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Immer schön geschmeidig bleiben! Dresdner Studenten testen den American Way of Life

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 8/2007, gültig vom 16.04.2007 bis 29.04.2007.

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Immer schön geschmeidig bleiben! Dresdner Studenten testen den American Way of Life

Acht deutsche Studenten und eine Reiseleiterin vom Studentenwerk besuchen für drei Wochen Florida, sehen und erleben eine Menge - auch Abenteuerliches!

6.50 Uhr pm: nach insgesamt gut 18 Stunden Reisezeit Ankunft in Tallahassee, der Hauptstadt Floridas. Wir, das 'Beyond Borders' Team, eine 9-köpfige Austausch-Reisegruppe, bestehend aus TU- und HTW-Studenten, steigen todmüde aus dem Flugzeug und wollen eigentlich nur noch schlafen. Doch es bleibt keine Zeit zum Müdesein, denn sofort werden wir von einer Gruppe Studenten und Betreuern der Florida State University mit Blitzlicht, Welcome-Bannern und strahlend-weißem Zahnpastalächeln begrüßt.

Und dies nur ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten drei Wochen, denn es erwarten uns ein proppevolles Programm und immer freundliche Amerikaner, die nicht müde werden zu betonen, wie toll sie Deutschland finden und wie gerne sie unser Land einmal besuchen möchten. Reagieren wir am Anfang noch etwas (deutsch) verhalten, merken wir bald, wie sich die amerikanische Freundlichkeit unaufhaltbar auf uns überträgt und fangen bald automatisch sogar selbst an, beim Fotografieren auf Knopfdruck ein 'real American smile' aufzusetzen - was sich auch auf unseren unzähligen Gruppenbildern dokumentieren lässt.

Dies ist jedoch nur ein Aspekt, der uns auffällt. Auch im Studentenalltag gibt es kleine, aber feine Unterschiede: Mögen die Amerikaner auch horrende Studiengebühren bezahlen, sie bekommen auf jeden Fall einiges dafür geboten. Neben einem breiten Studienangebot, kleinen Seminargruppen und einem eigenen Career Center kann man sich nach getaner geistiger Arbeit im Unikino entspannen, im Fitnessstudio abstrampeln oder sogar im campuseigenen Zirkuszelt austoben - alles all inclusive versteht sich.

So richtig in den Genuss dieser Annehmlichkeiten kommen wir in den drei Wochen jedoch selten, denn unser Programm hält uns von morgens bis abends auf Trab: Treffen mit der Vizepräsidentin der Uni, Professoren und diversen Studentengruppen, Teilnahme am Unterricht, Führungen durch Wohnheime (mit winzig kleinen Doppelzimmern) und das Footballstadion (riesig groß und really awesome!) oder auch Englischunterricht mit mexikanischen Immigranten und drei Tage Mithilfe auf einer Farm in Georgia - wo uns fast der erste Tornado seit acht Jahren erwischt hätte ('We almost died in America!').

Auch in unseren fünf Tagen 'Independent Travel' gönnen wir uns keine Verschnaufpause, schließlich wollen wir einmal Florida umrunden, mit Zwischenstopp bei der Bike Week in Daytona Beach, Disney World, Cape Canaveral, Miami, Key West und den Everglades - wo wir dann auch gleich in unseren Vans im Alligatorenpark übernachteten (ist uns aber auch erst am nächsten Morgen aufgefallen).

All diese Erfahrungen konnten wir mithilfe des Studentenaustauschprogramms Beyond Borders sammeln, das nun schon seit 1998 vom Studentenwerk Dresden und der Florida State University veranstaltet wird und jedes Jahr zehn Dresdner Studenten die Möglichkeit bietet, bei einem vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand den Alltag an einer amerikanischen Universität kennen zu lernen. Im Gegenzug kommen einige Wochen später zehn Studenten aus Tallahassee nach Dresden.

Und wer jetzt selbst Lust auf einen kleinen Abenteuertrip in Florida bekommen hat, sollte die Website des Studentenwerks checken und im Herbst Ausschau nach der Bewerbungsfrist für das Beyond Borders Programm halten.

Steffi Kühnel

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