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Was macht ein Alligator auf dem Baum? ? Erfahrungen in Florida

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 9/2004, gültig vom 26.04.2004 bis 09.05.2004.

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Was bewegt elf Leute, sich an einem Donnerstag Ende Februar, früh kurz nach 3.00 Uhr, nach einer recht schlaflosen ?Nacht?, zu den Flughäfen von Leipzig und Dresden aufzumachen? ? Natürlich, der jährliche von der Max Kade Stiftung geförderte Studentenaustausch des Studentenwerks mit der Florida State University steht wieder an!
Mit großen Erwartungen und ? trotz umfangreicher Vorbereitung - wenig Vorstellung, was uns erwartet, begaben wir uns am 26. Februar auf die Reise nach Tallahassee. Die Planung der Flüge war wieder schwierig - die Reise begann in zwei Gruppen, eine flog von Dresden, die andere von Leipzig. Kurz nach 6.00U hr war es so weit: Beide Flieger Richtung Frankfurt hoben ab ? die Reise begann für zehn Studenten und eine Teamleiterin vom Studentenwerk. Wie vereinbart, klappte der Treff in Frankfurt, und gemeinsam erreichten wir unsere Maschine nach Atlanta, die jedoch wegen technischer Probleme erst mit Verspätung starten konnte. Nachdem wir dann endlich in der Luft waren, vergingen auch die knapp zehn Stunden Flug recht schnell. Nachdem wir uns durch Einreisekontrolle,
Sicherheitschecks, Gepäckabholung und ?abgabe gequält hatten, erreichten wir mit einem Spurt durch die Halle doch noch unseren planmäßigen Flug. 45 Minuten später landeten wir wohlbehalten, aber geschafft in Tallahassee. Eigentlich wollten wir erst unser Gepäck holen und uns etwas erfrischen, doch schon hinter der ersten Ecke erlebten wir eine Überraschung ? da standen sie und hießen uns mit einem Plakat willkommen - die amerikanische Truppe! Nach der Begrüßung holten wir unser Gepäck, das trotz aller Voraussagen komplett da war, und erlebten unsere zweite Überraschung, denn vom Sonnenstaat Florida war nicht viel zu sehen und zu merken?. In unsere dicken Jacken gehüllt, fuhren wir ins Hotel. An diesem Abend schafften wir es sogar noch, alle zum Essen in ein Restaurant zu gehen, danach fiel aber jeder sehr schnell in sein Bett. Aber der Austausch fing erst an. Nach einem ruhigen ersten Tag mit Vorstellung des Programms und Campus-Rundgang, folgte am zweiten der Internationale Basar der FSU: In einer großen Halle stellten sich die verschiedensten Ländergruppen vor, und es gab reichlich zu essen, zu sehen und jede Menge interessanter Leute kennenzulernen.
Am Sonntag ging es zu unserem ersten Ausflug in den Wakulla Springs State Park. Hier sahen wir unsere ersten Alligatoren, zahlreiche Vögel und Schildkröten. Auch ein Bad im See durfte natürlich nicht fehlen, da es mittlerweile richtig warm geworden war. In den nächsten Tagen besuchten wir das riesige Uni-Stadion, trafen Mitarbeiter verschiedener Center der Universität und besuchten Deutsch- klassen, bei denen wir jede Menge Spaß hatten. Abends ging es zum Abendessen bei verschiedenen Familien, und/oder danach fanden unsere Freunde von der FSU noch die eine oder andere Abend- gestaltung für uns (Clubs, Bars, Wal-Mart).
Auch eine Tour durch das Alte und Neue Capitol des Staates Florida stand auf dem Programm. Hier blieben wir im Fahrstuhl stecken und erlebten einige Schreckminuten! Dafür trafen wir dort am Nachmittag zufällig Jeb Bush, den Gouveneur des Staates Florida und Bruder des Präsidenten.
Im sozialen Programm halfen wir z.B. beim Essen sortieren in der Food Bank und beim Englisch lernen in einem Migration Education Projekt.
Am Wochenende startete die Exkursion nach Georgia. Die Reise führte uns nach Koinonia, zu Habitat for Humanity, und nach Plains. Hier trafen wir auf den ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter.
Am Montag ging unser Independent Travel los ? mit zwei Vans und jeder Menge Ideen. Crystal River, Manatee (Seekühe) Watching, Tampa, Sanibel Island, Naples, die Everglades, Miami, die Keys, Cape Canaveral (mit Raketenstart), Daytona Beach und St.Augustine waren nur einige Stationen der beiden Gruppen. Baden und Sonnen gehörten natürlich auch zum Programm. Leider hatten wir nur fünf Tage, und dann brach auch schon unsere letzte Woche in Florida an. Wir fuhren zum Baden und ins St.Marks Wildlife Refuge, besuchten eine farbige Gemeinde, Einrichtungen auf dem Campus und Lehrveranstaltungen. All dies ließ die Woche sehr schnell vergehen und das Abschiedsessen stand an. Mit vielen Emotionen wurden Geschenke verteilt. Nach ein wenig Shopping mussten wir zwei Tage später Florida wieder verlassen. Das war für alle ein schwerer Abschied am Flughafen! Einige Stunden später waren wir wieder in Deutschland und ? man musste keine zehn Leute mehr fragen, ob man etwas machen darf.
Ich denke, wir werden alle irgendwann noch mal nach Florida fliegen, um unsere Freunde zu besuchen, obwohl wir vorher fast alle der Meinung waren, das dies das einzige Mal in Florida sein wird. Nun warten wir alle voller Ungeduld auf die Ankunft der amerikanischen Studenten im Mai. Die Zeit vertreiben wir uns mit der Planung ihres Programms.
Abschließend sollte man noch erwähnen, was Alligatoren auf Bäumen zu suchen haben: Nichts! Jedenfalls haben wir keine gesehen. Und wer uns nicht glaubt, der soll sich doch selbst davon überzeugen ...anhand von Fotos auf www.u-dot.de/bb04/ oder hautnah beim Studentenaustausch 2005.
Danke für die schöne Zeit und die tollen Erfahrungen an unsere Gruppe: Martina, Hanno, Franzi, Bernd, Jacky, Chris, Claudia und Claudia, Ulli, Ute, das FSU-Team: Sandi, Danny, Beth, Maggie, Danielle und Danielle, Guillermo, Stacy, Chris, Mehdi, Josh, die vielen Gastgeber der amerikanischen Seite sowie die Programmleiter Roberta Christie und Werner Sucker.

Anja Pluntke

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