Empfehlung des Tages: Lyoneser Spezialitäten

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 23/2004, gültig vom 06.12.2004 bis 19.12.2004.

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Man nehme 12 Studenten aus den heimischen Gefilden der Dresdner Hochschulen (Herkunft spielt keine Rolle) und setze sie in Form einer Gruppe im Gallischen Lyon aus. Zu bevorzugen seien Temperaturen um die 30°C für eine optimale Vitamin D-Produktion (Glückshormone!). Zum Resultat einer rundum gelungenen Sprachreise, organisiert vom Studentenwerk Dresden und dem CROUS (französisches Studentenwerk in Lyon) führen schließlich folgende Ereignisse und Abläufe, die sich über einen Zeitraum von 14 Tagen im Monat September erstrecken:

Ausgangspunkt ist die Résidence Allix, die hoch über der Stadt auf dem Hügel Fourvière thront und von imposanten Festungsmauern umgeben ist.

Jeden Morgen treffen sich die glücklichen Auserwählten, die den Luxus eines Einzelappartements mit einer wohnmobilähnlichen Nasszelle (d.h. einem Minibadezimmer) und einem täglichen Zimmerservice genießen dürfen, zu einem harmonischen Frühstück in der cuisinette des Studentenwohnheims zusammen. Hier laben sie sich an Nutella-Baguettes in Kombination mit einem Tässchen Kaffee – ganz im französischen Stil.

Nach dem petit déjeuner begibt sich die Gruppe zur zweiten wichtigen Station ihres Aufenthalts: dem Sprachunterricht in der Alliance Française. Die Bus- und Bahnfahrt hinter sich gebracht, verteilen sich die Dresdner und gesellen sich froh gelaunt zu ihren Klassenkameraden unterschiedlichster Herkunft. Das individuelle Sprachniveau wird anfangs mittels eines Einstufungstests maßgerecht ermittelt.

Es folgt ein heiß herbeigesehnter mittäglicher Abstecher in die Mensa, in das sogenannte Resto U, wo die Austauschstudenten in den Genuss der universitären haute cuisine kommen. (An dieser Stelle sei eine kleine Anmerkung zum Zwecke der Vorwarnung erlaubt: Bitte meidet die Lyoneser Delikatesse Andouillette, eine harmlos wirkende Art Wurst aus Pansen im Naturdarm!).
Vor oder in der Mensa bei Tisch erkundigt sich regelmäßig die um das Wohl ihrer Sprösslinge bemühte Studentenwerksbeauftragte namens Anna Dziasko. Hiermit sei ihr ein dickes Lob sowie ein großes Dankeschön für ihr Engagement und ihre Freundlichkeit ausgespochen!

Die Nachmittage werden den Studenten mit einer Einführung in die französische Geschichte und Kultur verfeinert. Dazu bedient man sich diverser Stadterkundungsspiele, interessanter Museumsbesuche oder sportlicher Aktivitäten, die mitunter einigen Mut erfordern. Vielleicht ist dem ein oder anderen das Wort Seilpark ein Begriff.
Eine einprägsame Wirkung in diesem neuen Rezept hinterlassen schließlich die Franzosen selbst mit ihrer – man möchte fast sagen – unter uns Deutschen im Alltag ungewohnten Freundlichkeit und Zuvorkommenheit. Bonjour, Mademoiselle! Au revoir, Monsieur. Zugleich erkundigt man sich nach der Herkunft, gibt lächelnd Auskunft oder führt bereitwillig durch die Stadt. Was für eine Wohltat! Ein besonderes Ereignis stellt dabei der persönliche Sektempfang des Direktors des CROUS dar, welcher nach einem sicher sehr intensiven Arbeitstag dennoch ausreichend Zeit für die Austauschstudenten bereit hält.
Und natürlich darf die Stadt Lyon nicht unerwähnt bleiben mit ihren wunderschönen Brücken über dem Rhône und der Saône, der alles überragenden Basilika, dem ehemaligen Seidenweberviertel und der fantastischen Nachtbeleuchtung der Stadt.

Eins ist sicher: die zukünftigen Auserwählten, die in den Genuss des Studentenaustauschs mit der neuen Partneruniversität in Lyon kommen, werden nicht nur ihre Französischkenntnisse erweitern und anwenden, sondern auch einen Einblick in den Alltag der Lyoneser gewinnen, ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen und zu guter Letzt noch behaupten können, dass sie im Urlaub gewesen sind. Viel Spaß!

Franziska Herold

Anm.d.Red.: Die Ausschreibung für den Sprachaustausch 2005 wird im Spiegel-Ei bzw. auf der Website des Studentenwerks veröffentlicht.

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