Kunst im öffentlichen Raum - Stahlskulptur DURCH DIE WAND

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 13/2010, gültig vom 21.06.2010 bis 04.07.2010.

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Das Außengelände der sanierten Wohnheime an der Wundtstraße wird jetzt auch von einem Großkunstwerk geziert. Es handelt sich um eine zweiteilige, bis zu fünf Meter hohe Stahlskulptur mit dem Titel "Durch die Wand". Der Schöpfer heißt Frank Findeisen. Für ihn gehört das Werk in eine Reihe von Arbeiten, die er als Reanimation von Stahl bezeichnet. Dabei arbeitet er alte, nicht mehr gebrauchte Materialien zu Kunst um. Der jetzige Standort an einem Studentenwohnheim ist für ihn gerade richtig. "Es soll Mut machen, etwas Neues auszuprobieren", sagte er beim Aufbau.

Stahlskulptur DURCH DIE WAND von Frank Findeisen
Stahlskulptur DURCH DIE WAND von Frank Findeisen
In Sachen Kunst bezeichnet sich Findeisen selbst als Quereinsteiger. Von Hause aus ist er Schweißermeister. Der inzwischen verstorbene Kunstprofessor Rudolph Sitte habe ihn dazu verführt, sich auch künstlerischen Arbeiten zu widmen, berichtet Findeisen. Gemeinsam hätten sie auch diese Skulptur entworfen. Die Herstellung erfolgte in der Königsbrücker Ausbildungsstätte (KAS), wo Findeisen im Hauptberuf als Ausbilder tätig ist. Die Azubis legten bei der Zusammenfügung auch kräftig mit Hand an. Es gehöre zum Konzept, dass sie nicht nur den handwerklichen Umgang mit Material lernen, sondern auch einen Begriff vom künstlerischen Anteil bekommen, erklärt Findeisen.

Ursprünglich sollte "Durch die Wand" direkt in Königsbrück aufgestellt werden. Doch das Vorhaben scheiterte. So entwickelten Architekt Wolfgang Hänsch - Schöpfer des Kulturpalastes -Landschaftsarchitekt Günter Kretschmar sowie der Architekt Ulf Zimmermann den Plan, die Skulptur im Areal der Wohnheime Wundtstraße zu platzieren. Von ihrer Idee konnten sie Ende des vergangenen Jahres den damaligen Geschäftsführer des Studentenwerks, Prof. Rudolf Pörtner, schnell begeistern. Die Realisierung zog sich durch den langen Winter und das nasse Frühjahr zwar etwas in die Länge, wird jedoch in den nächsten Tagen mit der Installation von sechs Bodenstrahlern abgeschlossen sein.

Carmen Kunath

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