Studienstandort Dresden - eine gute Entscheidung?

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 13/2008, gültig vom 23.06.2008 bis 06.07.2008.

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Im Rahmen der Imagekampagne "Studieren in Sachsen" setzt das Spiegel-Ei heute seine Reihe fort, in der Studierende aus den Alten Bundesländern befragt werden, warum sie sich in den Osten "gewagt" haben. Wenn noch der ICE in entsprechendem Tempo nach Dresden fahren würde, wäre Dresden die perfekte Studienstadt für Svenja N. aus der Nähe von Osnabrück. Sie wohnt seit 2003 in Dresden, kam direkt nach dem Abitur hierher, um Mechatronik zu studieren. Eigentlich sollte es ja Mathematik in Hamburg werden, aber als sie dort in der "Probier"-Vorlesung saß, ahnte sie, dass das doch nicht ihr Fach ist. Der Ruf der Mechatroniker in Dresden war gut, und so schwenkte sie um vom Hamburger Michel zur Dresdner Frauenkirche. Die ersten drei Semester wohnte sie im Wohnheim Fritz-Löffler-Straße 16, danach wechselte sie in eine WG in Campus-Nähe. Auch die Dresdner Mensen, insbesondere die Mensa Mommsenstraße, nutzt sie fast täglich und findet das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr angemessen.

So sieht das auch Fabian H., der als Student der Verkehrswirtschaft ebenfalls 2003 in Dresden gelandet ist. Bei ihm war ausschlaggebend, dass Verkehrswirtschaft vor fünf Jahren nur in Dresden als universitärer Studiengang angeboten wurde. Er bewarb sich noch von einem Auslandsaufenthalt aus, kam direkt aus Südamerika und fing an zu studieren. Die Stadt gefällt ihm sehr gut, was sich leicht daran ablesen lässt, dass er in den ersten beiden Semestern zwei- bis dreimal monatlich und jetzt nur noch dreimal jährlich nach Hause fährt. Seine Heimat ist das Ruhrgebiet, aber inzwischen kann sich Fabian H. auch vorstellen, in Dresden Zukunft zu planen. Ihm ist aufgefallen, dass das Ruhrgebiet viel multikultureller ist: "Ausländer sieht man in Dresden fast nur an der Uni."

Friderike K. aus Celle in Niedersachsen muss überlegen, bevor ihr etwas Negatives zu Dresden einfällt: "Das Radwegenetz lässt sehr zu wünschen übrig, gerade in der Innenstadt ist man als Radfahrer sehr eingeschränkt." Sie studiert Germanistik und Lehramt Deutsch/Englisch und kam 2002 mit ihrem Mann nach Dresden. Inzwischen gehört auch Sohn Jakob zur Familie, und alle drei nutzen den Service des Campus-Büro Uni mit Kind. Der Vater von Friderike K. war es, der auf Dresden als attraktiven Studienort hinwies, und nachdem sie schon Stuttgart, Erlangen und Karlsruhe angeschaut hatte, entschied sie sich vor sechs Jahren, nach Dresden zu kommen. Fast könnte sie als Botschafterin für die Stadt arbeiten, so begeistert klingt ihr Kommentar zu Uni, Mensa und Einwohnern. Vielleicht gelingt es ihr ja, noch weitere junge Leute für ein Studium in Dresden zu gewinnen, es wäre zu wünschen.

Anja Buch

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