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Was lange währt... Impressionen von drei Kunstobjekten am Wohnheim Löff 12

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 15/2004, gültig vom 19.07.2004 bis 01.08.2004.

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Was haben ein Affe auf einer Bank, drei Wackelbänke und ein Türmchen gemeinsam? - Dass alle drei von Kunststudenten geschaffen wurden und zur Freude und Erbauung der Wohnheimbewohner der Fritz-Löffler-Straße 12 in deren Freigelände aufgestellt wurden, so peu a peu über einen Zeitraum von immerhin drei Jahren. Ja, nun stehen also alle drei endlich da, wo sie hingehören, und der im Jahr 2001 ausgeschriebene Wettbewerb unter Kunststudenten, an dem sich immerhin 15 Leute beteiligten und drei davon ihren Entwurf letztlich realisieren durften, gehört der Vergangenheit an.
Ende 2001 schon wurde der „Affe mit Bank“ von Stella Hamberg installiert, ein zum Anfassen heraus- fordernder rotbrauner Orang-Utan, der schläfrig auf seiner umgestürzten Bank hockt und den der Trubel ringsumher völlig kalt lässt.

Im Jahr 2002 passierte nichts - das Hochwasser und seine Folgen setzten andere Prioritäten – aber Anfang 2003 kamen die Wackelbänke, auch „swing“ genannt, von André Tempel hinzu. Seine Intention war es, „ein Kunstwerk zu schaffen, das sich der Umgebung anpasst, ohne dabei eine herausgehobene Position einzunehmen bzw. primär als Kunst im öffentlichen Raum wahrgenommen zu werden“. Sein Kunstwerk kann und soll man benutzen, ist sozusagen Kunst „für den alltäglichen Gebrauch“. Offenbar macht es Spaß, auch nachts darauf herumzuwippen, denn die Anwohner beschwerten sich schon wegen der nächtlichen quietschenden Geräusche...

Vor knapp sechs Wochen kam als letztes der Turm von Susanne Starke hinzu, ein Objekt, das durch seine Platzierung in der Mitte der Freifläche vom Wohnheim aus gut zu sehen ist. Ein Leuchtturm „en miniature“ also, originell, witzig, man kann sogar reinkriechen, sollte den Turm aber bitte nicht für Schmierereien an dem Glasoberteil benutzen, wie zum Leidwesen des Hausmeisters leider schon passiert. Auch die Wackelbänke wurden bereits beschmiert. Kann Kunst nicht einfach nur zum Anschauen da sein, ohne dass man sich gleich darauf verewigen muss?

Das Studentenwerk nutzte die Gelegenheit der endgültigen Fertigstellung aller drei Objekte zu einem Rundgang mit den Künstlern, den Juroren der HfBK und der Abteilung Wohnen.
Resümee des Ganzen: Ein aufwändiges Projekt wurde realisiert, es hat Arbeit, aber auch Spaß gemacht, das Ganze entstehen zu lassen, und nun bleibt nur noch zu hoffen, dass auch die Studenten die Kunstobjekte annehmen und bei ihren Grillabenden auf der Wiese auch mal die Zeit finden, sie sich anzuschauen und sich daran zu erfreuen...

Wer dem Studentenwerk zu den Kunstwerken seine Meinung sagen möchte, kann dies gern tun unter info@studentenwerk-dresden.de.

Hannelore Webel

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