüche, Feinstaub und Keime reduziert werden. Gerade in Gemeinschaftsküchen, Bädern oder kleinen WG-Zimmern entsteht schnell ein Mix aus Feuchtigkeit, Essensresten und abgestandener Luft. Regelmäßiges Lüften in Kombination mit sauber gehaltenen Oberflächen verhindert, dass sich Schimmel oder Bakterien festsetzen.

Wer zusätzlich auf ein gutes Gleichgewicht zwischen Heizen und Lüften achtet, schafft langfristig bessere Bedingungen für Möbel, Textilien und Technik. Bücher, Kleidung und Elektronik reagieren empfindlich auf zu hohe Feuchtigkeit. Ein gut gelüfteter Raum riecht nicht nur angenehmer, sondern bleibt auch länger in Schuss.

Einfach besser wohnen

Ein angenehmes Raumklima entsteht nicht durch ständige Heizleistung, sondern durch das richtige Verhältnis von Luftaustausch, Temperatur und Sauberkeit. Das gilt besonders in der Übergangszeit, wenn die Heizung noch nicht dauerhaft läuft. Kleine Routinen helfen, den Überblick zu behalten: morgens Stoßlüften, beim Kochen Dampf abführen, nach dem Duschen die Tür geöffnet lassen.

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