Ihre Position:

Vorgestellt: Die Aufgaben einer Wohnbereichsleiterin - Dynamo-Spiele gratis

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 8/2006, gültig vom 10.04.2006 bis 23.04.2006.

Hinweis: Die Angaben in diesem Artikel sind möglicherweise nicht mehr aktuell
Dieser Artikel stammt aus einer älteren SPIEGEL-EI-Ausgabe. Bitte beachten Sie, dass sich Informationen z.B. zu Öffnungszeiten oder Ansprechpartnern in der Zwischenzeit geändert haben können.

Wenn Margitta Kühne Dynamo-Fan wäre, hätte sie es gut. Dann könnte sie sonntags auf Arbeit gehen und statt in ihrem Büro in der Parkstraße 6 vor dem Computer zu sitzen mit dem Aufzug in die 16. Etage fahren und einen exklusiven Blick auf das Dynamo-Stadion genießen.

Frau Kühne fährt nur in die 16. Etage, um mir den schönen Ausblick zu zeigen. Der allerdings führte dazu, dass ein Sicherheitsdienst bestellt werden musste, der sich bei Heimspielen von Dynamo Dresden um das Wohl der Wohnheimbewohner kümmert. Zu diesen Anlässen werden dann nur Leute ins Haus gelassen, die sich als Mieter ausweisen können. Alle anderen müssen wegen der Gefahr der Randale draußen bleiben.

Die Durchsetzung von Sicherheitsvorschriften in allen Wohnheimen ist ein wichtiger Schwerpunkt von Margitta Kühnes Tätigkeit. In enger Zusammenarbeit mit den Hausmeistern überprüft sie in regelmäßigen Abständen, ob in den Wohnheimen genügend funktionstüchtige Feuerlöscher vorhanden sind, ob Wartungsarbeiten durchzuführen sind und inwieweit sich Reparaturen notwendig machen.

Für die 27 Dresdner Wohnheime des Studentenwerks sind drei Wohnheimbereichsleiterinnen verantwortlich (weitere elf Wohnheime stehen in Tharandt, Zittau und Görlitz und werden vor Ort verwaltet - Informationen zum Wohnen auch unter http://www.studentenwerk-dresden.de/wohnen/).

Die Bereichsleiter haben den Hut auf für alle Belange, die mit den Mietern zu tun haben, sprechen sich mit den Belegungsmitarbeiterinnen ab, halten Kontakt zu den Hausmeistern, kurz: sorgen für die volle Funktionsfähigkeit der Häuser. Es gilt, unzählige Dinge im Auge zu behalten: Müllabfuhr, Rasenmähen, Schönheitsreparaturen, Entsorgung alter Möbel, Finanzplanung und Anschaffung neuer Möbel, Mieterauszug, -umzug und –einzug und immer wieder die Koordination zwischen Belegungsmitarbeiter, Hausmeister und Mieter. Die Wohnheimbereichsleiter stehen den Mietern in allen Fragen als Ansprechpartner und zur Beratung zur Verfügung. Auch die Aufnahme von Vandalismus- und sonstigen Schäden obliegt ihnen.

Sobald eine Frage auftaucht, die vor Ort im Wohnheim geklärt werden muss, ist der Hausmeister zuständig, und wenn der nicht greifbar ist, dann wenden sich die Studenten an die Wohnheimbereichsleiterin. Insbesondere in Konfliktfällen, bei Beschwerden eines Mieters über einen Nachbarn, sei es wegen Lärm bei Nacht, unzumutbaren Rauchschwaden oder verdreckter Herdplatten, muss Frau Kühne oft friedensstiftend eingreifen. Ihr liegt daran, Termine vor Ort zu vereinbaren und ein klärendes Gespräch zu führen: „Oft kann ein Treffen zwischen den Mietern schon alles bereinigen und hilft mehr als zehn E-Mails, die endlos hin- und hergeschickt werden“. Wenn gar keine Einsicht erkennbar ist, muss das Studentenwerk gelegentlich auch Abmahnungen aussprechen, aber das geschieht in den seltensten Fällen, und zur Kündigung eines Mietverhältnisses ist in Margitta Kühnes Wohnheimen noch nie gekommen. Für sie ist es wichtig, dass der persönliche Kontakt nicht auf der Strecke bleibt, die Kommunikation nicht nur per Mail und Telefon geführt wird. Bereichsübergreifende Problem werden schnell und unbürokratisch am Telefon mit den anderen beiden Wohnbereichsleiterinnen geklärt, und „ihre“ Hausmeister sieht sie ohnehin wöchentlich bei ihren Wohnheimbesuchen.

Seit das Studentenwerk 1991 gegründet wurde, ist Margitta Kühne Wohnheimbereichsleiterin. Viel hat sich in den letzten 15 Jahren verändert und wurde modernisiert. Ihr macht die Arbeit mit den Studenten nach wie vor Freude. In ihrer Freizeit will Margitta Kühne dann nicht mehr sitzen, schon gar nicht vorm PC, sie kümmert sich um den Garten, geht wandern und fährt Ski.

Anja Buch

Zurück zur Übersicht der SPIEGEL-EI-Ausgabe 8/2006