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Was 2008 im Studentenwerk passierte - Lagebericht und Leistungszahlen

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 3/2009, gültig vom 02.02.2009 bis 15.02.2009.

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Das Jahr 2008 war überwiegend ein zufrieden stellendes Jahr. Bei den Studentenzahlen war nur ein geringfügiger Rückgang zu verzeichnen, so dass die befürchtete Umsatzeinbuße bei den Semesterbeiträgen ausgeblieben ist. Die Bereiche Hochschulgastronomie, Soziales und Kultur sind auf die studentischen Semester- beiträge in hohem Maße angewiesen, und das Studentenwerk hofft, dass der Rückgang der Studentenzahlen sich auch im WS 2009/2010 in Grenzen hält. Die Baumaßnahmen des Jahres 2008 in der Abteilung Wohnen verliefen zwar etwas mühsam, aber letztendlich wurde die Wundtstraße 5 fristgemäß zum September fertig, und die Sanierung der Wundtstraße 7 konnte beginnen. Aus der Abteilung Studienfinanzierung kommen erfreuliche Zahlen - der Rückgang der Antragsteller konnte gestoppt werden, die Summe der ausgezahlten Fördermittel stieg an. Die Alte Mensa erfreut sich ungebrochener Beliebtheit, und der Zuspruch in der Neuen Mensa Bergstraße wird sich hoffentlich auch wieder verbessern, wenn die angedachten Angebotsveränderungen umgesetzt sind. Die Umsatzentwicklung des Jahres 2008 verlief planmäßig, auch wenn das Studentenwerk mit den niedrigen, allerdings gegenüber den Vorjahren stabil gebliebenen Zuschüssen zu kämpfen hatte. Erfreulich war 2008 das Engagement der Studierenden gegen die chronische Unterfinanzierung der Studentenwerke. Ende 2008 war dann von Seiten des Freistaates zu erfahren, dass für 2009/2010 jeweils 6,8 Mio. Euro Zuschuss für die vier sächsischen Studentenwerke zur Verfügung stehen.

Wirtschaftliches Ergebnis

Für die Tätigkeitsbereiche Wohnen und Hochschulgastronomie zeichnet sich nach vorliegender Hochrechnung folgendes, insgesamt zufrieden stellendes Gesamtergebnis ab: In der Hauptabteilung Wohnen wurden die Planziele annähern erfüllt. Nach jetzigem Stand besteht die Erwartung, dass das Ergebnis zumindest ausgeglichen sein wird. Im Bereich Hochschulgastronomie stiegen die Mittagsmenüs auf 3,04 Mio. Portionen. Erstmalig wurde die 3-Millionen-Grenze bei den Essenszahlen erreicht. Dies ist ein Plus von 10,1, % zum Planansatz. Der Umsatz in den Mensen stieg auf 6,76 Mio. EUR = 18,2 % Plus. In den Cafeterien stieg der Umsatz immerhin noch um 9,2, % im Vergleich zum Plan. Damit hat die Abteilung Hochschulgastronomie ein sehr gutes Jahr 2008 "hingelegt", zumal auch die Wareneinsätze im vorgegebenen Rahmen blieben.

Wohnen

Im ersten Quartal 2008 konnte das Wohnheimareal Hochschulstraße nach umfangreicher Sanierung und Fertigstellung der Außenanlagen offiziell eingeweiht werden. Eine Broschüre zur Sanierung der Hochschulstraße wurde aus diesem Anlass hergestellt. Die Sanierung der Wundtstraße 5 bildete den Hauptschwerpunkt der Arbeit in 2008, darauf mussten alle Kräfte konzentriert werden, was letztlich auch gelang. 213 sanierte Einzelzimmer in 2er-, 5er- und 6er-WGs konnten den Studierenden im September 2008 zur Nutzung übergeben werden. Nahtlos schloss sich die Sanierung der Wundtstraße 7 an, die noch bis zum September 2009 andauern wird. Im Wohnheim Parkstraße 5 wurden für 270 TEUR zwei Aufzüge erneuert, und im Wohnheim Fritz-Löffler-Str.18 wurden die Küchen und Sanitäreinheiten verschönert. Zahlreiche weitere Werterhaltungsmaßnahmen wurden vom Sachgebiet Bau/Technik in den Wohnheimen vorgenommen. Gemeinsam mit dem TUUWI (studentische Umweltinitiative der TUD) und Greenpeace wurde 2008 eine Initiative zum bewussten Umgang mit Strom, Wasser und Heizung in den Wohnheimen ins Leben gerufen, die noch andauern wird. Ziel ist die Senkung der Betriebskosten, die ja letztlich trotz Pauschalmiete jeder Student zahlen muss. Im letzten Quartal wurde gemeinsam mit den anderen sächsischen Studentenwerken eine Umfrage zur Wohnzufriedenheit durchgeführt. Die Auswertung wird im nächsten Spiegel-Ei veröffentlicht. Das Internationale Gästehaus wurde auch 2008 gut angenommen. Durch verschiedene Marketingmaßnahmen konnte eine hohe Auslastung erreicht werden. Die Umzugsbeihilfe 2007 der Stadt Dresden wurde durch die Abteilung Wohnen von Januar bis März 2008 realisiert, 4.000 Anträge wurden bearbeitet und die Umzugsbeihilfe ausgezahlt.

Hochschulgastronomie

Positiv entwickelt haben sich in 2008 die die Alte Mensa, die Mensen Zittau und Görlitz, Stimmgabel, Reichenbachstraße, Klinikum, Blau und Palucca Schule. Die Alte Mensa, das "Flaggschiff" unter den Mensen des Studentenwerks, hat ein gleichbleibend hohes Umsatzniveau bei guter Qualität der Speisen vorzuweisen. Gut angenommen wurde dort auch das Bioessen. Durchschnittlich 5.800 Studenten gehen täglich in die Alte Mensa essen, Spitzenwert sind 6.700 Essenportionen. Die Mensen Zittau (durchschnittlich 900 Portionen) und Görlitz (durchschnittlich 450 Portionen) haben sich stabil entwickelt und ein Umsatzplus zu verzeichnen. In Zittau wurde mit dem Mittagessen für Schüler ein neues Aufgabenfeld erschlossen. In Görlitz wird die neue vegane Gemüsetheke gut angenommen, das Gleiche gilt auch für die Mensa Reichenbachstraße, die insgesamt eine positive Entwicklung genommen hat. Hier kommen zwischen 1.500 und 1.800 Studierenden zum Mittagessen. Die Stimmgabel in der Hochschule für Musik verzeichnet ebenfalls ein Umsatzplus, da durch die Schließung des Standortes Blochmann-Straße und den neuen Konzertsaal am Wettiner Platz mehr Studenten die Mensa aufsuchen. Die neue Ausgabemensa Blau am Weberplatz wurde gut angenommen. Die Mensa Klinikum erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die Dessert- und Gemüsetheke sowie das GourMed, das all-you-can-eat-Restaurant tragen entscheidend zum Erfolg bei. Der Catering-Service kann ein besonders erfolgreiches Jahr 2008 vorweisen - ein Umsatzplus von 55 %, von 392 TEUR auf 610 TEUR, steht zu Buche. Nicht ganz so gut gelaufen ist es in 2008 für die Mensen Bergstraße, Siedepunkt, Tharandt und die Mensa Sport. Hier müssen neue konzeptionelle Überlegungen her, dies gilt gleichfalls für die Cafeterien U-Boot und Schummel.

Studienfinanzierung

15.743 BAföG-Anträge (2007: 15.705) gingen 2008 ein. Insgesamt sind bei etwa gleicher Antragszahl im Rahmen des BAföG 51.569.794 EUR (2007: 48.648.823 EUR) als Zuschüsse und Darlehen an Studenten ausgezahlt worden. Das sind 2.620.971 EUR mehr als im Vorjahr. Die Erhöhung des Auszahlbetrages ist auf die Auswirkung der Bedarfs- und Freibetragserhöhungen (ab 10/2008) nach dem 22. BAföG-Änderungsgesetz zurückzuführen. Diese Tendenz zeigt sich auch in den Förderungszahlen im letzten Quartal 2008, in dem die Anzahl der "Zahlfälle" (z. B. für Zahlmonat Dezember 2008) um 677 gegenüber 2007 stieg. In 126 Fällen (2007: 138) bewilligte das BAföG-Amt zur Vermeidung von sozialen Härten Darlehen für ausgebliebene Zahlungen von Ausbildungsförderung in einer Gesamthöhe von 77.368,26 EUR. Für die Graduiertenförderung im Freistaat Sachsen wurden im Haushaltjahr 2008 Zuwendungen in Höhe von insgesamt 340.102,70 EUR ausgezahlt (2007: 327.032,61 EUR). Stipendien aus Landesmitteln für Studenten aus Entwicklungsländern Mittel- und Osteuropas (Georgius-Agricola-Stipendium) wurden in Höhe von 171.880,00 EUR bewilligt (2007: 99.767,50 EUR). Zahlungen für Stipendien zur Förderung des Wiedereinstiegs in die wissenschaftliche Arbeit erfolgten in Höhe von 102.165,00 EUR (2007: 72.467,50 EUR). Ab Jahresende 2008 wurde mit den Arbeiten zur Überprüfung im Datenabgleich zum Vermögen der Studierenden für das Kalenderjahr 2007 begonnen, für das rund 670 Aktenvermerke vorliegen. Wo notwendig, wurden und werden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Im Jahr 2008 wurden in 413 Fällen knapp 63.561,19 EUR Buß- bzw. Verwarnungsgeld eingefordert. Zusätzlich zur Antragsbearbeitung bietet das Servicebüro einen vielseitigen Beratungs- und Informationsdienst zum BAföG-Vollzug und zur Studienfinanzierung an. Dieser wurde im Jahr 2008 durch ca. 22.000 Ratsuchende in Gestalt von Kontakten (Beratung, Telefonate, Abgabe von Unterlagen) genutzt. In ca. 8.200 Fällen erfolgte eine ausführliche Beratung im persönlichen Gespräch.Telefonanfragen konnten rund 5.500-mal beantwortet werden. Von der Möglichkeit, Unterlagen persönlich im Service-Büro abzugeben, machten die Studierenden ca. 7.000-mal Gebrauch. Seit April 2006 gibt es den Studienkredit für Studierende, der von von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben wird. Das Service-Büro im BAföG-Amt hat im Jahre 2008 rund 900 Beratungen dazu durchgeführt und 110 Kreditverträge unterschriftsreif vermittelt.

Soziales

Der Sozialbereich hat in 2008 eine deutliche Aufwertung erfahren. Das Campusbüro Uni mit Kind hat sich im 2. Jahr seines Bestehens als unverzichtbare Beratungs- und Dienstleistungseinrichtung beim Studieren mit Kind profiliert und großes Interesse bei studentischen Familien hervorgerufen. Neben 304 Beratungen belegen 35 Kurse/Seminare für studentische Eltern mit 190 Teilnehmern die gute Resonanz. 231 Erstausstattungsbeihilfen für schwangere Studentinnen in Höhe von 200 EUR plus 25 Freitischmarken für die Mensen wurden von der Sozialberatung vergeben. Aufgrund großer Nachfrage nach studentischer Kurzzeitbetreuung hat sich das Studentenwerk entschieden, ab SS 2008 eine solche Kurzzeitbetreuung, das "Campus-Nest", in der Hochschulstraße 50 einzurichten. Nach guter, aber ausbau- fähiger Startphase im SS 2008 konnte im WS 2008 eine deutlich gestiegene Nachfrage (75 Eltern) konstatiert werden. Diese gilt es zu stabilisieren und die Abläufe weiter zu optimieren. In der Kindereinrichtung wurde der pädagogischen Ausgestaltung des Schulvorbereitungsjahres besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Außerdem wurden viele Veranstaltungen und Feste für die Kinder organisiert. Die Kindereinrichtung ist voll ausgelastet, die Nachfrage groß, so dass eine Erweiterung am Zelleschen Weg geprüft und auf den Weg gebracht werden soll. Im 2. Halbjahr 2008 erarbeitete das Studentenwerk die Konzeption für eine neue Psychosoziale Beratungsstelle mit wesentlich größerer Kapazität, die von Studieren- den mit Motivationsproblemen, Prüfungsstress, privaten Problemen und sonstigen psychosomatischen Störungen unkompliziert genutzt werden kann. Die Kapazität der derzeitigen psychotherapeutischen Beratungsstelle - 380 Konsultationen konnten in Dresden 2008 durchgeführt werden - ist nicht mehr ausreichend, um alle Anfragen zeitnah bearbeiten zu können. Im WS 2009 soll die PSB ihre Arbeit aufnehmen. Die Sozialberatung wurde von 547 Studierenden aufgesucht, hinzu kommen 178 Beratungen per mail. 18 Beihilfen wurden an ausländische Studierende vergeben. Zehn Studierende erhielten ein zinsloses Darlehen zur Überbrückung eines finanziellen Engpasses im Studium. Zur besseren Bewältigung des Studiums wurden 22 Kurse/Workshops mit 220 Teilnehmern durchgeführt, die Tendenz ist steigend.

Kultur

Das Kulturbüro des Studentenwerks förderte 2008 ca. 58 Projekte von Studentenclubs mit 31 TEUR, 20 Projekte von künstlerischen Gruppen wurden mit 12 TEUR gefördert. Die 17. Dresdner Studententage vom 19.-30.5.08 beinhalteten 16 Veranstaltungen mit 11.635 Besuchern. Besonders beliebte Veranstaltungen waren das Kneipenfestival Nachtwanderung, der Bandcontest UNI AIR sowie TUinSzene. Die Studententage erzielten ein Plus von 1.526 EUR. Gemeinsam mit der Wandergruppe pedibus migrantes wurden zwölf Wanderungen mit 250 deutschen und internationalen Studierenden durchgeführt, die angebotenen sieben Exkursionen fanden 120 Interessenten. Im Studentenhaus Tusculum fanden 101 Veranstaltungen statt, 28 künstlerische Gruppen und Einzelpersonen nutzten das Haus zu Probenzwecken.

Internationales

Auch im Jahr 2008 konnten die Studierenden an Austauschprogrammen des Studentenwerks teilnehmen. Zehn Studenten erlebten drei Wochen Florida im Beyond Borders-Programm, am Sommersprachaustausch mit Trento nahmen 18 Studierende teil, am Austausch mit Lyon elf Studierende.

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