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Diese Mannschaft ist wunderbar... Vom Zusammenspiel innerhalb der Abteilung Wohnen/Bau-Technik

An article published in SPIEGEL-EI edition11/2006, valid from 22.05.2006 to 04.06.2006.

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Seit über zehn Jahren arbeitet Norbert Wieczoreck im Studentenwerk, und es werden wohl auch noch einige Jahre dazukommen, denn ob alle Studentenwohnheime saniert werden können, bis Herr Wieczoreck in Rente geht, ist sehr fraglich. Und rein hypothetisch. Über Langeweile kann man als Bauleiter im Studentenwerk jedenfalls nicht klagen. Ob Generalsanierung, geplante oder unvorhergesehene Reparatur, ob Katastrophen wie die Flut im Jahr 2002, immer wird eine Lösung gefunden.

Norbert Wieczoreck versteht sich als Bindeglied einer Kette aus vielen verschiedenen Mitarbeitern: Da sind die Wohnheimbereichsleiter, die Hausmeister und die Mitarbeiter Belegung der Abteilung Wohnen – sie alle müssen Hand in Hand arbeiten, wenn es gilt, ein Wohnheim, das zur Sanierung ansteht, zu räumen. Und rechtzeitig zum Semesterbeginn muss es dann wieder fertig sein für den Einzug. So geschehen bei den Hochhäusern auf der Wundtstraße, und so wird es wieder sein bei den Häusern Hochschulstraße.

Allerdings gibt es eine Besonderheit, die vielleicht nur wenigen studentischen Mietern auffällt: In den Hochhäusern wohnen – durchaus gewollt – auch tierische Mitbewohner. Glücklicherweise nicht die kleinen schwarzen mit sechs Beinen, sondern eher die Vertilger derselben, nämlich Fledermäuse, Turmfalken und Mauersegler. Für Norbert Wieczoreck ist es selbstverständlich, dass diesen fliegenden Kameraden Nistplätze zur Verfügung gestellt werden, und für das Engagement zur Erhaltung dieser Arten gab es auch schon mal eine Würdigung vom Naturschutzbund NABU.

Die Hauptanstrengung gilt freilich der artgerechten Unterbringung der Spezies Student. Als gelernter Maschineningenieur für Heizungs-, Lüftungs- und Kältetechnik ist Norbert Wieczoreck in seinem Element, wenn es um Verhandlung mit Vertragspartnern wie Planungs- und Architekturbüros und Handwerksbetrieben aller Gewerke geht. Mit dem Ziel, selbst immer besser zu sein als man von den anderen verlangt, sieht er sich als Mittler zwischen dem Studentenwerk als Bauherren und all den Firmen, die dafür sorgen, dass ein Wohnheim rechtzeitig und in hoher Qualität wieder bezugsfertig ist. Da kann es schon mal unterschiedliche Vorstellungen davon geben, wie der Bauablauf vonstatten zu gehen hat. Aber letztendlich kriegt er sie alle unter einen Hut.

Wovon allein in Dresden etliche in neuem Glanz erstrahlende Wohnheime zeugen – wie die Wohnheime Wundstraße 3, 9 und 11, demnächst gefolgt von der Hochschulstraße 50, und im weiteren Verlauf wird die Hochschulstraße 48 aus dem Dornröschenschlaf geweckt.

Aber nicht nur diesen Großprojekten, die über Monate den vollen Einsatz benötigen, gehört die Aufmerksamkeit des Bauleiters. Auch die anderen, zwar kleineren, aber ebenso wichtigen Sanierungsarbeiten, wie z. B. die Erneuerung der Fenster und Elektroinstallationen im Wohnheim Fritz-Löffler-Straße 16, werden genauestens geplant und so Mieter schonend wie möglich durchgeführt.

Wichtig ist es Norbert Wieczoreck darzustellen, dass er das alles nicht alleine macht, gar nicht machen könnte. Die Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Mitarbeiter der Abteilung Bau/Technik sowie der Hauptabteilung Wohnen ermöglicht erst den relativ reibungslosen Ablauf solcher Sanierungen am „bewohnten Objekt“.

Alles kann man sowieso nicht vorhersehen. Aber mit jedem auftretenden Problem wächst und lernt man. Es zeigt sich eben, dass sich die Leute hier aufeinander verlassen können. Wird es ihm doch einmal zuviel, hegt er einen heimlichen Wunsch: Hausmeister sein in „seiner“ Neuberinstraße 15.

Den Ausgleich zum stressigen Bauleiterdasein bieten Familie - Frau, Sohn und Hund, das Haus vor den Toren Dresdens, und im Winter wird auch schon mal an die Ostsee gefahren, um die Füße im eisigen Wasser zu baden.

Anja Buch

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