Studentisches Projekt Nightline

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 1/2014, gültig vom 06.01.2014 bis 02.02.2014.

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Das anonyme Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende hilft während der Nachtstunden bei Prüfungsangst, Stress, Liebeskummer oder ähnlichen studentischen Sorgen.

SPIEGEL-EI fragte bei einer Mitarbeiterin der Nightline nach, wie es um das Projekt Nightline steht.

SPIEGEL-EI: Seit wann existiert die Nightline und auf wessen Initiative hin wurde sie gegründet?

Nightline: Die Nightline existiert seit Juni 2009 hier in Dresden. Es gab aber auch schon vorher Nightlines an anderen Hochschulen wie z.B. Heidelberg oder Münster. Die Initiatoren waren hauptsächlich Studenten, die sich dann mit dem Studentenwerk Dresden und der Psychosozialen Beratungsstelle zusammengesetzt haben, um ein Zuhörertelefon für Studierende, die Nightline, an der TU Dresden zu gründen. Die Grundidee dabei ist, Studenten ein offenes Ohr für ganz normale Probleme wie Lernstress, Prüfungsangst, aber auch für Einsamkeit, Probleme mit dem Partner etc. während des Studiums anzubieten. Denn nicht jeder hat Freunde bzw. einfühlsame Kommilitonen, um sich mal alles von der Seele zu reden. Dabei wirkt ein Gespräch oft Wunder, denn es hilft, die eigene Situation aus einem neuem Blickwinkel zu betrachten und möglicherweise selbst auf Lösungen zu kommen. Dies möchten wir gerne mit der Nightline erreichen.

SPIEGEL-EI: Wie viele Studierende sind zurzeit aktiv?

Nightline: Zurzeit sind um die 20 Mitarbeiter aktiv.

SPIEGEL-EI: Wie finden Sie neue Mitstreiter?

Durch verschiedene Werbeveranstaltungen wie z.B. Plakate, Flyer oder auch Anzeigen in der CAZ. Wir haben ein extra „Nightline-Fahrrad“, das alle 2 Wochen an einem anderen Ort auf dem Unicampus abgestellt wird. So werden die Studenten auf uns aufmerksam und kontaktieren uns. Zu Beginn jedes Semesters gibt es eine Schulung, an der Interessierte teilnehmen können. Dort lernen sie verschiedene Gesprächstechniken und Grundlagen der Gesprächsführung kennen, damit sie gut für ihren Nightline – Dienst vorbereitet sind.

SPIEGEL-EI: Die Nightline ist ein studentisches Projekt, das von Mitmenschlichkeit geprägt ist. Wie halten Sie und die anderen Akteure es auf Dauer aus, immer nur trösten zu müssen?

Nightline: Die meisten Studenten, die anrufen, müssen nicht getröstet werden, sondern suchen jemanden, der ihnen zuhört oder mit ihnen redet. Deswegen ist es nicht belastend für uns, sondern wie machen den Dienst alle sehr gerne. Falls wir aber wirklich mal mit einem Gespräch überfordert sind, steht uns auch ein Psychologe als Supervisor zur Verfügung, den wir bei Problemen fragen können.

SPIEGEL-EI: Wann ist besonders großer „Andrang“ bei der Nightline? Eher am Sonntag und eher um die Weihnachtszeit? Oder ist das nur ein weit verbreitetes Vorurteil?

Nightline: Da ich noch nicht so lange bei der Nightline dabei bin, kann ich das selbst noch nicht genau sagen. Meiner Meinung nach macht das aber nicht so einen großen Unterschied, ob es Sonntag bzw. Dienstag oder Donnerstag ist.

SPIEGEL-EI: Was wird an Weiterbildungen für die Studenten der Nightline geboten?

Nightline: Es gibt zwischendurch verschiedene Fortbildungen bzw. Schulungen und auch Rollenspiele, wo wir selbst unsere Techniken und Gesprächsführung noch verbessern können. Man lernt also nie aus.

SPIEGEL-EI: Suchen Sie im Moment Studierende, die bei der Nightline mitarbeiten möchten?

Nightline: Ja, auf jeden Fall! Wir freuen uns immer wieder über neue Nightliner! Am besten senden Sie uns eine Mail über unsere Homepage unter www.nightline-dresden.de/mitglied_werden. Daraufhin treffen wir uns dann mit den Leuten, erzählen ein bisschen über die Nightline und laden zur Schulung ein.

SPIEGEL-EI dankt für das Interview!

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