Drechseln - auch heute noch gefragt ?!

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 22/2003, gültig vom 17.11.2003 bis 30.11.2003.

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In der Drechselwerkstatt des Studentenwerks am Zelleschen Weg könnte an diesem Tag mehr los sein - zur regulären Öffnungszeit mittwochs so gegen 17.00 Uhr. Zwei Studenten und zwei ältere Semester arbeiten an verschiedenen Drechselbänken, entweder ohne Anleitung oder unter Aufsicht des Kursleiters Dieter Gluch, eines Drechslermeisters i.R. (was heißt: im Ruhestand). Aber der Schein trügt - insgesamt zählt der Drechselkurs in diesem Semester zehn Teilnehmer - davon sieben Studenten - und ist damit fast ausgebucht.

Wenn Dieter Gluch nicht schon im Ruhestand wäre, könnte er diese Tätigkeit nicht ausführen, müsste er doch ansonsten in seiner eigenen Drechslerei kräftig am eigenen Auskommen arbeiten. So aber kann er seit zwei Jahren die studentischen Drechsel-Interessenten betreuen und ihnen aus seinem reichen Wissen Einiges weitergeben.

Jeden Mittwoch von 14.00 - 19.00 Uhr ist die Drechselwerkstatt geöffnet, für drei Stunden Kurszeit sind 4,50 ? für Studenten fällig, Nichtstudenten zahlen 6,- ?.

Wenn man die Grundlagen des Drechseln wirklich erfassen will, sind sechs Kurstage das Minimum. Pro Semester gibt es 12 Kurstage.

?Ich zeige den Studenten die Ausführung sämtlicher Grundformen, und sie können dann unter Anleitung nach eigenen Skizzen kleine Gegenstände herstellen?, meint Dieter Gluch. Hergestellt werden können Eierbecher, Leuchter, kleine Schalen sowie verschiedene Figuren, je nach Kenntnisstand und Geschicklichkeit. ? Ich berate meine Kursteilnehmer auch gern bei der Auswahl der Gegenstände, dennoch haben viele schon feste Vorstellungen, was sie arbeiten möchten?, so der Kursleiter.

Derzeit hat der Drechselkurs nur männliche Teilnehmer, was in den letzten Jahren aber ganz anders aussah - da gab es nämlich fast nur Studentinnen, die sich im Drechseln ausprobieren wollten. Und dies mit sehr gutem Erfolg, wie Dieter Gluch versichert.

Das Fazit: Drechseln ist auch heute noch ?in?, und für das laufende Semester sind nur noch zwei Plätze frei. Für das Sommersemester 2004 kann man sich im Kulturbüro des Studenten- werks bereits jetzt vormerken lassen.

Hannelore Webel

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