Elf Amerikaner in Dresden

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 13/2006, gültig vom 19.06.2006 bis 02.07.2006.

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Vom 06. bis 26. Mai 06 waren wieder 10 Studenten und ein Teamleiter im Beyond Borders Programm 2006 Gäste des Studentenwerks Dresden. Seit 1998 gibt es nun schon dieses durch die Max Kade Stiftung New York geförderte Austauschprogramm mit der Florida State University in Tallahassee. Zahlreiche Freundschaften und Studienkontakte sind seitdem entstanden. Jedes Jahr gibt es für eine relativ geringe Teilnahmegebühr in beiden Richtungen des Programms drei erlebnisreiche und – wegen des intensiven Programms – anstrengende Wochen für zehn Studenten.

Die amerikanische Studentengruppe sollte den „German way of live“, Dresden sowie Sachsen mit seinen Hochschulen kennen lernen. Es ging aber auch um ernste Themen, um soziale Aufgaben und Probleme der sozialen Landschaft in Deutschland. Das regt zum Nachdenken an und schafft Diskussionspunkte. Auch mit den Schönheiten Dresdens und der sächsischen Lande sollten die Gäste Bekanntschaft schließen. Dazu gehört natürlich auch eine Wanderung in die Sächsische Schweiz, den „Grand Canyon Sachsens“, wo so mancher Gast aus Florida wieder mal merkte, dass die Füße zum Laufen da sind. Ein Wort wird den Gästen von der FSU noch lange in Erinnerung bleiben – das ist „Bratwurst“, meist die gute aus dem Nachbarland Thüringen. Mit dieser wurden sie, beginnend zum Welcome Dinner in Tharandt oder vielen anderen Gelegenheiten, häufig „konfrontiert“ – und es schien ihnen gefallen zu haben!

Besonders beeindruckten die Gäste aus Florida die in alter Pracht wieder erstehenden Städte Görlitz, Zittau, Bautzen, Meißen und Pirna, die sie besichtigten. In Pirna empfing sie der Oberbürgermeister Markus Ulbig zu einem Gespräch im historischen Rathaus. Zwei Tage waren die Studenten aus Florida Gäste in der AWO-Werkstatt für Behinderte auf dem Pirnaer Sonnenstein. In gemeinsamer Arbeit mit den behinderten Mitarbeitern der Werkstatt lernten sie deren anstrengenden Arbeitstag kennen und bekamen Respekt vor ihrer Fingerfertigkeit. Überrascht waren sie auch, als sie hörten, dass Ergebnisse der Arbeit in viele Länder – so auch nach Kanada – exportiert werden. Beim anschließenden Besuch der Gedenkstätte auf dem Pirnaer Sonnenstein waren sie ergriffen und traurig, als sie von der Vernichtungsaktion T 4 der Nazis auf dem Pirnaer Sonnenstein hörten.

Die mit vielfältigen Aktivitäten durchgeplanten drei Wochen vergingen schnell, und zum Farewell-Dinner in der Mensa Reichenbachstraße konnten die amerikanischen Gäste auf eine anstrenge Zeit, aber viele schöne gemeinsame Erlebnisse mit der deutschen Partnergruppe im Beyond Borders Programm zurück blicken. Für die deutschen Gastgeber geht nach der Abreise der Studenten aus Florida auch eine arbeitsreiche Zeit zu Ende. Zurück bleiben die Erinnerungen an schöne gemeinsame Erlebnisse und Freundschaften. Wie fest diese nun geknüpft sind, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Im Juni finden die Kontakte schon eine Fortsetzung: Christopher La Prade, ein Teilnehmer aus der FSU-Gruppe des Vorjahres, kommt nach Dresden, um bis August sein Deutsch zu verbessern.

Kürzlich hatte ich schon die erste Anfrage, wie man sich denn für das nächste Beyond Borders Jahr bewerben kann. Dazu kann ich schon jetzt sagen: „Ab Oktober gründlich das Spiegel-Ei oder die Studentenwerks-Website studieren!“ Als Programmleiter danke ich allen, die dazu beigetragen haben, das Beyond Borders Programm 2006 wieder zu einem Erfolg werden zu lassen, besonders aber der Max Kade Stiftung für die finanzielle Unterstützung.

Werner Sucker

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