Vorgestellt - Studenten im Verwaltungsrat

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 1/2006, gültig vom 02.01.2006 bis 15.01.2006.

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Das wichtigste Entscheidungsgremium des Studentenwerks ist der Verwaltungsrat. Im Verwaltungsrat arbeiten fünf Vertreter aus den Hochschulen, der Stadt und der Wirtschaft und fünf Studierende paritätisch und ehrenamtlich. Das Gremium tritt in der Regel bis fünfmal jährlich zusammen. Es entscheidet über alle grundsätzlichen Fragen, z.B. den Wirtschaftsplan oder die Beitragsordnung des Studentenwerks.

Die Motivationen der Studierenden, im Verwaltungsrat des Studentenwerks mitzuarbeiten, sind so unterschiedlich nicht. Nach einem Gespräch mit allen fünf studentischen Mitgliedern (wie in allen Gremien ein deutlicher Männerüberschuss, aber immerhin eine Frau ist vertreten) kristallisiert sich heraus, dass der Wille zu Mitarbeit und Gestaltung ebenso wichtig ist wie der Wunsch, die eigenen Anliegen und die der Kommilitonen direkt ins Studentenwerk zu tragen und somit Ansprechpartner zu sein, Verbindungsglied zwischen den Studenten und der Einrichtung, die Mensen, Wohnheime und BAföG-Amt verwaltet.

Fünf Stimmberechtigte kommen aus der Reihe der „Betroffenen“, es sind die Studenten: Beate Stier, Studentin der Kommunikationspsychologie, von der Hochschule Zittau/Görlitz, Stanislaw Bondarew von der Juristischen Fakultät der TU Dresden, René Hegewald, Student der Wirtschaftsinformatik an der HTW Dresden, Ralf Schuppan, Geographiestudent an der TU Dresden und Benjamin Hartung, Student im Fach Verkehrsingenieurwesen, ebenfalls von der TU Dresden.

Benjamin Hartung, schon seit 2003 im Verwaltungsrat tätig, interessiert, wie sich das Studentenwerk als Non-Profit-Organisation auf dem Dienstleistungsmarkt behauptet und möchte dafür Sorge tragen, dass sich die Preisgestaltung günstig für die Studenten gestaltet.

Herr Schuppan, auch als Referent des Studentenrates tätig, ist somit Verbindungsmann zwischen Studentenrat und Studentenwerk. Er sieht den Verwaltungsrat als wichtiges Gremium, um studentische Interessen zu vertreten, auch als Kontrollgremium. Ihm liegt v.a. am Herzen, dass die Beiträge stabil bleiben und Möglichkeiten für ein familienfreundliches Wohnen geschaffen werden bzw. erhalten bleiben.

Frau Stier vertritt verständlicherweise die Interessen der etwas peripher gelegenen Studienstandorte Zittau/’Görlitz – ursprünglich war sie einfach neugierig, inwieweit sie in Dresden konkret etwas bewirken kann, um die Situation ihrer Kommilitonen zu verbessern. Sie erfuhr, dass die Mitarbeit im „Inneren“ einer Einrichtung hilft, die Dinge objektiver zu sehen.

Auch Herrn Hegewald und Herrn Bondarew trieb das Interesse, nicht nur Kritik zu üben, sondern auch hinter Ursachen und Wirkungen zu schauen, zur Mitarbeit im Verwaltungsrat. Auch sie stimmen darin überein, dass die Mitwirkung im Gremium eine Herausforderung bedeutet – man muss die Anforderung des Studiums in Einklang bringen mit der Arbeit im Verwaltungsrat, hat große Verantwortung als Vertreter aller 44.000 Studenten im Einzugsbereich des Studentenwerks und nimmt für sich die Erfahrung mit, dass man mit entsprechendem Engagement durchaus etwas bewegen kann.

Anja Buch

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