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Was 2009 im Studentenwerk passierte - Lagebericht und Leistungszahlen

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 4/2010, gültig vom 15.02.2010 bis 28.02.2010.

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Das Jahr 2009 war für das Studentenwerk Dresden ein gutes Jahr - die Anzahl der vermieteten Zimmer und die Einnahmen aus dem Essenverkauf sprechen ihre eigene Sprache. Manchmal sorgt auch das Nichteintreffen von Prognosen für gute Stimmung: Bei den Studentenzahlen war entgegen der Befürchtungen kein Rückgang zu verzeichnen, was natürlich erst einmal für Erleichterung sorgt. Was gut ist, setzt sich durch - wenn sich Dresden als Studienstandort weiterhin so gut entwickelt, bleibt der Status Quo bei den Studentenzahlen womöglich sogar erhalten. Das Studentenwerk trug auch 2009 einen wichtigen Teil dazu bei, dass Dresden und auch Zittau und Görlitz an Attraktivität gewonnen haben und für Studierende zu einer "Heimat auf Zeit" wurden.

Wohnen

In den Wohnheimen des Studentenwerks Dresden ist eine sehr gute Auslastung zu verzeichnen. In den 36 Wohnheimen in Dresden, bzw. zehn in Zittau und Görlitz gibt es insgesamt 6.957 Wohnheimplätze, die einen Mietertrag von 15,1 Mio. Euro erbrachten. Der geplante Mietertrag wurde erreicht, insgesamt schließt das Jahr 2009 positiv ab. Auch im Internationalen Gästehaus ist ein positives Ergebnis zu verzeichnen, die Anzahl der gebuchten Übernachtungen ist weiter gestiegen. Auch eine dauerhafte Kundenbefragung wurde eingeführt. Die Kapazität der Wohnheimplätze wurde im Jahr 2009 durch die Abgabe der Wohnheime Blasewitzer Straße und Gerokstraße 27 deutlich reduziert. Das Image der Wohnheime wurde weiter verbessert. Die Tage der offenen Tür an der HTW und der TU wurden erstmals auch für die Präsentation der Wohnheime genutzt. Der Tag des offenen Wohnheims im September wurde sehr gut angenommen. Der Internetauftritt der Abteilung Wohnen wurde überarbeitet, und mit den virtuellen Rundgängen finden die zukünftigen Mieter zusätzlich zu den Grundrissen viele Informationen über ihr zukünftiges Wohnheim. Das Vermietungskonzept zur fakultätsweisen Unterbringung wurde mit zwei Fakultäten erfolgreich gestartet. Das Tutorenprogramm zur Betreuung der ausländischen Mieter wurde weitergeführt und dies mit sehr guter Resonanz. In den Monaten Januar bis März hat das Studentenwerk die Bearbeitung der Umzugsbeihilfe im Auftrag der Stadt durchgeführt. Es wurden 4.379 Anträge auf Umzugsbeihilfe bearbeitet. Die Baumaßnahme Wundtstraße 7 konnte trotz Schwierigkeiten beendet werden, so dass der Bezug des Wohnheimes zu Beginn des Wintersemesters 2009/2010 möglich war. Die Sanierung des Wohnheimes Zellescher Weg 41 d wurde begonnen. Weitere Baumaßnahmen im Jahr 2009 waren z.B. die Erneuerung zweier Aufzüge in der Parkstraße 5, die Schaffung eines Behindertenzuganges am Verwaltungsgebäude Fritz-Löffler-Straße und die Renovierung der Räume für die Psychosoziale Beratungsstelle. Für die Instandhaltung und Schönheitsreparaturen in den Wohnheimen wurden mit ca. 2.000 Einzelaufträgen rund 845.000 Euro ausgegeben.

Hochschulgastronomie

2009 war für den Bereich Hochschulgastronomie ein sehr erfolgreiches Jahr. Nicht nur gute Umsätze, die über der geplanten Größe lagen, lassen Zufriedenheit aufkommen. Immerhin stiegen die Umsätze aus den Erträgen des Essenverkaufs in den Mensen von 6,93 Mio. Euro 2008 auf 7,48 Mio. Euro 2009. Oft waren es aber die kleinen Veränderungen oder Aktionen, die dem Gast ein Erlebnis und dem Mitarbeiter Motivation brachten. Anfang April öffnete die neue WOK- und Nudeltheke in der Mensa Bergstraße. Bis Jahresende gingen hier rund 61.000 Nudelgerichte und 60.000 Portionen aus dem WOK über die Theke. Die Suppen-Bar im Foyer der Mensa Bergstraße ging als weiteres neues Angebot Ende September ins Rennen, knapp 15.000 der schmackhaften Suppen wurden bis Jahresende 2009 über den Tresen gereicht. Es wurden nicht nur die neuen Angebote angenommen, die Studierenden kamen 2009 deutlich zahlreicher und häufiger in die Mensa Bergstraße. Mit dem Cafe Listig öffnete im Juli eine neue, attraktive Cafeteria im Hauptgebäude der HTW - nun mit direkter Anbindung an das Foyer und breiterem Angebotsspektrum. Die Expansion im Bereich Schulverpflegung als neues Standbein der Hochschulgastronomie wurde durch die Eröffnung der Ausgabemensa Kreuzgymnasium im August einen weiteren Schritt voran gebracht. In den Dresdner Mensen gibt es seit September 2009 Backwaren aus eigener Produktion. Einheitliche Qualität, Einflussnahme auf die Produktentwicklung, hohe Frische und Kostenminimierung waren die Argumente, die für eine eigene Bäckerei sprachen. Größte Herausforderung war bisher der 11.11., an diesem Tag wurden allein 3.000 Pfannkuchen gebacken. An einem Durchschnittstag sind es etwa 800 Stück Kuchen, Schnecken und andere Backwaren. Im Rahmen der Aktion "Tandem" waren dieses Jahr Köche aus Frankfurt/Oder in Dresden. Unser Team aus der Mensa Klinikum kochte Ende Mai sächsische Spezialitäten für Frankfurter Studenten. Die regionalen Spezialitäten und das Rahmenprogramm fanden hier wie dort eine gute Resonanz. Neu waren 2009 die Weihnachtsmärkte in der Alten Mensa und in der Mensa Reichenbachstraße. Gebrannte Mandeln aus eigener Produktion und diverse heiße alkoholische Getränken brachte einen Hauch Weihnacht an den Mittagstisch. Mit den Ergebnissen der 4. Mensa- Onlineumfrage gaben die Gäste ihrer Meinung Ausdruck. Lob und Kritik sollen Ansporn sein, das gute Ergebnis zu halten und noch vorhandene Schwachstellen zu beseitigen.

Studienfinanzierung

Im Jahr 2009 stellten 16.108 Studierende einen Antrag auf Ausbildungsförderung und somit 365 mehr als im Vorjahr. Durchschnittlich erhielten davon etwa 11.772 Studenten BAföG. Insgesamt wurden ca. 57,7 Mio. EUR an Fördermitteln ausgezahlt. In 127 Fällen, in denen Verzögerungen bei der regulären Auszahlung entstanden, wurden zur Vermeidung sozialer Härten Überbrückungsdarlehen in einer Gesamthöhe von 85.375 EUR bewilligt. Für die Graduiertenförderung im Freistaat Sachsen wurden 2009 Zuwendungen in Höhe von 398.854 EUR ausgezahlt. Stipendien für Studenten aus Entwicklungsländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas (Georgius-Agricola-Stipendium) wurden in Höhe von 240.064 EUR bewilligt. Zahlungen für Stipendien zur Förderung des Wiedereinstiegs in die wissenschaftliche Arbeit erfolgten in Höhe von 43.707 EUR. Zusätzlich zur Antragsbearbeitung bot auch 2009 das Servicebüro einen vielseitigen Beratungs- und Informationsdienst zum BAföG-Vollzug und zur Studienfinanzierung an. Dieser wurde von ca. 22.000 Ratsuchenden durch Beratung, Telefonate oder Abgabe von Unterlagen in Anspruch genommen. In rund 9.100 Fällen fand eine ausführliche Beratung im persönlichen Gespräch statt. Bei Telefonanfragen wurde etwa 7.800-mal Auskunft erteilt. Als Vertriebspartner für den KfW-Kredit hat 2009 das Servicebüro 131 Verträge zu diesem Kredit vermittelt und zahlreiche Beratungen durchgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bestand auch 2009 in der Durchführung des Datenabgleichs zur Vermögenssituation auf der Grundlage der Aktenvermerke für 2008 (720 Aktenvermerke) des Bundesamtes für Finanzen. Die notwendigen Überprüfungen wurden durchgeführt und ggf. die entsprechenden Rückforderungsbescheide erlassen. Die im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Datenabgleichsfälle eingereichten Widersprüche verringerten sich weiter und pegelten sich im Jahr 2009 bei rund 870 (2008 ca. 900) ein.

Soziales

In der KITA des Studentenwerks werden einschließlich der Außenstelle 178 Kinder, davon 126 Krippenkinder und 52 Kindergartenkinder, von pädagogischen Fachkräften betreut. Das pädagogische Konzept wird mit dem Anspruch umgesetzt, ein vielseitiges Angebot zur Förderung der individuellen Stärken der Kinder zu unterbreiten. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind: soziales Lernen, Einbeziehung von Elementen der Reformpädagogik und teilgruppenoffene Arbeit (Altersgruppen 1 bis 3 Jahre und 3 bis 6 Jahre) Die Sozialberatung des Studentenwerks wurde wie immer stark nachgefragt. Neben ca. 500 Beratungen half die Sozialberatung durch Erstausstattungsbeihilfen für schwangere Studentinnen, Beihilfen für ausländische Studierende, zinslose Darlehen in Notlagen und Unterstützung von behinderten Studierenden. Im Jahr 2009 wurden im Campusbüro Uni mit Kind 292 persönliche und 160 telefonische Beratungen durchgeführt. Das im Campusbüro vorhandene Stillzimmer, der Wickeltisch und das Spielzimmer wurden 74 Mal in Anspruch genommen. Es wurden insgesamt 17 Kurse, 18 Elternseminare, 15 offene Treff- und Beratungsangebote, sechs Informationsabende, sechs Workshops und zwei Flohmärkte angeboten und sehr gut angenommen. Das Campus-Nest, die stark nachgefragte Kurzzeitbetreuung des Studentenwerks, konnte im Sommersemester 82 und im Wintersemester 65 Nutzer - aber mehr gebuchte Blöcke als im SS - verzeichnen.

Kultur

Das Kulturbüro des Studentenwerks förderte 56 Projekte mit 30.000 Euro, 11 Projekte von künstlerischen Gruppen wurden mit 10.445 Euro gefördert. Die 18. Dresdner Studententage verliefen auch 2009 sehr erfolgreich. Zu den 18 Veranstaltungen kamen insgesamt 10.650 Besucher (z.B. 5.500 zur Nachtwanderung und 3.000 zum UNI-AIR). Aber auch die vielen kleinen Clubveranstaltungen fanden gute Resonanz. Im Studentenhaus Tusculum fanden 97 Veranstaltungen statt, davon 73 studentische und 24 nichtstudentische Veranstaltungen. Die für künstlerische Gruppen zur Verfügung stehenden Räume und Zeiten wurden im Jahr 2009 durch insgesamt 31 Gruppen und Einzelnutzer belegt. In 2009 fanden gemeinsam mit der Wandergruppe pedibus migrantes insgesamt 20 Wanderungen in die nähere Umgebung Dresdens statt, insgesamt nahmen 480 Studenten daran teil. Auch die Nachfrage nach den Kursangeboten des Studentenwerks war erfreulich hoch. Im Sommersemester fanden 25 Kurse (davon 14 studienunterstützende Kurse, 10 künstlerische Kurse und ein Kochkurs) statt. Im Wintersemester wurden insgesamt 21 Kurse angeboten.

Psychosoziale Beratungsstelle

Die Psychosoziale Beratungsstelle (PSB) hat am 1.10.2009 als neu eingerichtete Kooperationseinrichtung zwischen Studentenwerk Dresden und TU Dresden ihre Arbeit aufgenommen und wurde am 9.11.2009 offiziell eröffnet. Die Anfragen an die PSB stiegen von Woche zu Woche (durchschnittliche 25 pro Woche), von Oktober bis Dezember waren es 221, dabei 105 von männlichen Studierenden. Die häufigsten Beratungsanlässe sind Zweifel, das Studium fortzusetzen, Prüfungsangst und Prüfungsversagen, Studienabschlussprobleme und Motivations- bzw. Leistungsprobleme. Ein Gipfel der Inanspruchnahme zeigt sich im 5. Semester, gefolgt vom 9. und 1. Semester. Die Fächerverteilung zeigt die Rangfolge: Es kamen in die PSB 64 Lehramtsstudenten, 48 Magisterstudenten, 36 aus dem Bereich Ingenieurwissenschaften, 32 aus dem Bereich Naturwissenschaften - einschließlich Psychologie, 23 aus dem Bereich Sozialwissenschaften und 18 aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften. Neben Clearing und Einzelberatung gab es Gruppenangebote zur Prüfungsvorbereitung und zum Entspannungstraining. Nur etwa die Hälfte der Anfragenden konnte aus Kapazitäts- gründen in die Einzelberatung aufgenommen werden - eine Erweiterung der personellen Kapazität ist für März 2010 geplant. Die Fachkräfte der PSB führten Supervisionen in der Gruppe des studentischen Zuhörtelefons "Nightline" durch, koordinieren die Abstimmungen mit Netzwerkpartnern wie Career Service, Campusbüro Uni mit Kind und Suchtberatung und trafen Absprachen zur Kooperation innerhalb eines Elternprojekts an der TU.

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