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Bei dem folgenden Text handelt es sich um einen Ratgeberbeitrag aus der Kategorie „Gesundheit“.
Ergonomisch lernen: So gestalten sich Studierende den perfekten Arbeitsplatz
Veröffentlicht am 28.10.2025Autor: M. Herrmann

Ergonomisch lernen bedeutet mehr als nur bequemes Sitzen. Studierende, die ihren Arbeitsplatz gezielt nach ergonomischen Kriterien gestalten, fördern Konzentration, Gesundheit und langfristige Leistungsfähigkeit. Mehrere Studien bestätigen diesen Zusammenhang. Aber wie sieht ein optimal eingerichteter Lernort aus, welche Faktoren sind dabei entscheidend und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse stützen eine solche Empfehlung?
Warum ist ein ergonomisches Lernen für Studierende so wichtig?
Studierende verbringen täglich mehrere Stunden am Schreibtisch. Dies geschieht oftmals in starrer Haltung und unter hoher kognitiver Belastung. Eine nicht ergonomisch gestaltete Umgebung kann zu Muskelverspannungen, Konzentrationsstörungen und sogar chronischen Beschwerden führen.
Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse klagen 75 Prozent der Studierenden regelmäßig über Rückenschmerzen. Ergonomisches Lernen ist daher nicht nur eine Frage des Komforts, sondern eine präventive Maßnahme gegen physische und mentale Belastungen.
Inwiefern körperliche Inaktivität ein Gesundheitsrisiko darstellt und ergonomische Maßnahmen im Kontext von "New Work" entscheidend sind, machen dabei eine Vielzahl an Publikationen deutlich. Demnach fördert der ergonomisch perfekte Arbeitsplatz nicht nur die Gesundheit der Studierenden, sondern auch ihre Leistungsfähigkeit und Lernmotivation.
Wie schaffen sich Studentinnen und Studenten einen ergonomischen Arbeitsplatz?
Die Basis eines ergonomischen Arbeitsplatzes bildet die richtige Kombination aus Möbeln, Licht, Raumklima und technischen Hilfsmitteln. Der Schreibtisch sollte so eingestellt sein, dass die Arme im Sitzen oder Stehen bequem auf der Arbeitsfläche ruhen können, ohne die Schultern anzuheben oder den Rücken zu krümmen. Außerdem sollte ausreichend Platz für Unterlagen, Geräte und Arbeitsmaterialien vorhanden sein. Gerade Eckschreibtische bieten hier ergonomische Vorteile. Ein ergonomisch gestalteter höhenverstellbarer Eckschreibtisch schafft zum einen eine größere Arbeitsfläche für eine bessere Organisation und erlaubt eine flexiblere Anordnung von Geräten.
Das unterstützt gleichzeitig die ergonomisch richtige Sitzposition beziehungsweise Sitzhaltung. Zum anderen fördert vor allem die Höhenverstellbarkeit eine ergonomische Haltung, da sie es ermöglicht, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln. Ein solcher Wechsel der Arbeitsposition fördert die Durchblutung und beugt Verspannungen vor. Außerdem sind Eckschreibtische ideal geeignet, um "tote Ecken" sinnvoll zu nutzen.
Auf welche ergonomischen Faktoren müssen Studierende im Hinblick auf das Lernumfeld achten?
Eine wichtige Komponente stellt dabei ein höhenverstellbarer Stuhl mit Lendenstütze dar. Denn dieser ermöglicht dynamisches Sitzen und unterstützt die natürliche Wirbelsäulenform. Ergonomie-Experten empfehlen zudem, dass sich die Bildschirmoberkante stets auf Augenhöhe befinden sollte. Durch eine dementsprechende Sitzposition lassen sich Nackenbelastungen vermeiden. Eine blendfreie Lichtquelle mit Tageslichtcharakter verbessert darüber hinaus die visuelle Ergonomie und reduziert Ermüdung.
Welche Elemente und Komponenten gehören zu einem ergonomischen Lernplatz für Studierende?
Ein idealer Lernplatz für Studentinnen und Studenten vereint funktionale, gesundheitliche und psychologische Komponenten. Die folgende Liste zeigt zentrale Elemente, die bei der Gestaltung berücksichtigt werden sollten:
- Höhenverstellbarer Schreibtisch mit ausreichend Arbeitsfläche
- Ergonomischer Drehstuhl mit verstellbarer Rückenlehne und Sitzhöhe
- Monitor mit höhenverstellbarem Standfuß oder Laptopständer
- Externe Tastatur und Maus zur Entlastung der Handgelenke
- Tageslichtlampe oder LED-Leuchte mit hoher Farbwiedergabe
- Raumtemperatur zwischen 20 und 22 °C sowie regelmäßiges Lüften
- Akustisch ruhige Umgebung oder geräuschdämpfende Kopfhörer
- Pflanzen zur Verbesserung der Luftqualität und Konzentration
- Ordnungssysteme für Bücher, Unterlagen und digitale Geräte
Diese Komponenten fördern dabei nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern gleichzeitig auch die mentale Leistungsfähigkeit und Motivation.
Wie groß ist die Rolle der Ergonomie beim digitalen Lernen?
Digitale Lernformate wie Online-Vorlesungen, E-Learning-Plattformen und virtuelle Gruppenarbeiten haben den Studienalltag in den vergangenen Jahren stark verändert. Als Konsequenz daraus ist die Bildschirmzeit deutlich gestiegen: Laut verschiedener Erhebungen und Studien verbringen Studierende durchschnittlich 7 bis 9 Stunden täglich vor digitalen Geräten.
Ergonomische Aspekte wie der empfohlene Bildschirmabstand von mindestens 50 Zentimetern, Blaulichtfilter und regelmäßige Pausen sind daher essenziell. Externe Tastaturen und Mäuse können zusätzlich helfen, Fehlhaltungen zu vermeiden, insbesondere bei der Nutzung von Laptops.
Welche Fehler sollten Studierende bei der Arbeitsplatzgestaltung unbedingt vermeiden?
Viele Studierende unterschätzen die langfristigen Folgen eines ergonomisch schlecht eingerichteten und organisierten Arbeitsplatzes. Dies führt aus ergonomischer Perspektive zu zahlreichen Fehleinschätzungen und Fehlern. Gerade Situationen wie das Arbeiten auf dem Bett, das Sitzen ohne Rückenstütze oder das Lernen bei unzureichender Beleuchtung gelten als typisches Fehlverhalten.
Das dauerhafte Arbeiten mit gekrümmtem Rücken oder hochgezogenen Schultern führt sogar häufig zu muskulären Dysbalancen. Studien zeigen, dass bereits nach zwei Stunden in ungünstiger Haltung die Muskelaktivität signifikant abnimmt und die Belastung auf die Bandscheiben steigt.
Fazit: Ergonomisch lernen steigert die Studienqualität
Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz ist ein unterschätzter Erfolgsfaktor im Studium. Wer gezielt auf Mobiliar, Haltung, Licht, Raumklima und technische Ausstattung achtet, gewährleistet optimale Bedingungen für ein konzentriertes und gesundes Lernen. Gerade die Investition in ergonomische Möbel und digitale Hilfsmittel zahlt sich langfristig aus - und das nicht nur durch mehr Wohlbefinden, sondern in vielen Fällen auch durch bessere Noten.
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