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Wie leben die sächsischen Studenten? Regionalbericht Sachsen erschienen

An article published in SPIEGEL-EI edition1/2019, valid from 01.04.2019 to 05.05.2019.

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Wohnheime und Mensen sind beliebt, die Beratungsnachfrage sehr hoch und BAföG wird in Sachsen häufiger ausgezahlt als im Bundesdurchschnitt.

Seit 1951 wird im Auftrag des Deutschen Studentenwerks eine Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Situation von Studierenden in Deutschland erstellt, inzwischen liegt die 21. Sozialerhebung vor. Für die vier sächsischen Studentenwerke erscheint zum ersten Mal eine gesonderte Regionalausgabe.

Die Sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange äußerte sich bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse am 15. Februar: „Dank dieser Regionalauswertung haben wir nun ein umfassendes Bild des Sozialprofils der Studierenden an sächsischen Hochschulen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der sozialen Rahmenbedingungen für den Hochschulzugang und den Studienerfolg. Außerdem umreißt die Studie die Notwendigkeit der umfangreichen Aufgabenpalette der Studentenwerke von der preisgünstigen Verpflegung über den Betrieb von Wohnheimen bis zu kulturellen Aktivitäten und Angeboten, zur Sozial- und psychosozialen Beratung oder der Unterstützung von Studierenden mit Beeinträchtigungen. Sachsen entwickelt sich nach wie vor zu einem attraktiven Studienstandort und die Studentenwerke leisten dafür eine hervorragende Arbeit. Der Freistaat wird in den Jahren 2019 und 2020 mit jeweils elf Millionen Euro den Betrieb der Verpflegungseinrichtungen und die sozialen Beratungs- und Betreuungsangebote der Studentenwerke unterstützen. Weitere fünf Millionen Euro 2019 und sieben Millionen im Jahr 2020 sind als Zuschüsse für Investitionen für Verpflegungseinrichtungen und die Sanierung und den gezielten Neubau von Wohnheimen im Haushalt eingestellt.“

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sächsische Studierende mit 24,5 Jahren geringfügig jünger als die Studierenden im Bundesdurchschnitt sind (Deutschland: 24,7 Jahre). Im Vergleich zu 2009 (23,8 Jahre) und 2012 (24,1 Jahre) ist das Studierendenalter weiter gestiegen.

Sächsische Studierende haben im Schnitt monatliche Einnahmen in Höhe von 798 Euro, bundesweit verfügen Studierende über 918 Euro, das sind 120 Euro mehr. Hingegen nehmen in Sachsen deutlich mehr Studierende BAföG in Anspruch als bundesweit: Rund 27 % der Studierenden erhielten im Untersuchungszeitraum Sommersemester 2016 die Ausbildungsförderung, deutschlandweit bekamen nur 18 % diese finanzielle Unterstützung.

Der Höchstsatz des BAföG liegt derzeit noch bei 735 Euro. Die Mietausgaben belaufen sich für allein wohnende und wirtschaftende Studierende auf durchschnittlich 259 Euro im Monat und liegen damit über der aktuellen BAföG-Pauschale für die Kosten der Unterkunft von 250 Euro im Monat.

Die durchschnittlichen Ausgaben für Ernährung betragen 154 Euro. Während die Höhe der Ernährungsausgaben der sächsischen Studierenden nur leicht unter dem deutschen Durchschnitt liegt (Deutschland: 168 Euro), sind ihre Ausgaben für Miete deutlich geringer als im Bundesdurchschnitt (Deutschland: 323 Euro).

Unter 20-jährige und 20- bis 22-jährige Studierende leben mit Anteilen von 35 % und 20 % besonders häufig im Studentenwohnheim. Auch Studierende mit geringem Einkommen (29 %) und BAföG-Empfänger(innen) (17 %) leben häufiger im Wohnheim. Wohnheimbewohner haben vergleichsweise geringe Mietausgaben (229 Euro gegenüber 259 Euro im sächsischen Durchschnitt).

44 % der Studierenden sind Stammgäste der Mensen, nehmen also mindestens drei Mittagsmahlzeiten wöchentlich in einer Mensa zu sich, und 33 % sind sporadische Nutzer, die ein- oder zweimal wöchentlich zum Mittagessen in eine Mensa gehen. Am höchsten ist der Stammgästeanteil mit 50 % bei Studierenden mit geringem Einkommen. Sächsische Studierende nutzen die Mensen deutlich häufiger als im Bundesdurchschnitt und sind zufriedener mit ihren Mensen.

Infografik mit ausgewählten Ergebnissen des Regionalberichts
Infografik mit ausgewählten Ergebnissen des Regionalberichts
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