Florida – you’re beautiful, it’s true!

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 9/2006, gültig vom 24.04.2006 bis 07.05.2006.

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Es war einmal eine Zeit, in der stürmte und schneite es in Deutschland, alles war grau und traurig. Wer erinnert sich nicht an den Februar dieses Jahres?

Das Beyond Borders Team 2006 aber, unterstützt vom Studentenwerk Dresden und der Max-Kade-Foundation, durfte im Rahmen des gleichnamigen Studentenaustauschprogramms der Kälte entfliehen und nach Tallahassee, der Hauptstadt des Sonnenstaats Florida, an die Florida State University (FSU) reisen, wo es fernab vom Unialltag glücklich für drei Wochen lebte. Wenn diese glücklichen Studenten gekonnt hätten, würden sie wohl immer noch das Leben dort genießen... Wer diese Zeilen liest, denkt wahrscheinlich, dass bei 30 Grad im Schatten jeder ein bisschen komisch im Kopf wird, aber für uns waren die drei Wochen in Florida vom 23. Februar bis 18. März eine traumhafte Erfahrung, von der wir noch lange erzählen werden.

Die Reise ins Paradies dauerte zwar etwas mehr als 15 Stunden, und die Gruppe mit ihrer Anführerin Katharina Hörold vom Studentenwerk erreichten Tallahassee im Dunkeln, doch machte der warme und herzliche Empfang vor Ort alles wieder wett. Als erstes stärkte sich die Gruppe mit einer Pizza, die so groß wie ein Wagenrad war. Danach ging es in VIP-Bussen ins Hotel, wo die Heldinnen und Helden ihre Rüstungen für den Morgen bereitlegten.

Während der nächsten Tage erkundeten wir das Palmenparadies, auch Campus genannt, wandelten bis weit nach Mitternacht im Palast des Wissens (alias Bibliothek) und kämpften uns täglich durch die „All-you-can-eat“-Berge im Schlaraffenland (alias Mensa). Frisch mit Flip-Flops ausgestattet, besichtigten wir das dreistöckige Fitness-Center der Uni (mit Indoor-Laufbahn und Whirlpools) und versuchten Baseball zu verstehen. Außerdem wurden wir vom Deutsch-Club der FSU zu unserem ersten amerikanischen Barbecue eingeladen. Die Natur erkundeten wir im Nationalpark „Wakulla Springs“ auf einer Bootstour mit echten Alligatoren, ein Teil der indianischen Geschichte Floridas wurde von uns in der Mission „San Luis“ erforscht, und einen etwas anderen Einblick ins Studentenleben erhielten wir im Verbindungshaus von „Kappa Delta“.

Während unserer zwei „Shadow Days“ (= Unialltag mit den Mitgliedern des amerikanischen Beyond Borders Team, welches im Mai nach Dresden kommt) bekamen wir das „echte“ Studentenleben an der FSU zu Gesicht – neben Vorlesungen und Seminaren bedeutete das auch Golf, Mall, Bowling und Swimming Pool im Studentenwohnheim. Nach diesen meist nur geistigen Höchstleistungen ging es zwei Tage auf die Koinonia-Farm bei Americus (Georgia), wo wir den Arbeitseinsatz nutzten, um gegen die ersten Floridapfunde anzukämpfen. Obwohl Tallahassee selbst keine Millionenmetropole ist (300.000 Einwohner), war die Idylle auf der Farm mit Lagerfeuer und zweisprachigem Gesang einfach „amazing“.

Zurück in der Hauptstadt, auch liebevoll „Tally“ genannt, starteten wir die zweite Stufe unserer Traumreise – unseren selbstgeplanten Roadtrip für sechs Tage quer durch Florida. Der geschichtliche Teil der Fahrt wurde in St. Augustine abgehakt (älteste Stadt Amerikas), wissenschaftlich wurde es im Kennedy Space Center in Cape Canaveral, sportlich beim NBA-Spiel der Miami Heat, botanisch bei der Bustour durch die Everglades und ganz entspannt beim Strandtag auf Sanibel Island. 2000 km, 200 „leckere“ Sandwiches, 20 Einkaufstüten und ein bis zwei Sonnenbrände später kamen wir wieder in Tallahassee an. Auch die letzte Woche verging wie im Flug mit einer Menge sozialer Aktivitäten und der Erforschung des alten „Tally“ durch den Besuch im alten Capitol, das uns mit der Geschichte der Stadt vertraut machte, sowie einer Vorlesung von Professor Goldman, der uns mit seiner witzigen und fesselnden Art begeisterte - und nun freuen wir uns auf den Gegenbesuch unserer neuen Freunde im Mai.

Für einen wundervollen, dreiwöchigen Augenblick bedanken sich: Anja, Irene, Julia, Kathrin, Marcus, Paul, Sabine, Sebastian, Sylvia und Veit.

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