Willkommen im neuen Zuhause

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 18/2009, gültig vom 12.10.2009 bis 25.10.2009.

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Wie fühlen sich die neuen StudentInnen in ihren Wohnheimzimmern? Am 1.Oktober bezogen die meisten ihr neues Zuhause im Wohnheim. Jeder, der einen Wohnheimplatz bekommen hat, kann sich glücklich schätzen und muss nicht die ersten Tage mit stressiger Wohnungssuche in DD verbringen. Das Studentenwerk hat leider über 500 Studienanfängern keinen WH-Platz geben können. Wird ein roter Teppich ausgerollt, gibt es Blumen und Sekt zum Einzug? Wenn es so sein sollte, dann haben das Mama oder Papa organisiert.

Die Realität am Einzugstag 1.Oktober ist windig, regnerisch. Türen müssen aufgehalten werden, so sehr zieht es im Wohnheimfoyer. Isabell K. und ihre Mutter packen energisch Kisten, Koffer und nützliche Haushaltsgegenstände aus dem Auto in das Foyer des Wohnheims Wundtstraße 11. Isabell wird Wirtschaftswissenschaften an der TU studieren und bekam vor einigen Wochen Post vom Studentenwerk. Sie und viele andere zukünftige Wirtschaftswissenschaftler wurden gefragt, ob sie es denn sinnvoll fänden, gemeinsam mit den Kommilitonen ihres Fachbereichs in ein Wohnheim zu ziehen. Die meisten reagierten positiv, so auch Isabell: "Ist doch praktisch, quasi in Hausschuhen zum Lernen zu gehen", begründet sie ihre Meinung. Auch das Zimmer mit Blick auf den Campus findet die Studentin aus Trockenborn bei Jena schön: "Schon mein Vater hat in Dresden studiert, er hat in mir die Begeisterung für diese herrliche Stadt geweckt."

Kristin K. kommt mit dem eigenen Auto direkt neben das Wohnheim gefahren. Sie stammt aus einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Cottbus. "Ich lass mich überraschen, ob es wirklich Vorteile hat, Wand an Wand mit Leuten zu wohnen, die das gleiche wie ich studieren." Seo-Young aus Chemnitz wird Maschinenbau studieren. Braunschweig wäre ihre erste Wahl gewesen, nun ist es Dresden geworden. Sie hofft darauf, dass sie bald Kommilitonen ihrer Fachrichtung kennenlernt, denn auch im Wohnheim Budapester Straße 24 läuft der Versuch, Studenten einer Fakultät im gleichen Haus unterzubringen. Die 11m² ihres Zimmers kommen ihr sehr eng vor, aber ihre Eltern, die ihr beim Umzug unter die Arme greifen, geben den großen Vorteil zu bedenken: "Im Preis von 191,- EUR sind die Betriebskosten schon enthalten, da warten keine bösen Überraschungen auf uns."

Marc F. aus Fürstenwalde, ebenfalls Maschinenbaustudent, kann aus seinem Fenster in der Budapester Straße 24 einen Blick auf die Silhouette der Dresdner Innenstadt werfen. "Dresden hat genau die richtige Größe, nicht so unübersichtlich wie Berlin, aber schön viel Trubel", kommentiert er seine Wahl des Studienstandortes. Er legt keinen großen Wert auf das Zusammenwohnen mit anderen Studenten seiner Fachrichtung - ihm ist wichtig, dass er mit dem Fahrrad gut zur Uni kommt, vielleicht wird er einen Umzugsantrag stellen, vielleicht bleibt er. Er bemängelt die winzige Küche: "Wenn sich hier vier Studenten gleichzeitig ein Steak braten wollen, wird es eng!"

Bleibt zu wünschen, dass sich alle Studenten - ob im Wohnheim oder in der privaten WG - gut in Dresden einleben und den roten Teppich nicht vermissen werden.

Anja Buch

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