Jeder kommt verändert aus Indien zurück

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 9/2007, gültig vom 30.04.2007 bis 13.05.2007.

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Fünf Dresdner Studenten von commit verbringen ihre Semesterferien in Indien und inszenieren ein Theaterstück zu Alltagsproblemen.

Der gemeinnützige Verein Commit to Partnership e.V. setzt sich durch projektgebundene Zusammenarbeit mit Partnern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa für nachhaltige Entwicklung im Sinne der globalen Chancengleichheit ein. Neben München, Augsburg und Berlin existiert commit seit Sommer 2006 auch in Dresden, 13 Mitglieder organisieren verschiedene Projekte in ihrer Freizeit. Von Februar bis Anfang April waren fünf Dresdner Studenten in Westbengalen, um gemeinsam mit einer örtlichen Hilfsorganisation ein Theaterstück einzustudieren und aufzuführen. Spiegel-Ei fragte bei zwei Projektteilnehmerinnen nach.

SE: Worum ging es bei diesem Aufklärungsprojekt konkret?
Alexandra Tivig: In Indien ist unter der ärmeren Bevölkerung viel Aufklärungsarbeit hinsichtlich Hygiene, Umweltverschmutzung oder Nachwuchsplanung zu leisten. Das sollte halt nicht durch Vorträge etc. passieren, sondern in Form eines Theaterstückes, das erst vor Ort anhand der existierenden Probleme entwickelt und mit Hilfe von Studenten eines Colleges, das zu der örtlichen Organisation Mant gehört, einstudiert und aufgeführt wurde.

SE: Wie konnten sich da die deutschen Studenten einbringen?
Alexandra Tivig: Wir befragten die Bevölkerung nach ihren Problemen, konnten unser Fachwissen (ich studiere z.B. Bühnen- und Kostümbild) bei der Inszenierung einbringen, und auch unser Organisationstalent war sehr nützlich. Insgesamt zeigten wir das Theaterstück in sieben Dörfern der Umgebung mit großer Resonanz bei der Bevölkerung.

SE. Wie wurde das Projekt finanziert?
Theres du vinage: Flug und Aufenthalt für die zwei Monate haben wir selbst bezahlt, die Unterbringung bekamen wir umsonst, und das für die Inszenierung notwendige Geld (1.400 EUR) haben wir hier in Dresden durch Spenden eingeworben.

SE: Und Ihr Fazit?
Alexandra Tivig: Es war eine ganz tolle Erfahrung für uns! Jeder, der einmal in Indien war, kommt verändert zurück und sieht unser komfortables Leben hier in Deutschland mit ganz anderen Augen.

Anm. d. Red.: Commit plant derzeit ein weiteres Projekt zur Umweltaufklärung in Indien, und dafür kann man sich kurzfristig noch bewerben. Infos unter: www.com-mit.org.

Das Gespräch führte Hannelore Stephan.

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