Fünf Fragen an... Claudia G.

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 3/2015, gültig vom 13.04.2015 bis 26.04.2015.

Hinweis: Die Angaben in diesem Artikel sind möglicherweise nicht mehr aktuell
Dieser Artikel stammt aus einer älteren SPIEGEL-EI-Ausgabe. Bitte beachten Sie, dass sich Informationen z.B. zu Öffnungszeiten oder Ansprechpartnern in der Zwischenzeit geändert haben können.
Fünf Fragen an Claudia G.
Claudia G., Studentin an der TU Dresden

SPIEGEL-EI: An welcher Hochschule in Dresden studieren Sie und wie heißt Ihr Studiengang?

Claudia G.: Ich studiere Lehramt an Grundschulen mit dem Kernfach Englisch an der TU Dresden.

SPIEGEL-EI: Wo sind Sie geboren und aufgewachsen?

Claudia G.: Ich wurde in Dresden geboren und wuchs im grünen, ländlichen Dresdner Westen auf.

SPIEGEL-EI: Gefällt Ihnen Dresden als Wohn- und Studienort?

Claudia G.: Dresden ist meine Heimatstadt und wird immer einen besonderen Stellenwert für mich haben – trotz der ihr bisweilen eigenen Engstirnigkeit und Nabel-der-Welt-Mentalität. Ich liebe es, im Sommer an den Elbwiesen zu sitzen, durch die musikerfüllte Altstadt zu schlendern – der Blick ins Elbtal vom Haus meiner Eltern ist unbezahlbar. Dresden ist eine herrliche Stadt zum Leben und auch Studieren – allerdings mit einigen Abstrichen.

Das Studentenwerk bietet viel Unterstützung – allen voran sei das Campusbüro mit seinen engagierten Mitarbeiten, den vielen Beratungsmöglichkeiten und Treffs für Studierende mit Kind genannt. Doch wünsche ich mir, dass im Bereich der Studienorganisation mehr auf die Belange von Studierenden mit Kind eingegangen wird. Beispielsweise wird das Vorlesungsverzeichnis der Erziehungswissenschaften und Grundschuldidaktik jedes Semester erst recht spät veröffentlicht, was mich ärgert, da ich genau planen muss. Auch scheint es keinerlei Absprachen der Fakultäten untereinander zu geben, SPÜ-Zeiten* werden nicht berücksichtigt, wodurch es immer wieder zu Überschneidungen kommt und Pflichtveranstaltungen von mir nicht besucht werden können. Lehrveranstaltungen um 7:30 Uhr oder 16:40 Uhr kann ich als alleinerziehende Mutter ebenfalls nicht oder nur in Ausnahmefällen besuchen. Da wünsche ich mir prinzipiell mehr Ausweichmöglichkeiten zu günstigeren Zeiten, denn ansonsten droht das Studium, sich unnötig in die Länge zu ziehen. Bei den meisten Dozentinnen/Dozenten stoße ich auf offene Ohren und Verständnis, wenn ich bspw. einen späteren Abgabetermin für eine Prüfungsleistung beantrage und dies mit meiner Mutterschaft begründe. Doch an und für sich widerstrebt es mir, immer mit meiner privaten Geschichte hausieren gehen zu müssen. Da wünsche ich mir ein generelles Umdenken, mehr Anerkennung und Flexibilität. Studierende mit Kind sind Realität.

SPIEGEL-EI: Gehen Sie in die Mensa essen? Wohnen Sie im Wohnheim, bei den Eltern oder in einer WG?

Claudia G.: Ich wohne zusammen mit meinem Sohn in einer herrlichen kleinen Wohnung, ganz ruhig und grün. In die Mensa gehe ich meist mehrmals pro Woche, je nachdem, wie mein Stundenplan aussieht.

SPIEGEL-EI: Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade studieren?

Claudia G.: Naturgegeben verbringe ich die meiste Freizeit mit meinem Sohn. Sollte ich allerdings einmal „kindfrei” haben, so gehe ich ins Fitness-Studio, lese, male oder treffe Freunde – und der Haushalt will ja auch erledigt werden. Auch bin ich begeisterte Theater- und Opernbesucherin und nun, da mein Sohn etwas älter ist, kann ich wieder damit beginnen, dieser Leidenschaft etwas öfter nachzugehen.

SPIEGEL-EI dankt für das Interview!

* SPÜ = Schulpraktische Übungen/Praktika im Lehramtsstudium

Zurück zur Übersicht der SPIEGEL-EI-Ausgabe 3/2015