Ihre Position:

Stadt vs. Hochschule vs. Studentenwerke oder doch lieber alle gemeinsam?

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 2/2011, gültig vom 17.01.2011 bis 30.01.2011.

Hinweis: Die Angaben in diesem Artikel sind möglicherweise nicht mehr aktuell
Dieser Artikel stammt aus einer älteren SPIEGEL-EI-Ausgabe. Bitte beachten Sie, dass sich Informationen z.B. zu Öffnungszeiten oder Ansprechpartnern in der Zwischenzeit geändert haben können.

Vom 7. bis 8. Dezember 2010 fand in Jena die Konferenz "Die Hochschulstadt: ein Modell für die Zukunft Deutschlands" statt. Für das Studentenwerk Dresden war Regina Heinrich dabei, Leiterin des Geschäftsbereiches Beratung und Soziales.

In der Pressemitteilung des Deutschen Studentenwerkes liest sich das Fazit der Veranstaltung wie folgt:
"...Zum ersten Mal luden der Deutsche Städtetag, die Hochschulrektorenkonferenz und das Deutsche Studentenwerk zu einer gemeinsamen Konferenz ein. Mehr als 200 Forscherinnen und Forscher, Vertreterinnen und Vertreter von Städten, Hochschulen, Studentenwerken sowie Studierende nahmen teil.

Als großen Erfolg und Start für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Städten, Hochschulen und Studentenwerken bezeichnen die Veranstalter die Konferenz. Als wichtigstes Ergebnis aus Sicht des Deutschen Studentenwerks (DSW) nennt DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: "Die Städte, die Hochschulen und die Studentenwerke wollen sich stärker vernetzen, sich intensiver und regelmäßiger austauschen - und sie haben ein geschärftes Bewusstsein, was sie voneinander lernen können und wie sie voneinander profitieren können."

Die Städte begreifen Hochschulen und Wissenschaft immer stärker als einen entscheidenden Standortfaktor. "Eine Hochschule ist für eine Stadt ein Jungbrunnen", erläutert Prof. Dr. Klaus Dicke, Rektor der Universität Jena und Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). "Für die positiven Effekte, die durch eine zielgerichtete Kommunikation und Kooperation im Dreieck Hochschule, Studentenwerk und Stadt möglich sind, liefert Jena ein hervorragendes Beispiel."

Meyer auf der Heyde betont: "Die Städte, die Hochschulen und die Studentenwerke haben auf der Konferenz gemeinsam Ideen und Handlungsempfehlungen formuliert. Ich sehe darin den Kern für neue gemeinsame Strategien, sei es zum Wohnungsmarkt, zum Stadtmarketing oder zur Familienfreundlichkeit von Hochschulen und Studium."

Sigurd Trommer, Präsident der Bundesarchitektenkammer, appellierte in seinem Eröffnungsvortrag "Menschen - Städte - Wissen" an alle Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer, Visionen für den Wandel der Städte in der globalen Wissensgesellschaft zu entwickeln. Die Identifikation mit der Stadt und die Ortstreue der Bürger könnten langfristig nur gesichert werden, wenn Städte auf die Begabungen ihrer Bürger setzten und kontinuierlich einen Wissensvorsprung generierten, so Trommer." 1)

Was lässt sich von den hehren Zielen nun auf die konkrete Situation in Dresden anwenden? Regina Heinrich hat an zwei Panels während der Tagung teilgenommen, es ging um Studierende und Hochschulangehörige mit Kindern und um Hochschulangehörige und Studierende als Teil der Stadtkultur und Stadtgesellschaft.
Ihr Fazit: "In jeder Hochschulstadt gibt es unterschiedliche Ansätze zur Zusammenarbeit zwischen Stadt auf der einen Seite und Hochschulen und Studentenwerk auf der anderen Seite. Sicher werden in kleineren Städten die Hochschulen und ihr Potenzial für die Stadt stärker wahrgenommen als es in so großen Städten wie Dresden der Fall ist. Trotzdem wächst die Wertschätzung für die Studierenden als Bürger der Stadt, vorerst auf Zeit, aber unter günstigen Umständen auch für die Zunkunft. Unsere Aufgabe sehe ich darin, in allen zuständigen Behörden der Stadt Verständnis zu wecken für die besondere Situation der Studierenden mit Kind. Junge Wissenschaftler, die auf Grund ihrer Lebenssituation eben nicht mit den vorhandenen Betreuungsangeboten zufrieden sind, brauchen andere, flexible Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Es gilt, alle Zuständigen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dazu braucht man Geduld und einen langen Atem, aber die Konferenz hat an vielen Beispielen gezeigt, dass auch die Städte sehr von einer guten Zusammenarbeit mit Hochschulen und Studentenwerken profitieren."

1) Deutsches Studentenwerk: Pressemitteilung vom 9.12.2010, www.studentenwerke.de

Zurück zur Übersicht der SPIEGEL-EI-Ausgabe 2/2011