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Die 18. Sozialerhebung zur Lage der Studierenden - eine Zusammenfassung

An article published in SPIEGEL-EI edition2/2008, valid from 21.01.2008 to 03.02.2008.

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Die 18. Sozialerhebung zur Lage der Studierenden - eine Zusammenfassung

Die Sonderauswertung der 18. Sozialerhebung beruht auf einer von der HIS Hochschul-Informations-System GmbH im Mai/Juni 2006 durchgeführten bundesweiten Befragung im Auftrag des Deutschen Studentenwerks. Die Ergebnisse für die Hochschulen im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerks Dresden (Dresden, Zittau & Görlitz) basieren auf der Auswertung von 388 Fragebögen (2003: 496). Die Ergebnisse für den Bereich Dresden sind stark von der TU Dresden geprägt, da 81% der ausgewerteten Fragebögen von Studierenden der TU Dresden stammen. Hier eine kurze Zusammenfassung der relevanten Ergebnisse. Das Studentenwerk wird daraus die nötigen Schlussfolgerungen ziehen und in Kürze darüber berichten.

Demographische Merkmale

Die Studierenden im Bereich Dresden sind mit 23,5 Jahren im Durchschnitt etwa 1,5 Jahre jünger als ihre Kommilitonen und Kommilitoninnen im gesamten Bundesgebiet. (2003: 23,4 Jahre). 40% der Dresdner Studierenden stufen sich als Singles ein, 55% leben zum Zeitpunkt der Befragung in einer festen Partnerschaft, und 5% sind bereits verheiratet. Studentinnen sind dabei deutlich häufiger "in festen Händen" als ihre männlichen Kommilitonen.

Immer mehr Studierende aus "höheren Schichten" - Soziale Zusammensetzung

66% der Dresdner Studentinnen und Studenten stammen aus einer Familie, in der mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss besitzt. Bundesweit haben nur 51% der Studierenden mindestens ein Elternteil mit Hochschulabschluss. Die Sozialstruktur der Studierenden wird in der Sozialerhebung über den von HIS gebildeten Indikator der "sozialen Herkunftsgruppen" erfasst, in dem die genannten Indikatoren sowie der Erwerbsstatus der Eltern eingehen. Entstammten 2003 zusammen 64% der Studierenden der hohen oder gehobenen Statusgruppe, so sind es 2006 bereits 71% - bundesweit nur 61,3 %.

73% kommen aus Sachsen - Zugang zum Studium

Der größte Teil der deutschen Studierenden im Bereich des Studentenwerks Dresden hat seine Studienberechtigung in Sachsen erworben. Mit 73% ist dieser Anteil etwas größer als 2003 (71%). Aus den restlichen neuen Bundesländern kommen insgesamt 19% der Studentinnen und Studenten (2003 waren es noch 21%), 8,5 Prozent kommen aus den alten Ländern (befragt wurden nur deutsche Student/innen)

Die studentische Arbeitswoche hat 41 Stunden - Studienverlauf und Studienorganisation

2006 waren die befragten Dresdner Studierenden durchschnittlich 6,9 Semester immatrikuliert. 2003 waren es 6,5 Semester. Bundesweit liegt die durchschnittliche Hochschulsemesterzahl bei 7,5 (2003: 8,0). Damit studieren die Dresdner Studierenden offensichtlich nach wie vor zügiger, allerdings zeigen sich im Bereich der Studierdauer Nivellierungstendenzen. Durchschnittlich 17 Stunden verbringen die Dresdner Studierenden wöchentlich mit dem Besuch von Lehrveranstaltungen. 17,4 Stunden werden durchschnittlich in das Selbststudium und 6,7 Stunden für die Erwerbstätigkeit investiert. Damit liegt das Gesamtarbeitsvolumen der Studierenden in Dresden bei 41,1 Stunden.

Die Mehrheit der Dresdner Studierenden muss arbeiten - Erwerbstätigkeit

Auch im Jahr 2006 ist es mit 52 % für eine Mehrheit der Studierenden der Regelfall, während der Semesterferien und/oder während des Semesters einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Im bundesweiten Vergleich ist die Erwerbsbelastung in Dresden geringer. Bundesweit gehen immerhin 64% der Studierenden einer Erwerbstätigkeit nach.

107 Euro weniger als im Bundesdurchschnitt - Wirtschaftliche Lage

Das durchschnittliche monatliche Gesamteinkommen der Dresdner Studierenden - bestehend aus Bareinnahmen (Verdienst, BAföG, Eltern etc.) und unbaren Leistungen - beträgt in der aktuellen Sozialerhebung 663 EUR. Damit liegt dieser Betrag 107 EUR unter dem bundesweiten Durchschnitt und 7 EUR unter dem gesamtsächsischen Wert.

Wieder weniger BAföG-Empfänger - BAföG-Förderungsquote

Die BAföG-Förderquote liegt in der aktuellen Sozialerhebung für den Bereich Dresden nach den Angaben der Studierenden bei 33%. Gegenüber der letzten Befragung bedeutet dies nicht nur einen Rückgang um 11%, sondern auch, dass erstmals auch die sachsenweite Förderquote unterschritten wurde. Obwohl im Bereich Dresden sehr viel weniger Studierende als 2003 angaben, im laufenden Semester gefördert worden zu sein, liegt die Dresdner Quote aber nach wie vor deutlich über dem bundesweiten Wert von 23%.

Trend zur eigenen Wohnung - Studentisches Wohnen

Die Ergebnisse der 18. Sozialerhebung zeigen, dass der Anpassungsprozess an die westdeutschen Verhältnisse im Jahr 2006 bei den studentischen Wohnformen vorangeschritten ist. In Dresden, wie im gesamten Bundesgebiet, leben nunmehr etwa 65% der Studierenden in einer eigenen Wohnung. Der Anteil der im Wohnheim lebenden Studierenden geht weiter zurück: Noch 15% der Befragten gaben an, in einem Wohnheim zu leben. Das liegt aber immer noch weit über dem Bundesdurchschnitt von 11%.

Starker Anstieg - Mietkosten

Die durchschnittlichen Mietkosten steigen auch im Bereich Dresden kontinuierlich an. So ist die Miete (bezogen auf alle Studierenden, die nicht bei den Eltern leben) im Zeitraum 2003 bis 2006 von durchschnittlich 202 EUR auf 230 EUR angestiegen. Bundesweit liegen die durchschnittlichen Ausgaben für die Miete einschließlich der Nebenkosten bei 266 EUR. Von dem Mietpreisanstieg sind alle Wohnformen gleichermaßen betroffen. Am günstigsten wohnt man im Wohnheim bzw. in einer Wohngemeinschaft.

Dresdner Mensen nach wie vor sehr beliebt - Mensa-Nutzung

Aus der relativ geringen Zahl der Studierenden, die die Mensa nicht nutzen, lässt sich auf eine überdurchschnittliche Beliebtheit der Dresdner Mensen schließen: Mit nur 22% liegt der Anteil so genannter "Nichtnutzer" auf recht niedrigem Niveau. Bundesweit gehen immerhin 26% der Studierenden nie zu einem Mittagsessen in die Mensa ihrer Hochschule. Bundesweit nehmen 40% der Studierenden ein regelmäßiges Mittagessen in ihrer Mensa ein.

Häufiger Probleme - Gesundheitliche Beeinträchtigungen

23% aller Dresdner Studierenden gaben an, unter einer Behinderung und/oder einer chronischen Krankheit zu leiden. Bundesweit ist der Anteil kranker oder behinderter Studierender mit 19% niedriger als im Bereich Dresden.

Beratungs- und Informationsbedarf - Nachfrage sehr groß

69 % der Studierenden im Bereich des Studentenwerks Dresden geben an, in den letzten zwölf Monaten (vor der Befragung) Beratungs- oder Informationsbedarf zu verschiedenen Themenbereichen gehabt zu haben, bundesweit sind es 66 %. Den größten Beratungsbedarf sehen die Dresdner Studierenden - wie in den letzten Erhebungen auch - bei Fragen rund um die Finanzen. 37% der Befragten mit Beratungs- oder Informationsbedarf haben diesen bezüglich der Finanzierung ihres Studiums, während 23% der Student/innen Fragen zur Finanzierung eines studienbezogenen Auslandsaufenthalts haben. Ähnlich groß ist der Beratungsbedarf in Fragen der Krankenversicherung (34%; 2003: 25%). Mit 28% erstaunlich groß ist der Teil der Studierenden, die Beratungsbedarf bezüglich "Prüfungsangst" haben. Bundesweit wird dieses Thema nur in 20% der Fälle angegeben.

Autoren: Bernhard Wagner und Rüdiger Laskowski

Anm. d. Red.: Die 97 Seiten umfassende Sonderauswertung für Dresden, Zittau und Görlitz wird im Februar 2008 gedruckt vorliegen und kann bei Interesse in der Abteilung Marketing/Soziales/Kultur des Studentenwerks abgefordert werden.

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